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Kein Schlaf für Commissario Luciani

Kein Schlaf für Commissario Luciani

Titel: Kein Schlaf für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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vorher, dachte er. Das war ein dreifacher Salto mortale, etwas vollkommen Neues für mich, aber jetzt muss ich mich wieder auf die gewohnten Pfade begeben.
     
    Er kam nach Hause, und erst nachdem er die Tür geöffnet hatte, fielen ihm seine Markierungen ein. Scheiß drauf, dachte er, während er mit dem Schraubenzieher die Videokassette aufstemmte und schnell alles Nötige vorbereitete. Er spürte, wie die Gier in ihm aufstieg, zusammen mit dem |361| Selbstekel und der Angst, alles falsch gemacht zu haben. Ich hätte bei ihr bleiben müssen, dachte er, aber reicht eine Liebesnacht, um alle Sicherheiten über den Haufen zu werfen? Ja, wenn es so eine Liebesnacht ist, so schön, dass es dir den Magen zerreißt und du an deinem ganzen Leben zweifelst. Ich muss sie sofort loswerden, bevor sie sich in mir festsetzt, ich muss sie ausradieren wie einen wunderbaren Traum, ehe er sich in einen Alpraum verwandeln kann.
    Er bereitete seine Dosis vor, erhitzte sie im Löffel und sog sie mit der Spritze auf.
    Er wollte gerade den Arm abbinden, als es an der Tür klingelte.
    Reflexartig schaute er auf die Uhr. Es war fast zwei. Er verbarg die Spritze schnell wieder in der Kassette, schob Löffel und Gummiband unter das Bett, nahm die Pistole und ging an den Türspion.
    »Hallo, Amalia, was machst du denn hier?«
    Sie zog eine Augenbraue hoch und zeigte müde auf die Waffe. »Ist das eine Art, eine Freundin zu empfangen? Oder hast du jemand anderen erwartet?«
    Sie trug erneut den Minirock und keinen BH, statt der Stiefel Sandalen. Ihr braunes Haar war nach hinten gebürstet und zu zwei sehr aufreizenden Zöpfen gebunden.
    »Entschuldige, ich hätte nicht gedacht, dass du es bist.«
    »Ich hatte Lust, dich zu sehen. Und ans Handy gehst du nicht.«
    Das war immer noch ausgeschaltet, fiel ihm ein. Er war versucht, sie hereinzubitten, aber Stefanias Geruch hing noch an ihm, und unter dem Bett wartete ein noch größeres Vergnügen auf ihn.
    »Und? Lässt du mich nicht mal in die Wohnung?«
    »Ich bin müde. Es war ein … anstrengender Tag.«
    »Jetzt sag nicht, du hast bis eben gearbeitet.« Sie klang skeptisch. »Ich habe gehört, dass der Fall gelöst ist.« Da er |362| nicht antwortete, sah Amalia ihn durchdringend an. Ihre Augen schienen im dunklen Korridor zu funkeln. »Zehn Minuten. Nur auf einen Drink.«
    Das schien an diesem Abend nicht ihr erster zu sein, wie ihre etwas schleppende Sprechweise und die Fahne trotz des Pfefferminzkaugummis verrieten.
    Sie schob ihre Lippen an Nicolas Ohr und biss ihm zart ins Ohrläppchen. Eine seiner empfindlichsten Stellen, wie sie sehr schnell herausgefunden hatte. »Ich verspreche dir, dass ich dich nicht strapazieren werde, aber ich brauche dich.«
    Er ließ sie herein, fragte: »Was willst du trinken?«, aber noch bevor er am Kühlschrank war, stoppte Amalia ihn.
    »Wie ist sie?«
    »Wer sie?«
    Amalia lächelte und streifte die Sandalen ab. Sie schien nicht sauer zu sein.
    »Ich rieche ihren Duft bis hierher. Sie muss blond sein, oder nicht? Sieht bestimmt gut aus. Aber wie ist sie im Bett? Besser als ich?«
    Während sie sprach, war sie auf Nicola zugekommen, hatte ihm einen Finger auf die Brust gesetzt und ihn bis zum Bett geschoben.
    »Amalia, wirklich, ich …«
    »Pssst, keine Sorge, ich bin nicht eifersüchtig«, flüsterte sie ihm ins Ohr, ehe sie es mit der Zungenspitze liebkoste. »Sag mir, wie sie ist. Sag es mir.«
    Sie nahm die Hand des Ingenieurs und schob sie sich unter den Rock. Sie trug keinen Slip und war wie immer frisch rasiert.
    »Sag es mir.«
    Dieses Spiel schien sie genauso zu erregen wie Giampieri. »Blond«, sagte er, »ein hübsches Gesicht. Wahnsinnstitten. Groß und prall.«
    |363| Sie quiekte ein bisschen, nahm Nicolas Hand und legte sie auf ihre Brust, nachdem sie sich die Bluse aufgeknöpft hatte, und während sie sich küssten, begann sie, sich selbst zu streicheln.
    Wenn ich sie beide gleichzeitig hätte, dachte Nicola, das wäre ein Traum. Die Blonde und die Brünette. Er stellte sich Amalias Zunge auf Stefanias Körper vor, und das Verlangen wurde übermächtig, schmerzhaft.
    Das Mädchen stöhnte heftiger.
    »Himmel, ich komme gleich. Fühl mal, wie feucht ich bin.« Sie schob ihm zwei Finger in den Mund, die scharf nach Fisch und Pfirsich schmeckten, dann streckte sie ihn auf dem Bett aus, zog ihren Rock bis zur Taille hoch, öffnete die Schenkel und stieg über sein Gesicht. Ihr Orgasmus dauerte so lange, dass Giampieri fast erstickt

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