Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Entkommen

Kein Entkommen

Titel: Kein Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
Vom Netzwerk:
Vielleicht hatte sich etwas anderes verändert.
    »Lass uns erst mal frühstücken«, sagte er. »Heute gebe ich’s mir. Einen fetten Grand Slam, Eier, Würstchen, Pfannkuchen. Du weißt gar nicht, wie mir der Magen knurrt.«
    ***
    In einem Denny’s ergatterten sie eine Nische neben einem Mann mit zwei kleinen Kindern – offenbar Zwillinge von etwa sechs Jahren. Der Mann saß mit dem Rücken zu Dwayne und herrschte die beiden an, endlich still zu sitzen, statt dauernd auf den Polstern herumzuturnen.
    Die Kellnerin brachte die Speisekarten. Dwayne grinste übers ganze Gesicht. »Erst mal zwei schöne große Tassen Kaffee für Kate und mich«, sagte er. Während die Kellnerin zum Tresen ging, wurde sein Grinsen noch breiter. »Ich muss mich ja langsam an deinen Namen gewöhnen.«
    »Betone ihn doch noch ein bisschen mehr«, zischte sie. »Nur damit sie mitkriegt, dass hier irgendwas nicht stimmt.«
    Die Kellnerin brachte zwei Tassen und schenkte ihnen Kaffee ein.
    Dwayne sah Kate an. »Ich nehme Würstchen, Rührei und Frühstücksspeck. Nimm doch das Gleiche, dann kriegst du endlich wieder ein bisschen was auf die Rippen.« Er griente die Kellnerin an. »Immer schön nachfüllen, die Tassen, und nicht vergessen, okay?«
    »Selbstverständlich«, sagte sie. »Möchten Sie schon bestellen, oder brauchen Sie noch einen Augenblick?«
    »Ich will einen Donut!«, rief einer der Jungs hinter Dwayne.
    »Es gibt keine Donuts«, sagte ihr Vater. »Habt ihr Lust auf Speck und Spiegelei?«
    »Ich will einen Donut!«, maulte der Junge.
    Dwayne knirschte mit den Zähnen und bestellte seinen Grand Slam. Kate entschied sich für Pfannkuchen. »Ohne alles«, sagte sie. »Nur ein bisschen Ahornsirup dazu. Danke.«
    Während die Kellnerin wieder verschwand, warf Dwayne einen Blick über die Schulter auf den immer noch quengelnden Jungen. Dann beugte er sich zu Kate. »Deine Perücke sitzt schief, Liebling.«
    Sie rückte das Ding zurecht und ließ es so aussehen, als würde sie nur ihre Frisur richten.
    »Gut siehst du aus«, sagte er. »Vielleicht solltest du dir einfach die Haare färben lassen.«
    »Und wenn die Cops zufällig herausfinden, dass sie nach einer Blondine suchen müssen? Soll ich mir dann die Haare wieder färben, oder was? Da kaufe ich mir lieber noch ein paar Perücken.«
    Dwayne lächelte aufreizend. »Von mir aus kannst du jeden Tag eine andere aufsetzen.«
    »Wie läuft das eigentlich drinnen?«, gab sie zurück. »Nimmt man sich da mal einen Rothaarigen, mal einen mit dunklem Haar und stellt sich vor, es wäre eine Frau?«
    Sie konnte selbst nicht glauben, was ihr gerade herausgerutscht war.
    Dwaynes Augen verengten sich zu Schlitzen. »Was?«
    »Vergiss es«, sagte sie.
    »Kannst du das noch mal wiederholen?«
    »Ich sagte, vergiss es.«
    Die Zwillinge, die eben noch ein Affentheater veranstaltet hatten, weil ihnen ihr Vater keine Pommes zum Frühstück erlaubte, begannen sich zu knuffen. Ihr Vater herrschte sie an, sofort damit aufzuhören, was eine Kaskade gegenseitiger Schuldzuweisungen auslöste.
    Dwaynes Blick bohrte sich in Kates Augen.
    »Glaubst du, ich wäre schwul?«, sagte er.
    »Nein«, antwortete sie knapp.
    »Man ist nicht gleich schwul, bloß weil man mal gewisse Dinge macht«, sagte er.
    Jetzt wusste sie Bescheid.
    »Jeder tut mal Dinge, die er lieber bleiben lassen sollte«, sagte er. »Stimmt’s, Kate? «
    »Dwayne.«
    »Na, wie hat sich das angefühlt, als du deine Freundin verscharrt hast?«
    »Sie war nicht meine Freundin.«
    »Aber ihr wart Kolleginnen.«
    »Sie war nicht meine Freundin. Außerdem habe ich’s kapiert, okay? Es tut mir leid.«
    »Er hat angefangen!«, kreischte der eine Junge.
    Dwayne schloss die Augen. »Scheißkinder«, zischte er leise.
    »Ist doch nicht ihre Schuld«, sagte sie, erleichtert, das Thema wechseln zu können. »Kinder langweilen sich eben in Restaurants. Ihr Vater hätte ja etwas zum Spielen für sie mitnehmen können, ein Malbuch oder so.«
    Dwayne atmete ein paarmal tief durch die Nase ein und aus.
    Die Kellnerin brachte dem Vater und seinen Knirpsen ihr Frühstück und kam kurz darauf auch mit Kates und Dwaynes Bestellung. Dwayne fiel über sein Frühstück her wie ein Bär über einen Müllcontainer.
    »Iss dein Frühstück«, sagte der Vater zu dem einen Jungen.
    »Ich will aber nicht«, gab der Bengel zurück.
    Plötzlich stand der andere an Dwaynes und Kates Tisch und beäugte neugierig ihr Frühstück.
    »Verpiss dich!«, zischte Dwayne.
    Der

Weitere Kostenlose Bücher