Kate und Leah - Ohne Limit: Erotischer Roman (German Edition)
bestickt mit Schulnamen, Sportmannschaften und Konzertveranstaltungen, wischte im Vorbeigehen gegen ihre Schenkel. Sie ging zum Fenster, um hinauszuschauen, und presste die Stirn gegen das Milchglas.
»Hast du Mühe mit Mama Bear?«, fragte Kate mit dem angemessenen Anteil Sympathie.
Wenn sie nur wüsste.
»Nein, überhaupt nicht. Caroline ist großartig.« Leah verrenkte den Hals, um in die Einfahrt zu sehen, die vom hohen Schnee befreit worden war. »Aber Kate …«
»Was ist denn?«
»Sein Dad«, raunte Leah und schaute zur offenen Tür.
»Ist er ein Arsch?«
»Nein. Himmel, nein.« Leah schüttelte den Kopf und nahm ihr iPhone in die andere Hand. Sie setzte sich aufs Bett, aber nur für einen Moment. Sie war zu aufgedreht, um entspannt zu sein.
Sie war mit zwei Armen von Betttüchern und Handtüchern nach oben gegangen, eigentlich, um Caroline bei der Wäsche zu helfen. In Wirklichkeit wollte sie Carolines sonnigem Gemüt mit dem endlosen Geplapper entkommen.
»Das wird ja immer abenteuerlicher mit dir. Sage bloß, sie mästen dich, um dich dann jemandem zu opfern.«
Leah lachte, dankbar für den Einfallsreichtum der Freundin. »Nein, sie sind alle nett. Seine Mom ist wirklich süß, und sein Dad …«
»Du bringst mich noch um! Was ist mit ihm?«
»Er ist heiß«, flüsterte Leah und schaute wieder aus dem Fenster, wo Brandon und sein Vater, beide mit nackten Oberkörpern, was wegen der Kälte absolut stupide war, Basketball spielten.
»Hm«, meinte Kate glucksend. »Wieso überrascht dich das?«
»Nein, er ist ernsthaft heiß«, sagte Leah. »Und nicht so alt. Viel zu jung, um ein Dad zu sein. Jedenfalls zu jung, um mein Dad zu sein.«
»Hat er versucht, dich anzumachen?« Kate hörte sich argwöhnisch an.
»Nein.«
Bill Long, schätzte Leah, hatte sich keiner Frau mehr genähert, seit er verheiratet war. Zwischen ihm und seiner Frau herrschte eine tiefe Zuneigung. Beneidenswert, fand Leah.
»Brandons Dad sieht so aus, wie Brandon in dem Alter auch aussehen wird«, sagte Leah leise. Sie hörte einen gedämpften Laut durch das Glas und sah zu, wie ihr Geliebter und sein Vater um den Ball rangen.
Unten hörte sie Scamp bellen, dann folgten Carolines Murmeln und das Geräusch der sich öffnenden Hintertür. Scamp rannte zu den Männern und tanzte ausgelassen um ihre Füße. Es war das perfekte Bild von Häuslichkeit. Von Familie.
Von Zukunft.
»Um Himmels willen«, murmelte Leah entsetzt.
Kate schwieg einen Moment. »Aber du hast doch schon Schlimmeres überstanden, oder? Was läuft sonst noch? Komm schon, rück raus damit. Wenn du früher zurückkommen willst, muss doch was Riesiges geschehen sein. Hat dein Musikus dir zu Weihnachten ein Sweatshirt mit einem niedlichen Kätzchenmotiv geschenkt? Wenn ja, gebe ich ihm höchstpersönlich einen Tritt in den Arsch.«
Leah lachte wieder und wünschte, der Humor würde die Übelkeit vertreiben, die sich in ihrer Magengrube ausbreitete. »Himmel, nein. Sie schenkten mir Handschuhe und einen Schal. Und Kosmetiksachen.«
»Nun rede schon«, forderte Kate wieder. »Ich kann das Entsetzen in deiner Stimme hören.«
Leah schluckte und ließ sich aufs Bett nieder. Brandons Mutter hatte die Steppdecke aus T-Shirts hergestellt, die er in seiner Kindheit getragen hatte. Er hatte in diesem Haus gelebt, in diesem Zimmer geschlafen. Seine Fußballpokale standen noch auf den Regalen, wie auch das Foto von der Abschlussfeier, so süß, komplett mit schmalem Binder und den Haaren in den Augen. Seine Freundin war ein Punk-Rock-Mädchen in einem purpurfarbenen Kleid.
»Ich liebe ihn, Kate.«
»He, Frau, klar liebst du ihn. Wer könnte einem Jungen wie Brandon schon widerstehen?«
Dass Kate ihn nicht ›Musikus‹ genannt hatte, rechnete sie der Freundin hoch an. Sie kämpfte die Tränen zurück.
»Ich habe Caroline mit der Wäsche geholfen, und dabei habe ich was gefunden.« Leah schloss die Augen.
»Eine heimliche Porno-Sammlung? Oder irgendeine Schatzschatulle mit edlem Inhalt?«
Leah, dankbar, dass sie es nicht laut aussprechen musste, nickte, obwohl Kate das nicht sehen konnte. »Ja«, sagte sie leise.
»Lass mich raten. Keine Ohrringe?«
»Nein.«
»Nun, ich könnte sagen, dass ich überrascht bin, aber das wäre gelogen«, sagte Kate. »Und du warst überrascht?«
Sie war nicht wirklich überrascht gewesen. Sie hatten ziemlich vage über Heirat gesprochen, wie ein Paar auch scherzhaft sagt: ›Und unser erstes Kind nennen wir nach Marlon
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