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Keks & Drugs & Rock 'n' Roll

Keks & Drugs & Rock 'n' Roll

Titel: Keks & Drugs & Rock 'n' Roll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: László Virág
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auch gefallen würde, wenn ich ihn hier unter den Mammutkiefern finden würde...
    Vor dem einen Baum erzählt eine Tafel, dass sein Durchmesser 17 Fuß (5,5 Meter) beträgt. Das sind Dimensionen! Ich würde dreimal quer liegend und wievielmal in seiner Länge hineinpassen? Aber wozu das ausrechnen. Wichtig ist nur, wie viel ich von diesen rostbraunen Giganten in mich aufnehmen kann.
    Ah, die ersten Touristen sind schon da. Ein junges Paar mit einem Kind. Wir lächeln uns gegenseitig an und gucken zu den dicken Baumstämmen. Das ist alles, und darin ist alles enthalten. Ich laufe auf der Straße los, und es ist mir einerlei, ob mich jemand mitnimmt. Es tut einfach gut, hier zu sein und mit dem Wald zusammen zu atmen.
    Gegen Mittag habe ich jedoch genug vom Eremitendasein und lege einen Schritt zu. Nach zwei Stunden scharfen Wanderschritts gerate ich in ein kleines Nest, wo ich mich in dem Gemischtwarenladen auf einen warmen Apfelkuchen und auf einen großen Kakao selber einlade. Wao! Heute wird gezecht.
    Gestärkt und erfrischt laufe ich mit den riesigen Zeugen der letzten zweitausend Jahre in meinem Herzen zu der Alten „101“. Sie passen alle in meine grenzenlose Seele, die grünen Kronen auf schnurgeraden, rostroten, dicken Stämmen, mit um Licht bettelnden Wiesenblumen zu ihren Füßen.
    Zwischen den in den Wald gepflanzten Häusern, wo mein Weg entlangführt, werde ich von einer blonden Frau, um die Vierzig, aus meinen Träumen geweckt. Sie fummelt gerade an einem verrost eten Wagen herum:
    „He y Typ, willste nach’m Süden... Wenn du paar Minuten wartest, nehmen wir dich mit.“
    Okay. Ich setze mich auf den Rücksitz, denn vorn sitzt schon ein bärtiges Gipsy-Gesicht. Er sieht so etwa zehn Jahre jünger aus als die Frau, trägt einen schwarzen Hut mit schmaler Kre mpe, und an seinen Ohren hängen Silberohrringe.
    „Bertrand“ sagt er und reicht mir die Hand.
    Die Lady steigt ein und ab geht’s, nach Garberville. Sie sind beide etwas auffällig gut gelaunt, so dass ich vermute, sie hätten etwas getrunken. Aber als Bertrand anfängt einen Joint zu drehen, weiß ich sofort, was Sache ist.
    „Garberville ist ein wunderschöner Platz“ sagt Barbara,
     
     

„die letzte Hippie-Stadt in Kalifornien.
    Das musst du schon erleben. Du wirst’s sehn, du verliebst dich in sie.“
    Indessen reicht mir Bert rand die Kippe. Ich aber sage, danke, ich rauche nicht. Er schaut mich verständnislos an, und von da ab nimmt er mich nicht mehr für voll. Barbara dagegen schwärmt weiter, entweder, weil sie schon so zugekifft ist, oder sie hat einfach mehr Toleranz. Sie fährt ausgesprochen gut.
    „Erntezeit, das ist die beste Zeit hier“ sagt sie. Jetzt werden überall Partys gefeiert und wir waren auch die ganze Nacht auf einer, und jetzt fahren wir zur nächsten Party.“
    In der Schrottlaube breitet sich markanter Marihuanaduft aus, ich zücke meine Mundharmonika und fange an, schön zu leiern. Bertrand lockert sich zwar allmählich mir gegenüber, aber dass ich nicht rauche, wird er wohl nie verdauen können.
    „Jetzt ist Marihuana reif“ sagt er.
    „Ja, es gibt jetzt haufenweise davon, alle rauchen nur das Kraut“ ergänzt Barbara und sie lässt voller Genuss meditierend den Rauch aus ihrer Lunge in die Luft. Sie ist keine Schönheit, aber es ist wirklich sexy, wie sie das mit Wollust betreibt. Ihr Partner aber, als würde er nichts davon merken, fummelt weiter an seinem Joint herum. Wir kommen in Garberville an, steigen aus und sie verschwinden flugs zu ihrer Fete.
     
    Die ganze Stadt ist so klein, dass ich in einer Stunde alles abbummeln kann. Die breite Hauptstraße ist vielleicht eine halbe Meile lang und hat an beiden Seiten breite Bürgersteige. Merkwürdigerweise sind viele Leute zu Fuß unterwegs. Die Stadt ist auf der einen Seite von baumbetupften, hellbraun kräuselnden Hügeln, auf der anderen, von Autobahn und Wald umarmt. Zwischen denen stehen die üblichen Holzhäuser. Es gibt jede Menge Restaurants, Motels, Tee- und Kaffeestuben und auch einen McDonald’s, ohne jedoch, dass es hier nach Tourismus riechen würde.
    Es ist hier einfach alles einladend. Die Menschen bewegen sich ungezwungen und es scheint, sie sind mit ihrer Stadt vertraut.
    Was die Hippies angeht, sehe ich auch einige, was aber noch lange nicht heißt, wie Barbara meinte, dass die Stadt von ihnen beherrscht wäre.
    In einer Seitenstraße steht ein rastagelockter, langhaariger Typ mit langem, lockigem Bart und erzählt einem

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