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Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Titel: Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Wippersberg
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der schwarze Kater sich an den Sänger heranschlich.
    Nicht einmal Herr Fliederbusch sah es.
    Als Konstantin nahe genug war: ein Satz – und dann ein kräftiger Biss in die Wade des Sängers.

    Gellend schrie der Mann auf – aus den Lautsprechern aber tönte weiter fehlerfreier Gesang.
    Auf einem Bein hüpfte der Sänger jetzt herum, das andere – in das Konstantin gebissen hatte – hielt er mit beiden Händen fest.
    Das schmerzverzerrte Gesicht, der Mund, aus dem statt Gesang ein Fluch nach dem andern kam – das alles passte nicht mehr zum Lautsprechergesang.
    Jetzt wissen es alle Leute, dachte Konstantin zufrieden und verließ die Bühne.
    Die Zuschauer im Studio brüllten vor Lachen.
    Der Showmaster aber – hinter seiner Wand – raufte sich die Haare und stöhnte leise vor sich hin: „Es ist zum Verzweifeln, es ist zum Heulen, zum Weinen ist es!” Dann aber zischte der drohend: „Wenn ich diesen verdammten Kater erwische, dann mache ich Hackfleisch aus ihm!”
    „Oho!”, dachte Konstantin. „Der Kerl droht mir. Das soll nicht ungestraft bleiben.”
    Fürs Erste aber fand es der Kater angebracht, aus der Reichweite des tobenden Showmasters zu verschwinden.
    Und dann hatte er einen Einfall.
    Er lief an die Schalttafel.
    „Wenn die mir das Mikrofon abschalten, schalte ich ihnen den Strom ab”, murmelte Konstantin.
    Blitzschnell kippte er einen Schalter nach dem anderen um: Ein Lämpchen nach dem anderen erlosch.
    Stockfinster war es. Aber mit seinen Katzenaugen fand Konstantin sich gut zurecht. Er eilte zurück ins Studio.
    Auch hier: alles dunkel.
    „Kein Strom da”, hörte er eine Stimme sagen.
    „Wie kann denn so etwas passieren?”, fragte eine andere Stimme.
    Doch plötzlich vernahm Konstantin ein leises Schluchzen.
    Es war der Showmaster, der hinter seiner Wand leise vor sich hinweinte. Seine Show war für diesmal kaputt. Er hatte allen Grund zum Weinen.
    „Das kommt davon, wenn man Hackfleisch aus mir machen will”, flüsterte der Kater ihm zu.
    Und dann dachte er daran, dass ein paar Millionen Bildschirme jetzt finster geworden waren. Vielleicht konnte man „Entschuldigen Sie bitte die Störung” darauf lesen.
    Bei diesem Gedanken kicherte der Kater Konstantin leise.

Der Kater macht nicht mehr mit

    Seit seinem Auftritt im Fernsehen war Konstantin noch berühmter geworden. Alle in der Stadt kannten ihn nun.
    Das fand er sehr hübsch. Denn niemand erschrak mehr, wenn er den Kater sprechen hörte. Jedermann war höflich, zuvorkommend und nett zu ihm.
    Dann kam eines Tages, als Uschi und Philipp zu Besuch bei Herrn Fliederbusch waren, der Herr Fixundfertig ins Haus.
    Herr Fixundfertig überfiel Herrn Fliederbusch mit einem gewaltigen Redeschwall:
    „Gestatten, mein Name ist Fixundfertig. Komischer Name, was? Haha! Ich heiße natürlich nicht wirklich so. Das ist mein Künstlername und zugleich mein Motto. Denn alles, was ich anfange, ist im Nu fix und fertig. – Lieber Herr Fliederbusch, ich komme von der Werbeagentur Fixundfertig und Co., und ich habe Ihnen ein sensationelles Angebot zu unterbreiten. Ein Angebot, wie man's nur alle zehn Jahre bekommt.”
    Jetzt erst kam Herr Fliederbusch zu Wort.
    „Nehmen Sie doch Platz”, sagte er.
    „Ach ja”, meinte Herr Fixundfertig, aber er setzte sich nicht, sondern lief weiter im Arbeitszimmer auf und ab und redete weiter:
    „Es geht, mein lieber Herr Fliederbusch, Sie haben es sicherlich schon erraten – es geht natürlich um Ihren Wunderkater, um den berühmten sprechenden Kater Konstantin. Ich habe seine Fotos in den Zeitungen gesehen, ich habe das Buch gelesen, ich habe ihn im Fernsehen bewundert. Und Sie dürfen mir glauben, wenn ich Ihnen sage: Dieser Kater ist pures Gold wert. Und ich, Anatol Fixundfertig von der Werbeagentur Fixundfertig und Co., gedenke Ihnen diesen fabelhaften Kater in Gold aufzuwiegen.”
    „Ich verstehe nicht, was Sie meinen”, sagte Herr Fliederbusch.
    Da sah ihn Fixundfertig mit erstaunten Augen an.
    „Mann!”, rief er. „Ich rede von Werbung! Ich rede überhaupt von nichts anderem als Werbung. Den ganzen Tag rede ich von Werbung.”
    „Das muss Ihnen ja schon ziemlich langweilig sein”, meldete sich jetzt der Kater.
    Er hatte bis hierher ruhig, aber misstrauisch zugehört. Dieser aufgeblasene, geschwätzige Kerl gefiel ihm gar nicht.
    „Langweilig?”, fragte Fixundfertig. „Wieso langweilig? Werbung langweilt mich nie.”
    „Vielleicht erklären Sie uns, was Sie unter Werbung verstehen”, schlug

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