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Kennedy-Syndrom - Klausner, U: Kennedy-Syndrom

Kennedy-Syndrom - Klausner, U: Kennedy-Syndrom

Titel: Kennedy-Syndrom - Klausner, U: Kennedy-Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Klausner
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Waldi – gleich ist es geschafft.«
    »Moment mal, Tom, du willst doch nicht etwa andeuten, dass der oder die Mörder von Blaschkowitz … du glaubst doch wohl nicht im Ernst, die CIA hat etwas damit zu tun?«
    Sydow wandte sich ab und trat ans Fenster. »Und ob ich das glaube, Waldi!«, bekräftigte er. »Wiewohl ich einstweilen nicht in der Lage bin, meine Theorie zu … verdammt noch mal – kann man sich hier nicht mal in Ruhe unterhalten?« Den Passierschein immer noch in der Hand, ging Sydow zum Telefon und riss den Hörer von der Gabel. »Wer zum Teufel … ach, du bist’s, Heribert. Schlecht gelaunt – wie kommst du denn auf die Idee? Komm schon, lass hören!«
    Im Verlauf des knapp einminütigen Gesprächs, während dem sich seine Miene merklich aufhellte, warf Sydow den Passierschein auf den Schreibtisch, setzte sich und hörte gespannt zu. »Bist du dir da auch ganz sicher?«, war alles, was er zu der Schilderung des Gerichtsmediziners zu sagen hatte, woraufhin er ein paar Dankesworte murmelte und den Hörer wieder auf die Gabel fallen ließ.
    »Und – was hat der Leichenfledderer rausgekriegt?«, fragte Naujocks und sah Sydow erwartungsvoll an. Er konnte es sich nicht verkneifen, ihn auf den Arm zu nehmen: »Jetzt komm schon, lass hören.«
    »Na, wer sagt’s denn!«, murmelte Sydow, zuerst Naujocks und dann Krokowski fest im Blick. »Hab mir schon so was gedacht.« Und weiter: »Also, wenn ihr mich fragt, Jungs, können wir uns auf einiges gefasst machen.«
    »Nichts Neues, oder?«, erwiderte Naujocks und ließ seiner Frage gleich die nächste folgen: »Wieso denn?«
    »Weil jeder, selbst wenn er CIA-Agent ist, mitunter Fehler begeht.« Sydow griff nach seinen Zigaretten, widerstand jedoch der Versuchung, sich eine anzuzünden und warf die Schachtel in den Abfalleimer. »Um euch nicht weiter auf die Folter zu spannen, Männer: Laut Obduktionsbericht stammt die Kugel, die Blaschkowitz das Leben gekostet hat, aus einer …«
    »… Parabellum 08, welche unter anderem von der CIA sowie diversen westlichen Geheimdiensten benutzt worden ist beziehungsweise immer noch benutzt wird«, vollendete Krokowski in dem Bemühen, erneut bei Sydow zu punkten. »Tja, wenn man der Konkurrenz schon die Schuld in die Schuhe schieben will, sollte man auch ihre Schießprügel benutzen.«
    »Eben.«
    »Oder sich erst gar nicht erwischen lassen.«
    »Ganz deiner Meinung, Kroko.« Sydow knipste die Schreibtischlampe an und betrachtete den Passierschein genauer. »Kommt vermutlich mit einer Rasur pro Woche aus«, bemerkte er. »Das reinste Unterprimanergesicht.«
    »Und so was ist bei der CIA!«, ließ Naujocks mit Blick auf das Lichtbild verlauten, auf dem ein blutjunger, anscheinend gerade einmal 20 Jahre alter Mann mit Brille und Seitenscheitel zu erkennen war. »Kein Wunder, dass die es zu nichts bringen.«
    »An deiner Stelle wäre ich da etwas vorsichtig, Waldi«, tadelte Sydow seinen Kollegen, während dieser sich zurücklehnte und seiner Bemerkung eine wegwerfende Handbewegung folgen ließ. »Besonders, was den Zweiten im Bunde angeht. Zu dumm, dass wir keine genaue Beschreibung von ihm haben, was, Kroko?«
    Der Angesprochene pflichtete ihm wohl oder übel bei. »Groß, athletisch, kurzes Haar– mehr habe er nicht erkennen können, sagt Lenuweit.«
    »Heißt, wir stecken in einer Sackgasse«, grummelte Naujocks, zur Abwechslung einmal mit seinem Schlipps beschäftigt, der von dem seines großen Vorbildes nicht zu unterscheiden war. »Gut möglich, dass der CIA-Killer, von dem wir gerade reden, längst über alle Berge ist.«
    »Athletisch, aha.« Nicht ganz bei der Sache, hatte Sydow den Kommentar seines Kollegen nur am Rande registriert, richtete sich auf und starrte mit nachdenklicher Miene an die gegenüberliegende Wand, wo eine Karte von Berlin und Umgebung hing. Mehr als 16 Jahre nach dem Krieg war die Stadt immer noch in zwei Hälften geteilt, und es stand zu befürchten, dass dieser Zustand weiter andauern würde. Hüben wie drüben war man zu keinerlei Konzessionen bereit, wobei kein Zweifel bestand, wer in dieser Stadt die Fäden zog. Sydows Blick verengte sich. Zwei Morde innerhalb weniger Stunden, und vieles, wenn nicht gar alles, deutete darauf hin, dass die Herren aus Langley ihre Finger mit im Spiel hatten. Hier ein unbekannter Toter in der S-Bahn, dort ein eher unscheinbarer Flüchtling aus der Ostzone, der auf ebenso mysteriöse Weise ums Leben gekommen war. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem man die

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