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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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glücklicher, wenn ich nicht gerade zu einer beängstigenden Schlussfolgerung gelangt wäre. Wer auch immer die SMS geschickt hat, muss die Information über Sie und den Minister aus Traynor herausgeholt haben. Wann also ist das passiert? Traynor wirkte nicht, als stünde er sonderlich unter Druck, als Sie ihn am Freitag getroffen haben, oder?«
    Muriel schob ihre Sonnenbrille nach unten und sah mich aus ihren braunen Augen ängstlich an. »Nein. Wie gesagt, er war eher in Hochstimmung. Jemand muss die Information also gewaltsam aus ihm herausgeholt haben, nachdem …«
    »Nachdem Sie sich getrennt hatten. Mit anderen Worten, sein Mörder.«
    Wir saßen eine Weile wortlos im Wagen.
    Ich nahm das Gespräch als Erste wieder auf. »Muriel, denken Sie an das erste Gespräch, das Sie und Traynor wegen Monashee führten. Vermutlich hat er Ihnen erzählt, dass er ein Hotel dort baut. Aber hat er erklärt, warum er die Wiese unbedingt noch vor Weihnachten aufreißen lassen wollte?«
    »Nein. Aber wenn ich jetzt so darüber nachdenke: Vielleicht lag dort etwas begraben – etwas, das mit einem Verbrechen zu tun hatte, möglicherweise.«
    »Und das er für eine Erpressung benutzen wollte. Was könnte also am Freitag passiert sein, dass er das Interesse daran verlor, die Wiese umzupflügen?«
    »Er hatte das belastende Beweisstück gefunden.«
    »Richtig. Und welche Frage kommt Ihnen als nächste in den Sinn?«
    Muriel spreizte ihre Finger und bewunderte die rot lackierten Nägel. »Das langweilt mich allmählich. Soll sich Gallagher den Kopf darüber zerbrechen.«
    »Nein, machen Sie weiter. Wir sind auf dem richtigen Weg. Welche Frage liegt nahe?«
    »Warum will der Mörder, dass in Monashee eine Ausgrabung stattfindet?«
    »Genau. Es ergibt keinen Sinn. Aber nehmen wir an, der Mörder hat Traynor gezwungen herauszurücken, womit er ihn erpresst hatte. Das hätte dann zusammen mit Traynors Tod das Ende der Geschichte bedeuten müssen. Weil der Täter aber nicht weiß, wem Traynor noch davon erzählt hat – O’Hagan, zum Beispiel -, deponiert er ein falsches Beweisstück, das ihn dann reinwäscht, wenn es im Zuge einer Ausgrabung entdeckt wird.«
    »Raffiniert gedacht, Illaun. Aber wir wissen überhaupt nicht, ob ein Verbrechen begangen wurde.«
    »Immerhin wurden zwei Leichen gefunden.«
    »Ja, aber …«
    Ein lautes Klopfen am Fenster auf der Fahrerseite ließ uns beide zusammenfahren.
    »Herrgott noch mal, Derek«, sagte Muriel und ließ ihr Fenster ganz nach unten, »willst du uns zu Tode erschrecken?«
    »Kommst du auf einen Drink rein?«, fragte er.
    »Ich komme, wenn ich hier fertig bin. Ich möchte, dass du dich kurz zu uns ins Auto setzt.«
    Ward fluchte leise, öffnete die hintere Tür und nahm Platz.
    Muriel drehte sich halb zu ihm um. »Wie es aussieht, hat mir Frank Traynors Mörder die SMS geschickt.« Ihre Stimme war ausdruckslos.
    »Ach, komm, Muriel. Wenn es diese Frau hier nicht war, dann war es irgendein Verrückter, wir haben doch bereits …«
    »Ich glaube, Muriel sollte möglichst schnell zur Polizei gehen, Minister«, sagte ich mit Bestimmtheit.
    »Und wieso?«
    »Um ihr mitzuteilen, dass Traynor sie erpresst hat.« Ich drehte mich zu ihm um. »Genau wie er auch Sie erpresst hat.«
    Ward beugte sich vor und packte meinen Sitz. »Das ist eine ungeheuerliche Behauptung. Ich muss mir diesen Bockmist nicht anhören.«
    »Derek, Frank Traynor hat mir mehr oder weniger gesagt, dass er dich in der Tasche hat.«
    »Das war gelogen.«
    »Er hatte jedenfalls Mittel, dich nach seiner Pfeife tanzen zu lassen.«
    »Um Himmels willen, Muriel, halt jetzt verdammt noch mal den Mund«, erzürnte sich Ward. Er würde mit Sicherheit nichts preisgeben, solange ich zuhörte.
    »Halt, warten Sie. Das ist eine Sache zwischen Ihnen beiden. Ich will nur darauf hinweisen, dass Frank Traynor wahrscheinlich auch andere Leute erpresst hat, wenn er es fertig brachte, einen Minister zu erpressen. Und da sollten die Ermittler der Polizei nachforschen. Könnte sein, dass jemand genug hatte von Traynors Forderungen.«
    Ich stieg aus dem Wagen. Dann beugte ich mich zum Fenster hinab und sprach Muriel an. »Ich melde mich nach Weihnachten bei Ihnen. Mal sehen, was wegen Monashee zu tun ist. Und – Sie werden mich lieben dafür – ich habe die Universität von Dublin um eine Radiokarbondatierung gebeten, in Ihrem Namen.«
    Muriel scheuchte mich mit einer ungeduldigen Handbewegung fort. Wichtigere Dinge beanspruchten ihre

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