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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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bisher in diesem Jahr alle gute Arbeit geleistet haben.
    Während ich tippe, kommt mir noch eine bessere Idee.
    Wie Sie wissen, schätze ich Ihre Meinungen und Ideen sehr. Wir können uns freuen, bei White Globe Consulting derart talentiertes Personal zu haben, und dieses Talent möchten wir gern nutzen. Falls Sie Ideen für die Firma haben, die Sie mir gern anvertrauen möchten, schicken Sie mir diese bitte. Aber seien Sie ehrlich!
    Alles Gute und weiterhin noch eine schöne Zeit,
    Sam
    Zufrieden drücke ich Senden. So. Von wegen Motivation! Von wegen Teamgeist! Als ich mich zurücklehne, tun mir vom vielen Tippen die Finger weh. Ich nehme einen Schluck Caffè Latte, greife nach meinem Muffin und stopfe mir eben ein Riesenstück davon in den Mund, als mein Handy klingelt.
    Scheiße. Ausgerechnet jetzt.
    Ich nehme das Gespräch an, halte mir den Hörer ans Ohr und versuche zu sagen: »Moment mal«, doch heraus kommt nur: »Mummmuul.« Mein ganzer Mund klebt zusammen. Was tun die eigentlich in diese Dinger rein?
    »Bist du das?« Eine jugendliche männliche Stimme. »Hier ist Scottie.«
    Scottie? Scottie?
    Plötzlich funkt es in meinem Kopf. Ist das nicht der Name von Violets Freund, der schon mal angerufen hat? Der Typ, der von der Fettabsaugung sprach?
    »Alles erledigt. Es war ein chirurgischer Eingriff. Hat keine Spuren hinterlassen. Genial, wenn ich so sagen darf. Adios, Santa Claus.«
    Ich kaue meinen Muffin so heftig, wie ich kann, kriege aber immer noch keinen Ton raus.
    »Bist du noch da? Ist das die richtige … oh, Scheiße …« Als ich endlich schlucken kann, bricht die Stimme ab.
    »Hallo? Möchten Sie eine Nachricht hinterlassen?«
    Er ist nicht mehr dran. Ich sehe mir seine Nummer an, aber die ist unterdrückt.
    Man sollte meinen, Violets Freunde müssten ihre neue Nummer inzwischen kennen. Ich schnalze mit der Zunge, hole das Programm vom König der Löwen aus meiner Tasche.
    »Scottie hat angerufen«, schreibe ich neben die erste Nachricht. »Alles erledigt. Chirurgischer Eingriff. Keine Spuren. Einfach genial. Adios, Santa Claus.«
    Sollte ich dieser Violet je über den Weg laufen, hoffe ich, dass sie mir für meine Bemühungen dankbar ist. Ehrlich gesagt, hoffe ich tatsächlich, dass ich ihr mal begegne. Ich hab die Nachrichten ja schließlich nicht ohne Grund entgegengenommen.
    Gerade will ich das Handy wegstecken, als ein blinkender Pulk von E-Mails hereinkommt. Jetzt schon Antworten auf meine Rundmail? Ich scrolle abwärts – aber zu meiner Enttäuschung handelt es sich vor allem um standardisierte Firmenmitteilungen oder Werbung. Bei der vorletzten jedoch stutze ich. Sie kommt von Sams Dad.
    Ich hatte mir schon Gedanken um ihn gemacht.
    Ich zögere, dann klicke ich die Mail an.
    Lieber Sam,
    ich frage mich, ob du meine letzte Mail eigentlich bekommen hast. Wie du weißt, bin ich nicht gerade ein Experte, wenn es um technische Dinge geht, und vielleicht habe ich sie an die falsche Adresse geschickt. Also noch einmal.
    Ich hoffe, es geht dir gut, und dein Geschäft in London blüht und gedeiht wie eh und je. Du weißt, wie stolz wir auf deinen Erfolg sind. Ich sehe dich im Wirtschaftsteil. Erstaunlich. Ich habe immer gewusst, dass du für etwas Großes geschaffen bist, das weißt du.
    Wie gesagt, es gibt da etwas, worüber ich gern mit dir sprechen würde. Kommst du manchmal noch nach Hampshire? Es ist so lange her, und ich vermisse die alten Zeiten.
    Mit besten Grüßen,
    dein alter Dad
    Als ich zum Ende komme, wird mir ganz heiß um die Augen. Ich kann es nicht fassen. Hat Sam denn nicht mal auf die letzte Mail geantwortet? Ist ihm sein Dad denn völlig egal? Hatten sie einen schlimmen Streit, oder was?
    Ich habe keine Ahnung, was dahintersteckt. Ich habe keine Ahnung, was zwischen den beiden vorgefallen sein könnte. Ich weiß nur, dass da ein Vater am Computer sitzt und die Fühler nach seinem Sohn ausstreckt, aber ignoriert wird, und das kann ich nicht ertragen. Kann ich einfach nicht. Was auch passiert sein mag, das Leben ist zu kurz, als dass man sich nicht wieder vertragen könnte. Das Leben ist zu kurz, um jemandem dauerhaft böse zu sein.
    Intuitiv drücke ich Antworten. Ich wage nicht, unter Sams Namen seinem Vater zu schreiben. Das ginge dann doch etwas zu weit. Doch ich kann den Kontakt herstellen. Ich kann einen einsamen alten Mann wissen lassen, dass seine Stimme Gehör findet.
    Hallo,
    ich bin Sams persönliche Assistentin. Wollte Ihnen nur kurz Bescheid geben, dass Sam nächste

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