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Kein Entkommen

Kein Entkommen

Titel: Kein Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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trabte durchs Zimmer. Seine Krallen verursachten ein klickendes Geräusch auf dem nackten Dielenboden, ehe er sich auf einem kleinen Teppich vor einem Stuhl niederließ.
    »Wann erwarten Sie Ihre Frau denn üblicherweise zurück?«
    »Gegen drei oder vier. Spätestens um fünf ist sie wieder da.«
    »Wann sind Sie aufgestanden?«
    »So um eins.«
    »Haben Sie versucht, Ihre Frau zu erreichen?«
    »Ich habe auf ihrem Handy angerufen, aber das ging gleich auf die Voicemail. Und hier angerufen hat sie auch nicht.«
    Duckworth nickte bedächtig. »Wann haben Sie zuletzt mit Ihrer Frau gesprochen, Mr Kowalski?«, fragte er dann.
    Lyall überlegte einen Augenblick. »Gestern am frühen Nachmittag, glaube ich. Sie hatte mich von der Arbeit aus angerufen, weil sie wissen wollte, wann wir essen gehen.« Er zog eine gequälte Miene, als hätte man ihm Nadeln unter die Fingernägel geschoben.
    »Danach nicht mehr? Weder gestern Abend noch heute?«
    Lyall schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie den Wagen Ihrer Frau gesehen, als Sie nach Hause kamen?«
    »Darauf habe ich nicht geachtet. Ich war total breit.«
    Duckworth zog die Stirn in Falten. »Es gibt also nicht den geringsten Beweis, dass sie letzte Nacht hier war.«
    »Wo hätte sie denn sonst sein sollen?«
    »Keine Ahnung. Ich frage Sie lediglich, ob Sie mir irgendeinen Anhaltspunkt liefern können, dass Ihre Frau gestern Nacht zugegen war, als Sie nach Hause kamen.«
    Lyall sah ziemlich belämmert drein. »Aber es gibt doch keinen Grund, irgendetwas anderes anzunehmen.«
    »Haben Sie eine Liste der Kreditkarten Ihrer Frau?«
    »Warum?«, fragte Lyall.
    »Damit könnten wir herausfinden, wo sie eingekauft hat.«
    Lyall kratzte sich am Kopf. »Leanne zahlt meistens bar.«
    »Tatsächlich?«
    »Na ja, unsere Karten sind gesperrt.«
    Duckworth seufzte. »Ist Leanne schon mal nicht nach Hause gekommen oder über Nacht weggeblieben? Es tut mir leid, dass ich Sie das fragen muss, Mr Kowalski, aber … Wäre es möglich, dass Ihre Frau einen Geliebten hat?«
    Lyall schüttelte nachdrücklich den Kopf, ballte die Fäuste und presste die Lippen zusammen. »Im Leben nicht. Nein, so was würde sie nie tun.«
    Duckworth horchte auf. »Mr Kowalski?«
    »Leanne ist meine Kleine. Sie würde mich nie betrügen. In tausend Jahren nicht.«
    »Ist so was schon mal vorgefallen?«
    Lyall zögerte einen Moment zu lange. »Nein.«
    »Los, raus damit, Mr Kowalski«, sagte Duckworth. »So was kommt in den besten Ehen vor.«
    Lyall zog die Lippen zwischen die Zähne. »Na ja«, räumte er schließlich ein. »Das ist aber schon Jahre her. Wir hatten eine schlechte Phase, und da ist sie mit einem Kerl in die Kiste gestiegen, den sie in irgendeiner Bar kennengelernt hatte. Bloß ein One-Night-Stand mit einem Typen, der auf der Durchreise war. Wir haben längst wieder alles im Griff.«
    »Wissen Sie noch, wie der Typ hieß?«
    »Keine Ahnung. Ich hab’s verdrängt. Sie hat seinen Namen erwähnt, um es mir so richtig reinzureiben, so auf die Tour, da gibt’s noch jede Menge andere Typen, die Schlange stehen, wenn ich sie nicht bei Laune halte.«
    Duckworth sah sich im Zimmer um, ehe er den Blick wieder auf Lyall richtete.
    Der Mann war den Tränen nahe. »Ich habe Angst, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte. Vielleicht hatte sie einen Unfall. Haben Sie das schon überprüft? Sie fährt einen blauen Ford Explorer. Eine alte Rostlaube, die einem sofort ins Auge sticht.«
    »Von einem Unfall mit einem solchen Wagen ist mir nichts bekannt« sagte Duckworth. »Wie nah stehen sich Ihre Frau und Jan Harwood, Mr Kowalski?«
    Er blinzelte. »Sie sind Arbeitskolleginnen.«
    »Sind sie miteinander befreundet? Treffen sie sich nach der Arbeit? Verbringen sie ab und zu einen Mädelsabend zusammen?«
    »Nein«, erwiderte Lyall. »Und unter uns, Leanne findet Jan ein bisschen hochnäsig. Sie sagt, sie hält sich für was Besseres.«
    ***
    Zum Schluss stellte Duckworth noch ein paar Routinefragen und notierte sich die Antworten.
    »Das Geburtsdatum Ihrer Frau?«
    »Ähm, 9. Februar. 1973.«
    »Ihr voller Name?«
    Lyall schniefte. »Leanne Katherine Kowalski. Ihr Mädchenname war Bothwick.«
    Duckworth schrieb weiter. »Gewicht?«
    »Hmm. Fünfundsechzig? Nein, fünfundfünfzig. Und sie ist ungefähr 1,65 Meter groß.«
    »Haarfarbe?«
    »Schwarz. Kurz, mit ein paar Strähnen drin.«
    Der Detective bat ihn um ein Foto. Lyall kam mit einem etwa zehn Jahre alten Hochzeitsfoto zurück, auf dem sich die beiden

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