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Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Keswick, also einer vergleichsweise großen Stadt hier in der Gegend, doch ihre Eltern waren sehr naturverbunden gewesen und hatten fest an die alten Traditionen und Weisheiten geglaubt. Und Phoebes Großmutter hatte sich damals, als sie noch lebte, viel lieber von Amelia Morgan behandeln lassen, als von jedem anderen Arzt.
    Die Großmutter von James wiederum war in der ganzen Gegend bekannt gewesen, als Heilerin und als gute Hexe, und Phoebe hatte sie als kleines Mädchen immer sehr bewundert. Und auch ein wenig Angst vor ihr gehabt, das konnte sie heute zugeben. Die alte Frau hatte eine Ausstrahlung besessen, die ihrem Gerede über Dämonen und Geister jegliche Lächerlichkeit genommen hatte. Man hatte ihr einfach geglaubt, wenn sie davon wie selbstverständlich gesprochen hatte, und Phoebe hatte solche Dinge sowieso nie für Hokuspokus gehalten.
    Im Gegensatz zu James ... doch der war ja schließlich auch ein Doktor der Medizin. Wahrscheinlich war ihm einfach nichts anderes übrig geblieben, als so etwas ins Reich der Phantasie zu verweisen - wenn er nicht alles, was ihm bisher gut und richtig erschienen war, in Frage stellen wollte.
    Erst die gemeinsame Angst um ihre Tochter Charlotte hatte ihn umdenken lassen - und nun befand er sich ganz allein dort draußen, mitten in der Nacht, und versuchte, dieses böse Wesen zu bekämpfen ...
    Eine Bewegung auf der Straße riss sie aus ihren Gedanken. Gebannt sah sie in das Dunkel. Es gab zwar zwei Straßenlampen im Ort, doch die standen etwas weiter weg, so dass Phoebe nicht gleich erkannte, was dort in ihre Richtung gelaufen kam. Es war groß, größer als ein Tier, und unförmig breit - um einen normalen Menschen konnte es sich also nicht handeln. Auch schien es zwei Köpfe zu haben ...
    Sie legte die Hände vor den Mund, unterdrückte einen ängstlichen Aufschrei und stellte sich schnell etwas hinter den Vorhang, um von draußen nicht so leicht entdeckt zu werden. Das muss es sein, das Monster, dachte sie voller Panik. Um was sollte es sich denn sonst handeln.
    Gleichzeitig wunderte sie sich jedoch etwas. Welcher Untote marschierte mitten auf der öffentlichen Straße entlang? Eigentlich sollte sich so ein Wesen doch eher durch das Gebüsch und durch dunkle Ecken schleichen, damit es nicht entdeckt wurde. Jedenfalls hatte sie sich das bisher immer so vorgestellt.
    Irritiert runzelte sie die Stirn und sah genauer hin. Im gleichen Moment wurde der Schatten breiter, zog sich komisch auseinander - und löste sich schließlich in zwei Teile auf. Sie erkannte, dass es sich nur um zwei ganz normale Menschen gehandelt hatte, die eng umschlungen nebeneinander gegangen waren, und stieß ein kurzes, erleichtertes Lachen aus. Doch dann war sie erneut verwirrt.
    Was machten diese beiden hier, mitten in der Nacht? Phoebe erkannte nun, dass es ein Mann und eine Frau waren, beide jung, uns sie blieben an jeder Hofeinfahrt stehen und sahen hinein. Inzwischen waren sie bei ihrem Haus angelangt, stoppten hier ebenfalls und blickten in die Einfahrt.
    Phoebe erwartete eigentlich, dass die beiden jeden Moment ihren seltsamen Rundgang fortsetzen würden. Umso erstaunter war sie daher, als zuerst das Mädchen in die Einfahrt huschte - und somit aus ihrem Blickfeld geriet - und der junge Mann ihr gleich darauf folgte.
    Ein wenig entrüstet drehte sie sich um, lief aus der Küche heraus in den Flur und sah durch das kleine Guckfenster in der Eingangstür.
    Tatsächlich, die beiden standen direkt neben James' Wagen und betrachteten ihn. Was fiel ihnen ein, sich einfach so auf fremden Grundstücken herumzutreiben? Phoebe hatte keinen von beiden jemals zuvor gesehen, also waren sie offensichtlich nicht von hier. Sie schienen über irgendetwas zu reden, die junge Frau deutete immer wieder auf das Heckfenster des Autos, und beide wandten der Haustür, hinter der Phoebe sich verbarg, den Rücken zu.
    Sie presste die Lippen zusammen. Dämonen und Geister mochten ihr zwar Angst machen - aber mit jungen Menschen hatte sie kein Problem.
    „Na, dann wollen wir doch mal sehen, was die beiden an dem Auto so interessant finden“, murmelte sie - und öffnete die Haustür.
     
    *
     
    Der Wiedergänger war hungrig, sehr sogar. Er merkte richtig, wie er von Stunde zu Stunde schwächer wurde. Fast die ganze Nacht schon war er in dem kleinen Ort auf der Suche nach einer neuen Quelle gewesen, doch nirgendwo hatte er seine Gier befriedigen können.
    Zweimal hatte er hinter den Mauern ein geeignetes Opfer wittern

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