Kate und Leah
Warum beschränkte er sich nicht aufs schmutzige Reden und aufs Vögeln? Warum musste er ihr so tief unter die Haut gehen? Warum musste er diesen Hunger füttern, von dem sie nicht wusste, dass es ihn gab, der Hunger nach Beziehung und Verständigung? Sie fragte sich, was mit ihr los war, dass sie ihn bisher nicht gespürt hatte.
Er ließ den Kopf sinken und küsste sie, aber nur ganz leicht, gerade genug, dass sie schmecken, aber nicht satt werden konnte. Sie krümmte und streckte sich, und er lachte.
»Willst du mehr?«
»Ja.«
»Gut. Es gefällt mir, wenn du mich brauchst.«
Sein Mund drückte fest auf ihren, seine Zunge füllte ihren Mund. Es war unmöglich, ihn nicht zu lieben. Verdammt, verdammt, dreimal verdammt.
Er lächelte, als sie blinzelte. Seine Zungenspitze strich über ihre Schläfe und schmeckte ihre Tränen. »Du schmeckst süß. Köstlich. Roh. Gib dich mir hin. Ich bin schon dein. Du weißt, dass du es willst. Ich will dich auch. Es ist leicht, sich zu sehnen, Kate. Erinnerst du dich?«
»Aber nach etwas zu lechzen und sich das einzugestehen, ist schwer«, flüsterte sie, und er nickte. Nie zuvor hatte sie nach etwas lechzen müssen, weil ihr alles zugeflogen war. Das machte Angst.
»Ich weiß. Aber ich bin hier bei dir.«
Er machte weiter Liebe mit ihr, und es geschah mit der Intensität, die sie schon von ihm kannte. Er warf seine ganze Konzentration in das, was er gerade tat.
Ihr Orgasmus war nicht hart und heftig, er war langsam und allumfassend. Er baute sich auf mit jedem glitschigen Zungenstrich über ihre Klitoris. Das Beben nahm Besitz von ihrem Körper, und sie starrte in seine Augen.
»Gerate nicht in Panik. Komm zusammen mit mir.«
Ihre Lippen fingen sich zwischen den Zähnen, als tiefe Wellen der Lust durch ihre Muskeln zogen. Er stöhnte und rollte seine Hüfte und blieb tief in ihr.
Er hatte den Durchbruch geschafft. Er wusste es, er sah es in ihrem Gesicht, schmeckte es in ihren Tränen. Er lehnte sich über sie und küsste sie flüchtig. »Ich bin gleich wieder zurück.«
Er drückte sich von ihr ab, machte sich rasch mit dem Kondom zu schaffen, und sie lag still auf seinem Bett, die Augen geschlossen.
Die Arbeit war getan, und er legte sich zurück auf die Matratze und nahm Kate an seine Seite. Er war nicht sicher, was er sagen sollte. Er wusste, was er sagen wollte, aber es stand nicht fest, ob sie das schon hören wollte.
Er hielt sie an sich gedrückt, und ihre Herzen nahmen einen langsamen Rhythmus an.
»Willst du eine Runde schwimmen? Ich bin sicher, dass die Mädchen Schwimmanzüge haben, die dir auch passen.« Er knabberte an ihrem Hals, liebte ihren Duft, angereichert mit Sex und reinem Schweiß.
»Das käme mir seltsam vor, wenn ich einen Badeanzug deiner Töchter trüge.« Er sah ihre gerümpfte Nase. »Ich meine, eh … ich kenne dich, du fällst über mich her und das wäre einfach pfui, wenn ich …«
Er lachte überrascht. »Also gut, du ziehst Höschen und Top an. Komm, ich will dich nass im Mondschein sehen.«
»Ich bin jetzt schon nass. Zieh den Vorhang zurück, dann hast du Mondschein.« Ihre Lippen wölbten sich zu einem Lächeln, aber die Augen hielt sie geschlossen.
»Du bist trunken vor Geilheit.«
Jetzt lachte sie. »Ja, ich glaube, das trifft es. Ich fühle mich gut hier. Ich bin träge. Ich müsste mich erheben, wenn ich schwimmen gehen wollte. Ich weiß gar nicht, ob ich das schaffe.«
In diesem Moment klingelte sein Telefon. »Oh, verdammt. Rühr dich nicht von der Stelle.« Er schaute auf das Display und erkannte Eves Mobiltelefon.
»Nun geh schon ran. Die Mädchen sind bei ihr«, murmelte Kate, und er stöhnte.
»Hallo?«
Kate gratulierte sich selbst, dass sie so erwachsen reagiert hatte. Sie hatte gewusst, wer am Telefon war, aber da die Kinder bei ihrer Mutter waren, hätte was Wichtiges passiert sein können. Oder sollte er wieder die zweistündige Fahrt zum Haus am See zurücklegen, um irgendein Glas zu öffnen?
Er setzte sich auf und schaltete die Nachttischlampe an. »Okay, beruhige dich, Eve.«
Der Tonfall seiner Stimme ängstigte sie. Kate zuckte zusammen und setzte sich auf. Er notierte sich etwas und hörte genau zu.
»Ich bin schon unterwegs. Ich lasse das Mobiltelefon an, damit du mich anrufen kannst, falls sich die Situation ändert.« Er hörte wieder zu und zögerte. »Ja, natürlich. Ich auch.«
Kate griff rasch ihre Kleider und begann sich anzuziehen. Irgendwas stimmte offenbar nicht.
Er wandte sich an
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