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Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Was war denn heute nur mit ihm los? Wurde er etwa alt? Er bemerkte am Strahl der Taschenlampe, dass seine Hände zitterten und versuchte, an irgendetwas Beruhigendes zu denken – als er von rechts plötzlich ein lautes Geräusch vernahm: es klang wie das Rauschen einer heranrasenden Lokomotive!
    Voller Entsetzen starrte Matthew in die Dunkelheit des Seitenganges. Da kam doch etwas auf ihn zu, oder nicht? Eine riesige, dunkle Masse mit böse glitzernden Augen?
    Er traute sich auch hier nicht, mit der Lampe in den Gang zu leuchten. Stattdessen ging er rückwärts, Schritt für Schritt und die Augen weit aufgerissen, der Lichtkegel seiner Taschenlampe flackerte unbeachtet über den Boden. Das grauenhafte Geräusch kam schnell näher und Matthew wich immer weiter nach hinten aus – bis er unvermittelt ins Leere trat und mit einem lauten Schrei nach unten fiel ...

    *

    Liekk-Baoth betrachtete scheinbar interessiert das antike Exponat vor sich, erkundete in Wirklichkeit jedoch die Sicherheitsmaßnahmen und Räumlichkeiten der beiden Ausstellungen.
    Jetzt, am Nachmittag, zählte er ein gutes Dutzend Wachmänner, die sich mehr oder weniger unauffällig am Rande der hohen Hallen oder neben den Vitrinen postiert hatten und mit berufsbedingt argwöhnischem Blick die Besucher taxierten. Die Hauptaufmerksamkeit dieser Aufpasser galt, wie nicht anders zu erwarten, dem Treiben rund um den Dolch - doch ein paar von ihnen patrouillierten auch durch die Räume der Nebenausstellung.
    Die Veranstaltung war ausnehmend gut besucht, allein die Schlange vor der Dunkelkammer, in der sich die Hauptattraktion befand, reichte bis fast in den Nebenraum. Auch wenn die meisten der Besucher vor allem wegen des leuchtenden Dolches gekommen waren, nutzten sie die Gelegenheit und erkundeten auch die übrigen Bereiche der Doppelausstellung.
    Somit kam ein Zugriff am Tag für ihn wohl nicht in Frage. Außer er würde vollkommen rücksichtslos vorgehen und ein Gemetzel unter den Anwesenden veranstalten. Liekk-Baoth hätte nichts gegen ein schönes Massaker - aber der Erzdämon hatte ihm eindringlichst eingeschärft, er müsse unauffällig vorgehen.
    Nun, angesichts dessen, was er im ehemaligen Ghulnest entdeckt hatte, teilte der alte Gestaltwandler diese Ansicht mittlerweile. Doch nichtsdestoweniger betrachtete er die rhythmisch pulsierende Ader am Hals der jungen Frau neben sich mit einer gewissen Wehmut. Er hatte schon so lange kein menschliches Blut mehr durch die Luft spritzen sehen ...
    Seufzend wandte er sich ab und schlenderte hinüber in die Nebenausstellung. Außerhalb der Öffnungszeiten würde es hier vollkommen anders aussehen. Liekk-Baoth wusste nicht, wie viele Wächter für die Nachtschicht eingeteilt waren, aber angesichts der modernen Sicherheitstüren vermutete er, dass es nicht viele sein würden. Wahrscheinlich sogar nur einer, höchstens zwei.
    Er würde seinen Auftrag also in der Nacht ausführen. Und den gestohlenen Gegenstand dann schnellstmöglich seinem Herrn zukommen lassen, der bereits ungeduldig darauf wartete ...

    *

    Matthew Stapleton spuckte angewidert die erdig schmeckenden Dreckkrümel aus, die ihm bei seinem Sturz in den Mund gedrungen waren.
    Bereits während des Fallens hatte er eine Erklärung für das gefunden, was ihm durch den anderen Gang entgegen gekommen war: es konnte sich nur um einen Luftstoß gehandelt haben, der eine Wolke Staub vor sich hergetragen hatte. Das jedenfalls wäre ein Grund dafür, warum ihm zwar viel Schmutz ins Gesicht geflogen war, sich aber keine widernatürliche Abnormität mit spitzen Zähnen und messerscharfen Klauen auf ihn gestürzt hatte.
    Er war die schräge Rampe zu dem etwas tiefer liegenden Auffangbecken gerutscht - in dem sich glücklicherweise gerade kein altes Abwasser befand -, und lag nun etwas benommen auf dem Rücken, die eine Hand fest um die Taschenlampe geklammert, die andere um den Tragegriff seiner Arbeitstasche.
    Er lauschte, doch alles war wieder still.
    Seine Angst wich nun langsam dem Ärger über seine eigene Ungeschicklichkeit. Warum hatte er nicht besser aufgepasst, statt sich von der unheimlichen Umgebung irremachen zu lassen? Er kannte das hier doch schon sein halbes Leben lang und noch kein einziges Mal hatte er etwas gespenstischeres als irgendwelche Tierkadaver in unterschiedlichen Verwesungszuständen entdeckt. Und selbst das war nicht wirklich unheimlich, höchstens eklig.
    Kopfschüttelnd rappelte er sich hoch und klopfte sich halbherzig den Schmutz

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