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Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für eine Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sein Fall. Ihre Unschuld und ihr zerbrechliches Klein-Mädchen-Herz passten nicht zu ihm.

12
     
    Johnny Guy ließ nur das Kernteam am Set und rief alle zusammen, während Fleur noch in der Maske war. »Der Erste, der hier heute dumme Witze macht oder Fleur in irgendeiner Form hochnimmt, fliegt raus. Merkt euch das.«
    Dick Spano stöhnte theatralisch auf.
    Johnny Guy schnappte sich Jake. »Du informierst mich, falls irgendwelche blöden Bemerkungen fallen.«
    »Reg dich nicht künstlich auf«, gab Jake lapidar zurück.
    Die beiden funkelten sich ärgerlich an. In dem Augenblick kam Fleur aus der Garderobe. In einem gelben Baumwollkleid und weißen Riemchensandalen. Um ihre Haare hatte sie ein babyblaues Häkelband geknotet. Sie trug das gelbe Kleid nun schon fast die ganze Woche, da sie bereits den Dialog gefilmt hatten, der der Liebesszene vorausging. Und heute war der Tag, an dem sie es ausziehen musste. Bei der Vorstellung sträubten sich ihr sämtliche Nackenhaare.
    »Wir gehen noch mal kurz durch, wie ich mir den heutigen Dreh vorstelle, Schätzchen.« Johnny Guy führte sie in das Farmhauszimmer mit den verblichenen Tapeten und dem alten Metallbett. »Du stehst auf dieser Markierung und blickst zu Matt. Schau ihn unentwegt an, dabei knöpfst du dein Kleid auf und schlüpfst heraus. Wenn wir das im Kasten haben, filme ich dich aus der Rückenperspektive, wie du BH und Höschen ausziehst. Ist wirklich kinderleicht. Lass dir ruhig Zeit. Und, Jako, wenn sie ihre Unterwäsche auszieht, konzentriert sich die Kamera langsam auf dich. Noch Fragen?«
    »Alles klar«, bekräftigte Jake.
    Fleur gähnte und blickte automatisch auf ihr nacktes Handgelenk. »Keine Fragen.« Am Set war es unnatürlich still. Keiner machte irgendwelche Bemerkungen, und auch die normale Geräuschkulisse verebbte. Die Grabesstille war ihr irgendwie unheimlich.
    »Alles in Ordnung, Flower?«, rief Jake.
    »Danke, bestens.« Sie tat so, als würde sie den Spaghettiträger ihres Sommerkleids hochziehen.
    Jake grinste verschmitzt. »Es ist schließlich kein Weltuntergang.«
    »Du hast gut reden. Auf deiner Unterwäsche sind bestimmt keine Teddybärchen.«
    »Du willst mich wohl verkohlen, was?«
    »Nein, ganz ohne Quatsch. Man fand, das passt zu Lizzies Charakter.«
    Jakes Grinsen verschwand. »Das ist das Blödste, was ich seit langem höre.«
    »Mag sein, aber man bestand darauf.«
    Jake schob sich an ihr vorbei. »Johnny Guy, irgendein Idiot hat Flower in ein Höschen mit Bärchendruck gesteckt.«
    »Der Idiot bin ich, Jako. Hast du Probleme damit?«
    »Ja, verdammt noch mal. Lizzie sollte scharfe Dessous tragen, so sexy wie irgend möglich. Nach außen hin muss sie die vollkommene Unschuld symbolisieren, unter der lasterhafte Verlockung verborgen steckt. Sonst kommt meine Metapher nicht richtig rüber.«
    »Scheiß auf deine Metapher.«
    Die beiden Männer fingen an zu streiten. Endlich wieder so etwas wie ein normaler Zustand, seufzte Fleur. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten sie sich munter weiterfetzen können. Dummerweise fiel ihnen ein, dass sie ihre Szene hautnah mitverfolgte, und sie entschuldigten sich für ihren Ausrutscher.
    Johnny Guy schickte sie wieder in die Garderobe, um die Unterwäsche zu wechseln. Die roten Spitzendessous enthüllten mehr, als sie verbargen, und Fleur sehnte die Teddybären zurück. Johnny Guy rief »Action!«. Langsam öffnete sie den obersten Knopf.
    »Schnitt! Du musst Matt dabei anschauen, Schätzchen.«
    Sie war Lizzie, suggerierte sie sich. Lizzie hatte sich schon für zig Männer ausgezogen. Seit Matts Rückkehr hatte sie diesem Augenblick entgegengefiebert. Aber sobald die Kameras zu surren begannen, konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ihr Gegenüber Matt war und nicht Jake.
    Nach vier weiteren Versuchen glitt das gelbe Sommerkleid schließlich zu Boden. Sie stand vor Jake, mit nichts als einem zarten Hauch von Spitze. Hier wird nicht mehr gezeigt als bei Dessousaufnahmen, also reg dich nicht künstlich auf, redete sie sich zu.
    Während die Crew die Kameraeinstellungen veränderte, schlüpfte sie in einen Bademantel. Das Kamerateam wollte sie von hinten filmen, wenn sie BH und Höschen auszog. Dann würde die Kamera einen Schwenk machen und sich auf Matts Reaktion konzentrieren. Dabei sollte sie leicht außerhalb des Aufnahmebereichs stehen. Aber damit trat sie noch lange nicht aus Jakes Blickfeld.
    Sie ließ sie warten und ging erst einmal ins Bad. Die Kameras surrten.

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