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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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stün­de drau­ßen. Hat­te sie be­merkt, dass in ih­rem
Re­ti­kül ge­kramt wor­den war?
    Es war
je­doch nur Sa­rah, die, ganz of­fen gäh­nend, her­ein­kam und ver­wun­dert ih­re
Her­rin an­starr­te. Dann knicks­te sie. „Myla­dy, Sie sind auf? Ich woll­te nur
rasch das Feu­er an­fa­chen, da­mit es für Sie beim Auf­ste­hen nicht so kalt
ist.“
    „Ah, ja,
dan­ke Sa­rah, du bist sehr auf­merk­sam. Aber wie du siehst, bin ich schon wach.
Wir wol­len früh­zei­tig auf­bre­chen, nicht wahr?“
    Sa­rah
knie­te schon vor der Feu­er­stel­le und schob An­ma­ch­holz in die Glut. „Ja, Myla­dy,
wenn wir in ei­ner Stun­de auf­bre­chen, soll­ten wir ge­gen Mit­tag auf Mal­vern Hall
ein­tref­fen, sag­te we­nigs­tens Hawkins – das ist Sei­ner Gna­den Kam­mer­die­ner. Mr
Wig­gles­worth ist schon in der Kü­che und macht da einen gräss­li­chen Wir­bel. Fast
hab ich Angst, run­ter­zu­ge­hen und Ih­re Tas­se Scho­ko­la­de zu ver­lan­gen.“
    „Du hast Mr
Wig­gles­worth ge­se­hen, Sa­rah?“, frag­te Ly­dia, neu­gie­rig auf den Mann, der,
um für Jus­tins Be­quem­lich­keit zu sor­gen, al­len an­de­ren das Le­ben zur Höl­le
mach­te.
    „Nur
ein­mal, und das ge­nüg­te mir“, er­klär­te Sa­rah. Äch­zend stemm­te sie sich vom
Bo­den hoch. „Ich ha­be das Zim­mer mit Mild­red ge­teilt, Miss Har­bur­tons Zo­fe,
Miss. Ge­sprä­chig is' die. Al­so, Myla­dy, wie Mild­red über ih­re Her­rin re­det ...
Sa­chen sagt sie ...“
    Ly­dia
ver­gaß Wig­gles­worth. „Tat­säch­lich? Was denn, Sa­rah? Ich mei­ne, nicht dass ich
neu­gie­rig wä­re ...“
    Ver­schmitzt
blin­zel­te Sa­rah ihr zu, wäh­rend sie be­gann, die Klei­dung für ih­re Her­rin
zu­recht­zu­le­gen. „Ach, dies und das. Dass Miss Har­bur­ton ihr nie 'mal ein
hüb­sches Band oder sonst ein ab­ge­leg­tes Teil gibt. Rich­tig gei­zig ist sie und
ihr Pa­pa ge­nau­so. Und auch Üb­rig ge­blie­be­nes aus der Kü­che, nie so wie Sie,
Myla­dy: Da, nimm den letz­ten Ku­chen, oder da ist noch ein le­cke­res Stück Kä­se
oder so. Mild­red hat­te ge­hofft, sie wür­de ein Scheib­chen von Mr Wig­gles­worths
fei­nem Len­den­bra­ten ab­be­kom­men, aber Miss Har­bur­ton hat nicht 'mal ein
Krüm­chen auf dem Ta­blett ge­las­sen, das Sei­ne Gna­den ihr hat­te brin­gen las­sen.
Aber ei­gent­lich lässt sie so­wie­so nie was üb­rig, sagt Mild­red. Nicht wie Sie,
Ma­dam, wie es eben ei­ne rich­ti­ge Da­me macht! Aber das ha­be ich Mild­red auch
ge­sagt.“
    Ly­dia hör­te
das Kom­pli­ment gar nicht, da sie im Geis­te noch ein­mal ih­re Un­ter­hal­tung mit
Jas­mi­ne durch­ging. Die hat­te be­haup­tet, sie hät­te nicht einen Bis­sen von dem
ge­ges­sen, was man ihr hin­auf­ge­schickt hat­te. Sie hat­te ge­schwin­delt, um zu
er­klä­ren, wes­we­gen sie spä­ter an­geb­lich nach ih­rer Zo­fe ge­sucht und sich da­bei
ver­letzt hat­te. Und die Aus­re­de war so schnell, so glatt und leicht über ih­re Lip­pen
ge­kom­men, dass Ly­dia sie nicht ei­ne Se­kun­de in­fra­ge ge­stellt hat­te.
    Ein kla­rer
Be­weis da­für, dass das Mäd­chen of­fen­sicht­lich viel ge­üb­ter in der Kunst der
Lü­ge und der Ver­stel­lung war, als man ihm zu­trau­te. Him­mel, ge­gen sie war
Ni­co­le ein Ama­teur!
    Ich kann
Jas­mi­ne nicht ein Wort mehr glau­ben, egal was sie sagt, dach­te Ly­dia, nicht ein
ein­zi­ges Wort, nicht ei­ne Sil­be.
    „Oh
je“, sag­te Sa­rah, die nun die Bett­de­cke zum Lüf­ten zu­rück­schlug. „Ich
wuss­te nicht, dass es schon wie­der so weit ist. War's nicht grad erst vor­bei?
Ich hät­te drauf wet­ten ...“ Jäh klapp­te sie den Mund zu und lief blut­rot
an. Has­tig zog sie das La­ken vom Bett. „Macht nichts, Myla­dy, viel­leicht nur
ein Rest­chen, ist be­stimmt ges­tern durchs Rei­ten ge­kom­men. Kei­ne Sor­ge, ich geh
nur rasch und wasch es per­sön­lich aus. Spart der Magd Ar­beit. Wenn Sie nur noch
einen Mo­ment län­ger auf Ih­re Scho­ko­la­de war­ten wür­den? Und ich las­se Ih­nen ein
schö­nes hei­ßes Bad be­rei­ten, das hilft, wenn Sie ein biss­chen wund sind, von
Dai­sys Sat­tel, mein ich.“
    Kaum war
Sa­rah, das zu­sam­men­ge­roll­te La­ken un­ter dem Arm, aus der Tür, ließ Ly­dia sich
aufs Bett sin­ken. Sie hät­te vor

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