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Kein Entkommen

Kein Entkommen

Titel: Kein Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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irgendwohin begleiten. Mehr wollte sie nicht verraten. Vielleicht ging es um eine Überraschung oder so was.«
    Erneut schrieb Duckworth etwas in sein Notizbuch, ehe er es in seine Jackentasche steckte. Er wollte sich gerade bei Irene und Ernie Bertram bedanken, als drinnen das Telefon klingelte.
    Irene sprang auf und ging hinein.
    Als Duckworth sich erhob, hievte sich auch Ernie aus seinem Korbstuhl. »David ist bestimmt außer sich vor Sorge«, sagte er.
    Duckworth nickte.
    »Ich hoffe, Sie finden Jan bald«, sagte Ernie.
    Irene erschien in der Tür. »Lyall ist am Telefon«, sagte sie.
    Ernie sah sie an. »Was will der denn?«
    »Leanne ist nicht nach Hause gekommen. Er sagt, er hätte sie schon seit gestern nicht mehr gesehen.«
    Duckworth runzelte die Stirn. »Leanne Kowalski?«
    Ernie eilte ins Haus und griff nach dem Hörer, der neben dem Telefon auf einem kleinen Tisch in der Diele lag. Duckworth folgte ihm auf dem Fuß.
    »Lyall?« Ernie hörte ein paar Sekunden lang zu. »Nein, ich habe sie nicht … Hör mal, so lange geht doch kein Mensch einkaufen. Hast du mitbekommen, was mit Jan passiert ist? Die Polizei ist gerade bei mir.«
    »Darf ich?« Duckworth nahm Ernie Bertram den Telefonhörer aus der Hand. »Mr Kowalski, hier spricht Detective Barry Duckworth vom Promise Falls Police Department.«
    »Ja?«
    »Was ist mit Ihrer Frau?«
    »Sie ist nicht nach Hause gekommen.«
    »Wann haben Sie sie denn zurückerwartet?«
    »Vor Stunden schon. Ich dachte, sie wäre einkaufen gefahren, so wie jeden Samstag. Normalerweise fährt sie erst ins Einkaufszentrum und anschließend zum Gemüsehändler.«
    »Ihre Frau ist doch die Arbeitskollegin von Jan Harwood, richtig?«
    »Ja. Können Sie mir Ernie noch mal geben? Hat er Le-
anne ins Büro gerufen? Überstunden oder so?«
    »Nein«, erwiderte der Detective.
    »Und was ist mit Jan? Ihr Mann hat vorhin bei mir angerufen. Was machen Sie überhaupt bei Ernie? Was ist passiert?«
    Duckworth kramte sein Notizbuch wieder hervor. »Wie lautet Ihre Adresse, Mr Kowalski?«

13
    Von einer Sache hatte ich Jan nie erzählt.
    Nein, ich hatte sie nicht belogen. Aber da gab es etwas, von dem ich ihr nie erzählt hatte. Hätte sie mich je danach gefragt, hätte ich womöglich gelogen. Ziemlich wahrscheinlich sogar. Sie wäre garantiert komplett ausgeflippt.
    Ich hatte sie nicht hintergangen. Damit hatte es nichts zu tun. Es hatte nichts mit einer anderen Frau zu tun.
    Vor etwa einem Jahr war ich bei ihr zu Hause vorbeigefahren.
    Ihrem Elternhaus. Das Haus, in dem sie aufgewachsen war, lag etwa drei Stunden von Promise Falls entfernt, in einem Ort namens Pittsford unweit von Rochester. Das Haus, ein unscheinbares, einstöckiges Gebäude, befand sich an einer Straße namens Lincoln Avenue. Der weiße Anstrich blätterte von den Wänden, und zwei der dunklen Fensterläden hingen schief von den Angeln. Der Draht in der Fliegentür wies ein paar Löcher auf, und der Kamin hatte ebenfalls schon bessere Tage gesehen. Dennoch war das Haus keinesfalls baufällig, auch wenn es dringend ein paar Schönheitsreparaturen nötig gehabt hätte.
    An jenem Tag war ich auf dem Rückweg von Buffalo gewesen. Ich hatte dort einen Stadtplaner interviewt, der gegen die üblichen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen wie Fahrbahnteiler und Bremsschwellen war und sich für Verkehrskreisel und Umgehungsstraßen aussprach, um Anwohner und andere Verkehrsteilnehmer nicht völlig in den Wahnsinn zu treiben. Als ich an der Ausfahrt nach Rochester vorbeikam, beschloss ich, einen kurzen Abstecher zu machen. Schließlich wusste ich mittlerweile, wo Jans Eltern lebten.
    Und ehrlich gesagt hatte ich bereits vor meinem Ausflug nach Buffalo beschlossen, auf dem Rückweg ein Auge auf ihr Elternhaus zu werfen. Auch wenn ich es mir nicht so recht eingestehen wollte.
    Wozu es ohne das Leck in der Rohrleitung zu unserem Badezimmer nie gekommen wäre.
    Ich hatte den Schaden ein paar Tage zuvor bemerkt. Jan war bei der Arbeit, und ich hatte mir einen Tag freigenommen, nachdem ich diverse spätabendliche Sitzungen des Stadtrats mitverfolgt hatte – lange vor der heutigen Zeit, in der unsere Kollegen in Mumbai oder Delhi derlei Aufgaben zu übernehmen pflegten. Als ich gerade zufällig im Keller war, wo sich der Heizkessel befindet, bemerkte ich ein stetes Tropfen – dort, wo die Kupferrohre nach oben zu unserem Badezimmer abzweigten.
    Ich tat das, was ich immer mache, wenn ich ein Problem im Haushalt habe. Ich rief Dad an.
    »Das

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