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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Päckchen.
    Meine Hände zitterten, als ich versuchte, das Klebeband abzuziehen. Das Geschenkpapier war mit Stechpalmenzweigen bedruckt. Ich gab mir Mühe, nicht über den Inhalt zu spekulieren, doch ohne viel Erfolg. Das Messer, mit dem er die Morde begangen hatte? Teile von der Kleidung der Opfer oder noch Schlimmeres?
    Keelan setzte sich wieder, und mir gelang es endlich, das Päckchen zu öffnen. Darin befand sich ein wattiertes Kuvert. Nur ein schmaler Streifen Klebeband verschloss die Lasche, ich öffnete es mühelos und schaute hinein. Meine Kehle zog sich zusammen.
    »Nur zu«, sagte Keelan, »nimm es heraus.«
    Widerstrebend holte ich mit zwei Fingern ein Stück Knochen heraus, etwa von der Länge und dem Durchmesser eines Salzstreuers.
    »Du errätst bestimmt, woher ich das habe«, sagte er.
    Ich hörte mich selbst hastig durch die Nase atmen, meine Pulsfrequenz stieg mit jeder Sekunde. Ich wollte weg von hier.
    »Komm, sieh es dir an.«
    Ich blickte auf das Ding zwischen meinen Fingern und erkannte, dass es eine Schnitzerei war – eine weibliche Statuette. Aber ich war zu aufgewühlt, um Einzelheiten wahrzunehmen.
    »Errätst du es?« Keelan lächelte mich strahlend an.
    »War es im Torf … bei der Moorleiche?«
    »Ich wusste, du kommst sofort darauf.«
    »Aber … warum gibst du es mir jetzt … und auf diese Weise?«
    Keelan hüstelte nervös. »Ich hab sie gefunden, verstehst du. Gayle habe ich nichts gesagt. Irgendwas kam über mich, und ich habe sie mit nach Hause genommen. Warum? Das frage ich mich seitdem die ganze Zeit. Nur um sie eine Weile zu haben. Ich meine, wir graben tagaus, tagein, oft bei scheußlichem Wetter, manchmal in alten Abfallhaufen oder Senkgruben. Und wofür? Um alle Funde abzuliefern, die dann katalogisiert und irgendwo verwahrt werden, und kein Mensch sieht sie jemals wieder. Wir – die wir die Drecksarbeit gemacht haben – lernen die Gegenstände, die wir geborgen haben, nie wirklich kennen, wir können nie in Ruhe und unbewacht Zeit mit ihnen verbringen.«
    »Du hast die Figur also mit zu dir genommen und sauber gemacht?«
    »Ja. Aber mit der Absicht, dir am nächsten Tag zu sagen, dass ich sie zurückgehalten hatte. Dann kam der Mord und alles, und ich habe gekniffen. Deshalb komme ich erst jetzt dazu.«
    Die Scheinwerfer eines Autos strichen an dem seitlichen Fenster vorbei.
    »Wer ist das?«, fragte Keelan und blickte rasch zur Tür.
    »Ich weiß nicht, vielleicht das Taxi.«
    »Mist, ich will diese Sache unbedingt hier und heute klären.«
    »Weißt du was, ich bitte ihn, in einer halben Stunde wiederzukommen.«
    »Ja, mach das.«
    Ich legte die Figur auf die Couch und wollte eben den Raum verlassen, als wir beide hörten, wie ein Schlüssel in der Haustür umgedreht wurde.
    »Illaun …« Es war Peggy. »Hallo …?«, rief sie vom Flur. Was zum Teufel tat Peggy hier?
    Keelan erhob sich und kam auf mich zu. »Ich will, dass das unter uns bleibt.«
    Ich winkte ihn zurück. »Sie holt wahrscheinlich nur etwas aus dem Büro. Lass mich das machen.«
    Ich betrat den Flur. Als ich mich der Tür zuwandte, sah ich Gallagher und einen zweiten Detective flach an die Wand gedrückt stehen. Gallagher legte mir seine große Hand auf die Schulter und schob mich in Richtung Haustür, wobei er mich fragend ansah. Ist er da drin?
    Ich nickte und machte eine beschwichtigende Handbewegung, um anzuzeigen, dass die Lage einigermaßen ruhig war. Peggy stand auf der Türschwelle, die schwarzen Augen weit aufgerissen. Sie sah aus, als bräuchte sie mehr Hilfe als ich. Ich legte den Arm um sie, während die beiden Männer ins Wohnzimmer schlüpften, und dann hörten wir zwei tiefe, barsche Stimmen und Keelans höher gestimmten Protest.
    »Sie sind ins Pub gekommen«, sagte Peggy, »und haben gefragt, ob jemand von unseren Leuten da ist. Dann wollten sie wissen, ob ich einen Schlüssel zum Haus habe, den ich ihnen nur zu gern gab. Aber sie hielten es für besser, wenn ich die Tür aufmache. Was ist hier los, Illaun? Ist Keelan betrunken oder was?«
    »Er hat eine Menge auf dem Herzen«, sagte ich.
    Gallagher steckte den Kopf in den Flur. »Miss Bowe, könnten Sie bitte kommen? Und Sie dürfen jetzt gehen, Miss Montague. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Ich blieb bei Peggy, während sie in ihren Wagen stieg. »Ich hätte euch gern noch alle für ein, zwei Stunden ins Pub eingeladen. Und ich bin nicht einmal dazugekommen, Gayle alles Gute zu wünschen.«
    »Das versteht sie bestimmt.«
    »Dir

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