Keine zweite Chance
Ecken. Mach dir keine Sorgen um den Q-Logger – wenn sie ehrlich sind, haben wir Tara, bevor sie die Geldhaufen durchsuchen können. Ich weiß, dass das keine leichte Entscheidung ist, Marc.«
»Nein, du hast Recht. Letztes Mal bin ich auf Nummer sicher gegangen. Ich glaube, ein gewisses Risiko müssen wir eingehen. Aber die Weste kommt nicht in Frage.«
»Okay, wir machen es so. Ich verstecke mich im Kofferraum. Auf dem Rücksitz können sie zu leicht nachsehen, ob da jemand liegt. Der Kofferraum ist sicherer. Ich kappe die Kabel, so dass die Beleuchtung nicht angeht, wenn man den Deckel öffnet. Ich versuche, in deiner Nähe zu bleiben, aber ich muss einen gewissen Sicherheitsabstand wahren. Sei vorsichtig. Ich bin nicht Wonder Woman. Ich könnte dich aus den Augen verlieren, aber pass auf:
Sieh dich nicht nach mir um. Nicht mal beiläufig. Wahrscheinlich sind die Typen ziemlich gut. Die merken das.«
»Verstanden.«
Sie war ganz in Schwarz gekleidet.
Ich sagte: »Du siehst aus, als wolltest du zu einer Lesung in Greenwich Village.«
»Kumbaya, my Lord. Bist du so weit?«
Beide hörten wir den Wagen vorfahren. Ich sah aus dem Fenster, und meine Panikanzeige schlug aus. »Verdammt«, sagte ich.
»Was ist?«
»Das ist Regan, der Cop, der den Fall bearbeitet. Ich habe ihn seit über einem Monat nicht mehr gesehen.« Ich sah sie an. Ihr Gesicht leuchtete weiß über ihrer dunklen Kleidung. »Zufall?«
»Nein, kein Zufall«, sagte sie.
»Wie hat er von dem Lösegeld erfahren?«
Sie trat vom Fenster zurück. »Wahrscheinlich ist er nicht deshalb hier.«
»Warum dann?«
»Ich würde sagen, er hat von MVD erfahren, dass ich etwas damit zu tun habe.«
Ich runzelte die Stirn. »Und?«
»Wir haben jetzt keine Zeit für Erklärungen. Hör zu, ich versteck mich in der Garage. Er wird nach mir fragen. Sag ihm, dass ich nach Washington zurückgefahren bin. Wenn er keine Ruhe gibt, erzähl ihm, dass ich eine alte Freundin bin, und lass es damit gut sein. Er wird dich ausfragen wollen.«
»Warum?«
Doch sie hatte sich schon auf den Weg gemacht. »Bleib hart und schaff ihn hier raus. Ich warte am Wagen auf dich.«
Es gefiel mir nicht, aber wir hatten wirklich keine Zeit. »In Ordnung.«
Rachel ging durch die Wohnzimmertür zur Garage. Ich wartete,
bis sie außer Sicht war. Als Regan vom Gehweg auf mein Grundstück einbog, ging ich zur Tür und versuchte, ihn dort abzufangen.
Regan lächelte. »Haben Sie schon auf mich gewartet?«, fragte er.
»Ich habe Ihren Wagen gehört.«
Er nickte bedächtig, als hätte ich etwas gesagt, das einer eingehenden Betrachtung bedürfe. »Haben Sie einen Moment Zeit, Dr. Seidman?«
»Eigentlich passt es mir jetzt überhaupt nicht.«
»Oh.« Regan blieb nicht stehen. Er schlängelte sich an mir vorbei in den Flur und sah sich dabei ausgiebig um. »Wohl gerade auf dem Sprung, was?«
»Was wollen Sie, Detective?«
»Uns sind neue Informationen zu Ohren gekommen.«
Ich wartete darauf, dass er weitersprach.
»Wollen Sie wissen, worum es geht?«
»Natürlich.«
Regan sah mich mit einem seltsamen, fast zu gelassenen Gesichtsausdruck an. Er blickte zur Decke, als überlegte er, welche Farbe sie wohl hatte. »Wo sind Sie heute gewesen?«
»Gehen Sie bitte.«
Er sah immer noch zur Decke. »Ihre Feindseligkeit überrascht mich.« Er wirkte allerdings nicht sehr überrascht.
»Sie haben gesagt, Sie hätten neue Informationen für mich. Wenn dem so ist, teilen Sie sie mir mit. Wenn nicht, gehen Sie. Ich bin nicht in Stimmung für ein Verhör.«
Er machte ein Ts-ts-Gesicht. »Wir haben gehört, dass Sie heute bei einer Privatdetektei in Newark waren.«
»Und?«
»Und was wollten Sie da?«
»Wissen Sie was, Detective? Ich fordere Sie jetzt auf, zu gehen,
weil ich weiß, dass mich die Beantwortung dieser Fragen bei der Suche nach meiner Tochter keinen einzigen Schritt weiterbringen wird.«
Er sah mich an. »Sind Sie sicher?«
»Machen Sie bitte, dass Sie aus meinem Haus kommen. Und zwar sofort.«
»Wie Sie meinen.« Regan ging zur Tür. Als wir dort ankamen, fragte er: »Wo ist Rachel Mills?«
»Weiß ich nicht.«
»Hier ist sie nicht?«
»Nein.«
»Und Sie haben keine Ahnung, wo sie sein könnte?«
»Ich denke, sie ist auf dem Weg zurück nach Washington.«
»Hmm. Wie gut kennen Sie sie?«
»Gute Nacht, Detective.«
»Okay, in Ordnung. Eine Frage hätte ich allerdings noch.«
Ich unterdrückte einen Seufzer. »Sie haben zu viel Columbo gesehen, Detective.«
»Da
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