Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
Vom Netzwerk:
den Leuten vom Set diese Predigt gehalten hast oder als du's eben deiner Mom erklärt hast?"
    „Vielleicht ...", murmelte Dan leise.
    „Aber das ist jetzt doch egal! Die meisten Leute wissen jetzt sowieso Bescheid und schlimmer kann's gar nicht mehr werden."
    „Und wenn die ganzen Kinder ‚Dan Allen ist schwul' lesen? Die verstehen das doch gar nicht! Für die bin ich eine abenteuerlustige Filmfigur", erklärte er.
    „Verdammt noch mal, Dan! Das kann dir doch egal sein."
    „Ist es mir aber nicht", flüsterte Dan kleinlaut.
    „Dann kannst du einem echt leid tun", sagte ich daraufhin. „Dann tut's auch mir leid und ich weiß jetzt, woran ich bei dir bin. Du hast mir die ganze Zeit nur was vorgespielt. Ich hab' gestern schon bemerkt, dass du dich verändert hast, trotzdem hab' ich dir eine Chance gegeben und gestern Nacht, als wir uns so nahe waren, da dachte ich, der verklemmte Knoten in dir hätte sich endlich gelöst. Ich hatte die ganze Zeit geglaubt, du hättest nur vor dieser Sache, deinem ersten Mal, Angst gehabt. Nun weiß ich aber, wovor du viel mehr Angst hast: vor mir", ich verweilte einen Moment, bevor ich fortfuhr. „Du hast Angst davor, dich mit mir zu zeigen. Ich bin dir peinlich. Dann erklär' mir aber wenigstens - verdammt noch mal - warum du mir das erst jetzt sagst! Jetzt, wo ich noch stärkere Gefühle für dich entwickelt habe."
    Ich spürte einen Kloß in meinem Hals, doch riss ich mich zusammen und drückte die Tränen zurück. Ich war niemand, der gern Schwäche zeigte.
    „Ach, ja?", fragte Dan zurück. „Wenn du so viele Gefühle für mich hattest ... schon weit vor gestern ... warum hast du dann mit Chris geschlafen, als wir schon einmal zusammen waren? Wer hier wohl das Versuchskaninchen ist!"
    „Ach, daher weht der Wind", begriff ich, während ich aufgesetzt grinste. „Du bist eifersüchtig und noch immer sauer."
    „Nein", lachte Dan sarkastisch. „Ganz bestimmt nicht. Du bist einfach zu egoistisch, um zu bemerken, was los ist. Du siehst immer nur das, was du sehen willst."
    „Nein, tu ich nicht", wehrte ich mich, weil ich mir nichts unterstellen lassen wollte.
    „Und warum erkennst du dann nicht, was los ist?", fragte Dan mich in einer enttäuschten Stimme.
    „Dan, ich bin doch kein Hellseher", antwortete ich verzweifelt.
    „Vielleicht, Tom", begann er daraufhin, „vielleicht solltest du dich mal fragen, ob ich einfach nur Angst habe!"
    „Ja, aber ich kann deine kindische Angst nicht verstehen. Ich dachte, du wärst mittlerweile alt genug, um damit klarzukommen."
    „Tom, ich meine nicht diese Angst", erwiderte er streng. „Ich meine die Angst, dich zu verlieren."
    Mit diesen Worten drehte er sich von mir weg und wandte mir den Rücken zu.
    Ich spürte, wie sich ein unangenehmes Gefühl in mir ausdehnte und mich eine Gänsehaut des schlechten Gewissens überbekam.
    „Wie meinst du das?", fragte ich ruhig und ungläubig.
    „Vergiss es, Tom!", erwiderte Dan leise.
    Ich hatte Mühe, ihn zu verstehen.
    „Dan, bitte! Wie meinst du das?", fragte ich erneut und spürte, wie schwer mir das Sprechen fiel.
    Dan antwortete nicht.
    Der Kloß in meinem Hals wurde größer, doch versuchte ich diesen weiterhin zu ignorieren. Ich bekam Angst vor dem Einschlafen, denn ich wollte nicht in wenigen Stunden aufwachen und erst dann begreifen, was passiert war. Ich musste die Sache sofort klären.
    Nach weiteren, verstrichenen Sekunden wurden meine Augen glasig, obwohl ich mich zu beherrschen versucht hatte. Ich stand auf, knipste das Licht wieder an und sah Dan flehend an.
    „Dan, es tut mir leid! Das konnte ich nicht wissen", entschuldigte ich mich wehmütig. Ich spürte Dans missmutigen Blick.
    Mir wurde bewusst, dass ich vermutlich nicht die passenden Worte gefunden hatte.
    Dan beobachtete meine nervöse Haltung mit in Falten gelegter Stirn und plötzlich kam mir eine Idee. Ich schritt zum Schreibtisch, griff nach einem Zettel und einem Stift, schrieb etwas auf und drückte Dan diese Botschaft schließlich in die Hände. Dan sah mich noch eine Weile an, senkte dann den Blick auf das Stück Papier und begann die von mir geschriebenen Worte zu lesen. Wie gebannt blickte er dann auf den einen Satz, bevor er mit zusammen gekniffenen Lippen aufsah. Sein Blick war eindeutig und somit wusste ich, dass diese Worte bei ihm das bewirkten, was sie auch bei mir während des Schreibens getan hatten. Dan legte den Zettel neben sich auf das Bett, so dass die beschriebene Seite nach oben zeigte und

Weitere Kostenlose Bücher