Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
Vom Netzwerk:
hör auf zu grin­sen. Jetzt schaust du wirk­lich wie ein Af­fe
aus.“
    „Weißt du,
was mit dir los ist, Tan­ner? Du bist ein­fach zu gut.“
    „An dei­ner
Stel­le wür­de ich mich dar­auf nicht zu sehr ver­las­sen. Ich spü­re, wie mei­ne
Gü­te von Mi­nu­te zu Mi­nu­te ab­nimmt.“
    „Selbst
wenn du woll­test, könn­test du nicht ge­mein sein! Doch zu­rück zu un­se­rer lie­ben
La­dy Ly­dia und dei­ner stör­ri­schen Wei­ge­rung, mich zum Teu­fel zu schi­cken und
dir so den Weg zu ih­rer Zu­nei­gung frei­zu­ma­chen. Noch kannst du dei­ne Mei­nung
än­dern.“
    „Dan­ke,
aber nein. Zu­ge­ge­ben, sie fin­det Ge­fal­len an dir. Wie an ei­nem Tanz­bä­ren auf
dem Jahr­markt. Au­ßer­dem ist ihr ab­so­lut klar, dass du nicht nach ei­ner Gat­tin
Aus­schau hältst.“
    „Hast sie
vor mir ge­warnt, was? Schäm dich.“
    Tan­ner
nick­te. „Ja, ich schä­me mich. Aber ver­dammt, Jus­tin, das ist kein Spiel.“
    „Rich­tig.
Be­vor wir Lon­don ver­lie­ßen, sprach ich mit Ra­fe.“
    „Meinst du es ernst? Du
kennst sie kaum.“ For­schend mus­ter­te Tan­ner das Pro­fil sei­nes Freun­des.
    „Und oh­ne
Ra­fes Bil­li­gung könn­te ich sie auch nicht bes­ser ken­nen­ler­nen, oder?
Schließ­lich bin ich trotz al­lem ein Gent­le­man.“
    „Lass sie,
Jus­tin, sie hat ge­nug durch­ge­macht, als sie Fitz ver­lor. Viel­leicht ist ihr
nicht klar, dass es dir nur um dei­ne Un­ter­hal­tung geht.“
    „So? Wie­so
denkst du das? Wie du längst weißt – oh­ne ent­spre­chend zu han­deln – ist Ly­dia
ei­ne ganz au­ßer­ge­wöhn­li­che Frau, völ­lig an­ders als mei­ne di­ver­sen weib­li­chen
Be­kannt­schaf­ten. Man könn­te sa­gen, sie hat mir die Au­gen für völ­lig neue
Aus­sich­ten ge­öff­net, de­ren ich mir bis­her nicht be­wusst war.“ Jus­tin
steck­te sich ein Zi­ga­ril­lo zwi­schen die wei­ßen Zäh­ne, je­der Zoll der reue­lo­se
Le­be­mann, als den man ihn an­sah. „Und nun ent­schul­di­ge mich, mich ver­langt es
nach ei­nem Ga­lopp. Ich über­las­se dich der Über­le­gung, ob ich dir nicht die
gan­ze Zeit einen Ge­fal­len tue.“ Da­mit grub er sei­nem Pferd die Fer­sen in
die Sei­ten und fort war er.
    So al­so
konn­te Tan­ner ihn nicht mehr dar­auf hin­wei­sen, dass Jus­tins „di­ver­se
Be­kannt­schaf­ten“ gar nicht so sehr dif­fe­riert hat­ten. Er hat­te sei­ne
Freun­din­nen näm­lich we­gen ih­rer Schön­heit und zum Ver­gnü­gen ge­wählt. Na­tür­lich
war Ly­dia an­ders. Sie war ei­ne Da­me in je­dem Sin­ne des Wor­tes. Und sie hat­te
Jus­tin durch­schaut, was sie für ihn zum Rät­sel ma­chen muss­te.
    Der Rest
des Ta­ges ver­ging Tan­ner un­er­träg­lich lang­sam, da sie we­gen ei­nes ver­lo­re­nen
Huf­ei­sens am nächs­ten Gast­hof hal­ten muss­ten, wo Jas­mi­ne sich er­neut
selbst­stän­dig mach­te und man sie erst nach ei­ner ge­schla­ge­nen Stun­de fand.
Wie­der ent­schul­dig­te sie sich, blin­zel­te Trä­nen fort, frag­te, ob sie denn wohl
im üb­li­chen Gast­hof über­nach­ten wür­den, und hüpf­te dann fröh­lich zur war­ten­den
Kut­sche, als wä­re al­les ganz selbst­ver­ständ­lich ver­zie­hen.
    Ver­wun­dert
nahm Tan­ner den be­sorg­ten Blick wahr, mit dem Ly­dia sei­ne Cou­si­ne be­trach­te­te,
ehe sie ihn an­sah, als woll­te sie et­was sa­gen. Doch er wand­te sich wort­los ab
und stieg eben­falls in den Wa­gen.
    Jas­mi­ne
stra­pa­zier­te wahr­schein­lich Ly­di­as Ge­duld ganz be­trächt­lich. Aber im nächs­ter
Gast­haus wür­de sie ei­ne Atem­pau­se be­kom­men, denn in­zwi­schen hat­te er einen der
Grooms zum „Crown and
Su­gar­loaf“ vor­aus­ge­schickt, da­mit er dort für die Ge­sell­schaft ein zu­sätz­li­ches
Zim­mer re­ser­vie­re.
    Mit die­sen
Ge­dan­ken be­fasst, be­merk­te Tan­ner erst im letz­ten Mo­ment ein me­tal­li­sches
Blit­zen in den Bü­schen am Weg­rand, dann brach auch schon ein Pferd samt Rei­ter
zwi­schen dem Grün her­vor. Tan­ner griff zu der Pis­to­le, die vorn am Sat­tel
be­fes­tigt war, klopf­te aber statt­des­sen be­ru­hi­gend den Hals sei­nes Tie­res, als
er das brei­te Lä­cheln und freund­li­che Win­ken des Rei­ters sah.
    Der Mann
war gut ge­klei­det, trug aber ei­ne schwar­ze Klap­pe über dem lin­ken

Weitere Kostenlose Bücher