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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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sofort verschwamm alles. Außerdem spürte ich einen stechenden Schmerz in der Schläfe, so dass ich mich lieber wieder hinlegte. »Du meinst, Gallagher war hier? Und von welchem Doktor redest du?«
    »Dr. Walsh hat dich untersucht, wie er es schon seit fast vierzig Jahren tut. Und Gallagher war nicht hier, sondern am Telefon.« Sie blickte zur Tür. »Ach, sieh mal – du hast einen Besucher.«
    Finian kam ins Zimmer und zog sich einen Stuhl ans Bett. »Schön, dich wieder unter den Lebenden zu sehen.«
    »Wieso bist du in die Kirche gekommen?«
    »Gillian Delahunty ist mir stadtauswärts begegnet, als ich kurz nach sieben nach Castleboyne hineinfuhr«, erklärte er. »Das kam mir merkwürdig vor, deshalb beschloss ich, bei Fran vorbeizuschauen, ob sie ebenfalls bei der Chorprobe war.«
    Fran legte mir einen kalten, feuchten Lappen auf die Schläfe. »Aber ich wusste nichts von einer Probe, deshalb haben wir uns sofort auf den Weg zur Kirche gemacht. Wir sprachen gerade mit Mrs. Dowling in der Sakristei, als wir dich schreien hörten.«
    »Und habt ihr … ihn gefunden?«
    Finian sah Fran an. »Du hast dich anscheinend vor jemand gefürchtet, so viel ist klar …«
    »Aber da war niemand«, ergänzte Fran.
    »Doch, da war jemand. Der Hirte in der Krippe – das Tier. Er hat geknurrt.«
    Die beiden sahen einander an.
    »Ich glaube, Schwester Gabriel hat dich komplett verwirrt«, sagte Fran.
    »Nein, nein! Ihr hört nicht zu. Der Bienenzüchter hatte den Schleier abgenommen. Er hat gewartet, bis ich vorbeigehe, um dann anzugreifen. Er … Es hat das Gesicht von einem Wolf …, einem Hund …«
    Finian nahm meine Hand. »Wir hatten leider nicht das Vergnügen, ihn kennen zu lernen. Mrs. Dowling hatte auf der Seite der Chortreppe abgesperrt, aber auf der anderen nicht. So muss er – oder es – entkommen sein.« Trotz seines Bemühens, mich nicht aufzuregen, merkte ich ihm an, dass er dachte, ich würde fantasieren.
    »Meine Mutter hat mir einen Zettel wegen der Chorprobe hinterlassen«, sagte ich. »Das habe ich nicht erfunden. Wir können sie anrufen und fragen, mit wem sie gesprochen hat.«
    Die beiden sahen sich erneut an.
    »Ich halte es für besser, sie um diese Uhrzeit nicht mehr aufzuschrecken«, antwortete Fran.
    Mir wurde bewusst, dass ich keine Ahnung hatte, wie spät es war.
    »Ich glaube, Fran hat Recht«, sagte Finian. »Es ist schon nach elf.«
    »Und du brauchst Ruhe«, fügte Fran an.
    »Ruhe? Ich war vier Stunden bewusstlos. Wer braucht hier Ruhe?« Ich war wütend, weil ich nichts tun konnte, weil sie mich behandelten, als hätte ich nicht alle Tassen im Schrank.
    Ich versuchte, mich aus dem Bett zu kämpfen und bemerkte plötzlich, dass ich ein zitronengelbes Nachthemd trug, das nicht mir gehörte. Fran hatte mich offenbar entkleidet und zu Bett gebracht. Der Gedanke daran, wie Fran und Finian mich gemeinsam umsorgten, traf mich wie ein Schlag.
    Ich sank zurück ins Kissen und schloss die Augen, aber ein paar Tränen waren entwischt und liefen mir über die Wange. »Es tut mir Leid«, flüsterte ich.
    »Ich wüsste nicht, was dir Leid tun muss«, sagte Fran. »Wir wollen nur, dass du wieder ganz gesund wirst.«
    Das Letzte, woran ich mich erinnerte, war, wie Finian sanft meine Hand drückte.

 
    23. Dezember
     

47
     
    Gallagher traf kurz vor 10.00 Uhr ein. Fran war bereits mit den Kindern ins Einkaufszentrum gefahren.
    »Hübsche Beule, die Sie da haben«, sagte er, als er das Haus betrat. »Was ist nun gestern Abend vorgefallen?«
    Ich führte ihn in Frans Wohnzimmer, wo wir jeweils in einem Sessel Platz nahmen.
    »Ich habe gerade mit meiner Mutter telefoniert. Eine Frau, die sich als Gillian Delahunty ausgab, rief kurz nach fünf an, um mich an eine Chorprobe zu erinnern. Die Frau muss gewusst haben, dass ich um diese Zeit nicht zu Hause war. Auf diese Weise sollte ich allein auf die Empore gelockt werden, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass ich zu früh dran sein würde. Und dann hat Mrs. Dowling abgesperrt, was den Plan durcheinander brachte. Deshalb hat sich der Täter bei der Krippe herumgedrückt, um festzustellen, auf welchem Weg ich die Kirche verließ, und mich dann von hinten anzugreifen.«
    »Aber Sie wurden eigentlich nicht angegriffen.«
    »Nein. Weil Finian gerufen hat. Das hat ihn abgeschreckt – oder sie.«
    »Warum glauben Sie, es könnte eine Frau gewesen sein?«
    »Es war im Dunkeln schwer zu unterscheiden. Aber der Aufzug war der gleiche wie der, den ich damals in

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