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Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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das kurzzeitig in Panik versetzt. War er jetzt etwa erneut in den Fängen eines selbsternannten Hexers gelandet? Wollte ihn schon wieder irgendwer verbannen?
    Doch dann war ihm eingefallen, dass ja eigentlich nicht sein konnte. Niemand wusste, dass er in dieser Schatulle feststeckte - genau das war ja sein Problem. Zudem konnte man einen Gestaltwandler wie ihn nicht so leicht verbannen, höchstens schwächen. Gegen seine Macht musste man schon mit ausgefeilteren Waffen antreten - somit war dieses Ritual also nicht für ihn gedacht.
    Aber für wen dann? Was hatten diese Menschen jetzt schon wieder vor? Ihm wurde ganz schlecht bei der Vorstellung, was magische Energien in den falschen Händen alles anrichten konnten.
    Endlich hörte das Schütteln auf und die Tasche - oder worin auch immer die Schatulle sich gerade befand - wurde mit einem dumpfen Schlag auf den Boden gestellt.
    Liekk-Baoth lauschte angespannt. Mindestens eine halbe Stunde lang blieb es draußen still, lediglich ein leises Rascheln und ab und zu ein Räuspern waren zu hören. Dann spürte er, wie die Schatulle erneut hochgehoben und gleich darauf wieder abgesetzt wurde - und letztendlich begann eine männliche Stimme, eine alte Formel aufzusagen.
    Zuerst klang die Stimme recht leise, sodass Liekk-Baoth nichts von dem Gesagten mitkriegte, doch dann räusperte sich der Kerl und begann erneut.
    Diesmal konnte Liekk-Baoth jedes einzelne Wort verstehen - jedoch kaum glauben, was er da zu hören bekam. Verblüfft lauschte er einige Minuten ... und bekam schließlich das Spinnenäquivalent eines Lachanfalls.
    Das konnte doch nicht wahr sein, oder? War er jetzt mitten in eine schwarze Messe geraten? Hatte etwa irgend so ein selbsternannter schwarzer Jünger diese Schatulle gekauft und hielt jetzt ein satanisches Ritual ab? Denn anders konnte Liekk-Baoth sich die Worte, die er gerade laut und deutlich hörte, nicht erklären.
    Kein Mensch bei klarem Verstand würde doch diese Formel freiwillig aufsagen. Es handelte sich um ein Ritual, mit dem ein Untoter geweckt oder aus seinem Versteck gelockt und zu dem Sprecher hin gerufen werden sollte. Schade eigentlich, dass er selbst kein Untoter war, dachte Liekk-Baoth unwillkürlich. Die Formel sorgte nämlich gleichzeitig dafür, dass dem herbeigerufenen Dämon mehr Kraft und Macht verliehen wurde - etwas, was er selbst jetzt gut hätte gebrauchen können.
    Aber es war auch so schon spannend genug mitzuerleben, was dem Trottel da draußen, der gerade dabei war, sich einen mächtigen Zombie an den Hals zu hexen, noch alles passieren würde … besser als Kino!
     
    *
     
    Phoebe sah unruhig aus dem Fenster. Eigentlich war ihr klar, dass James noch gar nicht wieder zurück sein konnte - er war ja gerade mal etwas über eine Stunde weg - doch sie konnte trotzdem nicht schlafen.
    Nachdem er gegangen war, hatte sie sich zuerst zurück ins Bett gelegt, jedoch schnell eingesehen, dass das keinen Sinn machte. Also war sie wieder aufgestanden, in die Küche gegangen und hatte sich dort damit beschäftigt, das Geschirr abzuwaschen, den Tisch sauber abzuwischen und den Boden zu fegen. Als es schließlich nichts mehr zu tun gab, hatte sie sich hier an das Fenster gestellt und in die Dunkelheit gestarrt - und hier stand sie noch immer.
    Zweimal war die Katze ihrer Nachbarn vorbei geschlichen, ein andermal hatte sie einen etwas größeren Schatten gesehen, den sie nicht so recht einordnen hatte können - einen Hund vielleicht -, doch ansonsten war es ruhig geblieben. Einmal hatte sie es sogar gewagt, das Fenster zu öffnen und sich nach draußen zu lehnen, um besser sehen zu können. Und um ein wenig frische Luft zu schnappen, denn im Haus war es stickig.
    Doch dann hatte sie sich an James Worte erinnert: Lass die Fenster in der Nacht geschlossen, unbedingt! Also hatte Phoebe sich wieder ins Haus zurückgezogen und die Fenster verriegelt. Wenn sie ehrlich war, so hatte sie sich mitten im geöffneten Fenster auch nicht so recht wohl gefühlt, trotz der angenehm lauen Nachtluft. Irgendwie schutzlos war sie sich vorgekommen, wie der Mittelpunkt einer Zielscheibe. Da nahm sie es dann doch lieber in Kauf, dass sie ein wenig schwitzte.
    „Hoffentlich kannst du uns von diesem Fluch befreien, James“, flüsterte sie.
    Sie hatte schon sehr viel länger als ihr Mann, der Skeptiker, an eine übernatürliche Ursache für die auffällige Häufung der Todesfälle bei alten, schwachen Leuten in den letzten Monaten geglaubt. Sie stammte zwar aus

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