Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Katrin Sandmann 03 - Wintermärchen

Katrin Sandmann 03 - Wintermärchen

Titel: Katrin Sandmann 03 - Wintermärchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
Vom Netzwerk:
sie doch das wunderbare Gefühl, endlich zu handeln, aktiv zu sein, das Schicksal wieder in die eigenen Hände zu nehmen und nicht passiv und halbtot auf Hilfe zu warten, die doch nicht kam. Sie fühlte sich, als hätte jemand eine tonnenschwere Last von ihren Schultern genommen. Es war so, als wäre sie bereits frei.
    Doch das Glücksgefühl hielt nicht lange an. Die Fesseln waren nur das eine Hindernis gewesen, das zwischen ihr und der Freiheit lag. Ihr Blick fiel auf die Tür und dann auf das vergitterte Fenster. Wie sollte sie da bloß herauskommen?

17
    »Ist das jetzt eine gute oder eine schlechte Nachricht?« Gudrun blickte fragend von Halverstett zu Rita Schmitt. »Ich meine«, fuhr sie dann fort, »dass es nichtBrindi war, der Katrin entführt hat, sondern dieser Mirth .«
    Halverstett sah sie an. »Das ist im Augenblick noch gar keine Nachricht. Weder eine gute, noch eine schlechte«, antwortete er. »Dass wir seine Fingerabdrücke in Katrins Wagen gefunden haben, beweist noch gar nichts. Vor allem nicht, dass er sie – dass er ihr irgendetwas angetan hat. Es könnte ja auch sein, dass der Autodiebstahl gar nichts mit dem zu tun hat, was mit Katrin geschehen ist.«
    »Wäre es nicht auch ziemlich komisch, dass dieser Typ Katrin genau mit der gleichen Masche entführt haben soll, die Brindi immer angewandt hat? Und das ausgerechnet an dem Tag, an dem Brindi getürmt ist?«
    »Das wäre wirklich ein merkwürdiger Zufall, sollte es sich tatsächlich so abgespielt haben. Aber auch das mit der typischen Masche steht ja noch nicht fest«, schaltete Rita Schmitt sich ein. »Soviel ich weiß, ist doch noch gar nicht geklärt, ob es wirklich einen Zusammenhang zwischen der Geschichte mit dem Handschuh, die sich vor dem Café abgespielt hat, und Katrins Verschwinden gibt. Das könnte einfach ein zufälliges Ereignis gewesen sein, das mit allem, was danach geschah, absolut nichts zu tun hat. Aber Sie wissen ja: Das ist streng genommen nicht unser Fall, daher wissen wir nicht genau, was die Kollegen bereits ermittelt haben.«
    Gudrun begann jetzt, sich eine Zigarette zu drehen. Rita sah ihr zu, wie sie den Tabak auf dem Papier verteilte, mit routinierten Fingerbewegungen eine Rolle drehte und diese schließlich anleckte und zuklebte. Dann zündete sie die Zigarette an. Sie nahm einen tiefen Zug und fragte: »Wie kommt jemand, der Einbrüche begeht und Autos klaut, plötzlich darauf, einen Menschen zu entführen?«
    Rita Schmitt seufzte. »Das ist häufig die klassische Laufbahn«, erläuterte sie. »Die meisten Entführer oder Mörder haben bereits eine lange kriminelle Karriere hinter sich, wenn sie ihr erstes Kapitalverbrechen begehen. Niemand ist auf eine bestimmte Art von Straftat spezialisiert. Den genialen Serienkiller, der ein scheinbar normales Leben führt und lediglich ein paar rätselhafte Morde begeht, um der Polizei zu beweisen, dass er intelligenter ist als sie, gibt es nur im Film. Fast nur. Die Realität ist meistens viel banaler.« Ihr Blick wanderte zu Halverstett, der sich abgewandt hatte und aus dem Fenster starrte. Dann sah sie Gudrun wieder an und sprach weiter: »Außerdem hat Mirth bis vor kurzem im Gefängnis gesessen. Da hatte er genug Gelegenheit, jede Menge Kontakte zu knüpfen. Falls er wirklich Katrins Entführer ist, hat er vermutlich nicht im Alleingang gehandelt. Dann steckt irgendwas anderes dahinter. Vor allem, wenn sich herausstellt, dass er der Mann mit dem Handschuh war und tatsächlich Brindis Masche imitiert hat.«
    Sie blickte erneut fragend zu Halverstett, so als erwarte sie eine Bestätigung von ihm. Dieser fuhr mit einem Mal herum. »Was ist mit Katrins Freundin, mit Roberta? Sie kann den Mann mit dem Handschuh doch identifizieren! Haben die Kollegen ihr eigentlich je ein Bild von Brindi gezeigt? Oder eins von Mirth?«
    Rita sah ihn an. »Verdammt. Ja natürlich. Ich weiß nicht, ob jemand auf die Idee gekommen ist. Im Anfang sah das mit Katrin ja noch gar nicht nach einer Entführung aus. Ich weiß nicht, ob danach noch jemand daran gedacht hat.« Sie sah Gudrun an. »Wissen Sie, ob Katrins Freundin je ein Foto von Brindi gesehen hat?« Sie drehte sich mit fragendem Blick zur Couch um. Aber dort saß niemand.
    »Herr Kabritzky?« Sie warf einen Blick auf Halverstett, der sie mit ausdrucklosem Gesicht ansah, dann lief sie durch die Wohnung. »Herr Kabritzky?« Doch Manfred war nicht mehr da.
    Schließlich kam sie zurück ins Wohnzimmer. »Der ist getürmt.« Sie zog ihr

Weitere Kostenlose Bücher