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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Overalls der Spurensicherung nicht auch Kapuzen?«
    Das stimmte. »Also schön, genug davon.« Ich ließ den Motor an. »Weißt du noch, was uns Jack Crean über Wasserschemen, Kinderseelen und so weiter erzählt hat?«
    »Natürlich.«
    »Ich glaube, das deutet darauf hin, dass Monashee ein cillin ist, ein Kinderfriedhof.«
    »Ich habe schon von ihnen gehört.«
    »Ich glaube, die Nonnen von St. Margaret haben insgeheim tote Babys aus ihrem Entbindungsheim da drin begraben.«
    »Dann könnte Monashee jahrhundertelang in Gebrauch gewesen sein.«
    »Möglicherweise.«
    »Aber wieso hat Crean dann nur die sterblichen Überreste von einem Baby ausgegraben? In diesem Fall müssten ja Hunderte von ihnen dort liegen.«
    »Ich glaube, ich weiß, wieso.« Ich erzählte ihm von den Funden auf der illegalen Sondermüllkippe.
    »Du meinst, sie haben die Leichen zerstückelt und Teile davon in Gläsern aufgehoben?«
    »Ja. Und ich glaube, Traynor hat es herausgefunden – und er muss noch eine andere Entdeckung über Monashee gemacht haben.«
    »Aber wenn sie keine Babys dort begraben haben, dann ist es ja überhaupt kein cillin .«
    »Einige haben sie schon dort begraben. Und Monashee hatte noch eine zweite Funktion – als Hinrichtungsort für Leute wie Mona. Aber Traynor war an Mona nicht interessiert, nur an dem Kind. Wir sollen glauben, dass die ganze Sache mit Mona zu tun hat, damit wir von dem Kind abgelenkt werden. Das ist der Grund dafür, dass ihre Verletzungen nachgeahmt wurden.«
    Finian fuhr sich mit den Händen durchs Haar. »Das ist alles so verwirrend, Illaun. Ich bekomme Kopfweh, wenn ich nur daran denke.«
    »Nein, Finian, ich glaube, dass sich nur dein Kater meldet.«
    Er stöhnte. »Fahren wir nach Hause.«
    »Nein – fahren wir in die Grange Abbey«, sagte ich und legte den Gang ein.

39
     
    Finian lachte. Bis er begriff, dass ich es ernst meinte.
    »Das ist ein absurder Einfall.«
    »Wieso?«
    »Weil …« Ich sah, wie er auf die Uhr am Armaturenbrett schaute. »Es ist nach zwölf, sie werden alle im Bett sein.«
    Jetzt war es an mir zu lachen. »Umso bess r«, sagte ich und bog scharf links ab.
    »Aber wieso, was willst du dort? Sollen sie zugeben, dass sie Babys in Gläser eingelegt haben?«
    »Irgendetwas stimmt nicht mit diesem Kloster. Es fällt mir sogar schwer zu glauben, dass ich überhaupt dort war. Als hätte ich es nur geträumt.«
    »Du wirst sehen, es ist bestimmt abgeschlossen.«
    Aber das Tor war offen, und die Allee schlängelte sich wie ein weißes Band zum dunklen Wald hinab. Es gab keine Reifenspuren auf der vom Frost überpuderten Straßendecke, was mich aus irgendeinem Grund überraschte.
    »Und nun?« Finian hoffte halb, ich würde meinen Plan aufgeben.
    Ich fuhr durch das Tor.
    »Oh, Mist«, murmelte er.
    »Pass auf«, sagte ich und schaltete die Autoscheinwerfer aus. Worauf Finian tiefer in seinen Sitz sank und die Augen schloss. Aber das Mondlicht genügte zum Fahren.
    Das Kloster lag vor uns, aber es brannte kein einziges Licht, weder drinnen noch draußen. Und der Landrover war nirgendwo zu sehen.
    Ich war von der Zufahrt abgebogen und parkte auf dem Gras unter einigen kahlen Linden, etwa dreißig Meter von dem gekiesten Vorhof entfernt.
    »Bist du jetzt zufrieden?«, sagte Finian, der es nicht erwarten konnte, wieder zu fahren.
    »Es gibt nicht das geringste Anzeichen von Leben«, sagte ich.
    Er seufzte schwer. »Illaun, es ist halb eins in einer Winternacht. Was hast du erwartet, ein Gartenfest?«
    »Pst«, sagte ich, »ich höre etwas.«
    Ich ließ das Fenster auf meiner Seite hinunter und hörte zwei, vielleicht drei Stimmen. Eine Unterhaltung im Freien. Da ich wusste, wie sich Schall in solchen kristallklaren Nächten verhält, war mir klar, dass sie nicht so nahe waren, wie es schien.
    »Ich glaube, diese Stimmen kommen aus dem Bereich um die Kirche«, sagte ich.
    »Wahrscheinlich kommen die Nonnen von einer Mette zurück, oder was sie um Mitternacht eben beten. Können wir jetzt fahren?«
    »Ich schau mir das mal an.«
    »Du bist verrückt, Illaun.«
    »Kommst du mit?«
    Finian fluchte leise und stieg widerstrebend aus. Wir drückten die Wagentüren zu, und ich ging in Richtung des Torbogens zum Klosterhof voran.
    Der scharfe Umriss des Mondes war nun verschwommen, weil sich ein innerer Hofgebildet hatte, in dessen Mitte die Kugel aussah wie das Zentrum einer riesigen Galaxie. Als wir zu dem Torbogen kamen, drückten wir uns an eine Wand und lauschten. In der rund einen

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