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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Aufmerksamkeit.
    Auf dem Weg zum Wagen überlegte ich, dass Derek Ward, von Traynors Joch befreit, niemanden ins Vertrauen ziehen würde, der versucht sein könnte, ihn erneut mit der Angelegenheit zu belasten – auch seine Geliebte nicht. Ich spürte, dass eine Beziehung, die ohnehin bereits in der Krise war, kurz davor stand, in die Brüche zu gehen.

34
     
    Als ich vom Parkplatz fuhr, sah ich auf die Uhr und stellte fest, dass ich noch gut eine Stunde Zeit hatte. Es gab eine Beziehung, über die es nachzudenken galt, und für diese eine Stunde wollte ich alle anderen Gedanken aus meinem Kopf verbannen.
    Auf dem Fest am Vorabend wären Finian und ich ohne weiteres als ein lange verheiratetes Paar durchgegangen. Und das machte mir zu schaffen. Es war, als läge die Zeit des Werbens mit ihrer Ungewissheit, des ersten Zusammenseins und der sexuellen Vorfreude längst hinter uns – nur, dass all dies nie stattgefunden hatte.
    In Gedanken versunken verließ ich Drogheda aus Versehen auf der Straße in Richtung Dublin. Ich bemerkte es erst, als ich ein Schild nach Bettystown sah. Kurz entschlossen bog ich zu dem Dorf am Meer ab. Ein Spaziergang am Strand würde mir gut tun. Am Meer werden die Gedanken klarer, wird die Welt verständlicher.
    Ich parkte hinter den Sanddünen, für die dieser Küstenabschnitt berühmt ist, und holte meinen Parka aus dem Kofferraum. Dann stieg ich den ersten Dünenkamm hinauf. Von dort oben war das Meer noch nicht zu sehen, deshalb rutschte ich auf der anderen Seite hinab und nahm die nächste Düne in Angriff.
    Eine geschützte, von Riedgras gesäumte Senke ließ mich an einen regnerischen Sommertag denken, an dem ich mit Tim Kennedy einen Ausflug an diesen Strand gemacht hatte. Die Sonne war zur Abwechslung kurz herausgekommen, als wir Hand in Hand über die Dünen spazierten, und außer ein paar Golfern auf dem nahe gelegenen Platz war kein Mensch zu sehen gewesen.
    Wir begannen uns leidenschaftlich zu küssen. Als wir Ausschau hielten, wie wir den neugierigen Blicken der Golfer entkommen konnten, stießen wir auf eine von Gräsern umgebene Mulde wie diese hier. In lustvoller Hast und zusätzlich erregt durch die Gefahr der Entdeckung, streiften wir unsere Kleidung ab und liebten uns, teilweise vom Gras verborgen, auf den verstreut hingeworfenen Sachen. Tim lag auf dem Rücken, die Sonne wärmte meine Schultern, und Lust durchwogte mich wie die Wellen, die ich auf die Küste zurollen hörte. Sogar jetzt noch ging mein Puls bei der Erinnerung daran schneller.
    Würde Finian je so hemmungslos sein? Er besaß die Fähigkeit, intensiv zu lieben, dessen war ich mir sicher. Was die meisten Leute, einschließlich meiner Freundin Fran, nicht wussten, war, dass das Ende einer leidenschaftlichen Liebesbeziehung damals zu seiner Entscheidung beigetragen hatte, den Lehrerberuf aufzugeben und sich ganz seinem Garten zu widmen. Auch mir hatte er es erst nach meinem Abschluss erzählt, aber sein Schmerz war immer noch spürbar gewesen. Erst mit der Zeit, und während der Garten Gestalt annahm hatte er nachgelassen. Und im Laufe dieses Prozesses hatte sich die Beziehung zwischen Finian und mir zu etwas entwickelt, das mehr war als bloße Freundschaft.
    Ich kam oben auf der Düne an; links und rechts erstreckte sich kilometerweit flacher Sand. Selbst genau vor mir hatte sich das Meer so weit zurückgezogen, dass es nur als schmales blaues Band am Horizont erkennbar war. Es war nicht die den Kopf frei machende, endlose Wasserfläche, auf die ich gehofft hatte, aber es war immerhin das Meer. Und überhaupt hatte ich genug gegrübelt. Ich wollte eine Weile an gar nichts denken.
    Ich stieg von der Düne hinab zum oberen Teil des Strandes, der mit zerbrochenen Schalen von Muscheln und Schnecken übersät war. Ich hob einen ausgebleichten Ast auf und spazierte parallel zu den Dünen entlang, wobei ich gelegentlich ein intaktes Gehäuse umdrehte, das mir ins Auge fiel. Weiter draußen ließen einige Brachvögel ihre klagenden Rufe hören.
    Als die Sonne tiefer sank und mir in die Augen stach, bog ich von den Dünen in Richtung Meer ab, über die gerippte Weite, auf der Tausende von Wattwürmern ihren spiralförmigen Sandauswurf hinterlassen hatten. Zweifellos stocherten die Brachvögel mit ihren langen, gebogenen Schnäbeln nach ihnen. An einem Strömungsgraben ging ich in die Richtung zurück, aus der ich gekommen war. Ich hielt an und bohrte mit meinem Stock in einem der Auswürfe. Die feisten Würmer, die

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