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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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macht sich wirklich Sorgen wegen dem, was in der Union Station passiert ist.“
    Mitch nahm den Becher, den sie ihm reichte. „Er sollte vorsichtiger sein. Das könnte seinem Image schaden.“ Er nahm einen Schluck Kaffee. „Und … wirst du’s tun?“
    „Was?“
    „Den Fall abgeben?“
    „Ich denke nicht im Traum daran.“
    „Das ist mein Mädchen.“ Mitch wollte gerade noch mehr sagen, als das Telefon erneut klingelte. Diesmal war Jim Faber in der Leitung.
    „Der Parkwächter im ‚Blue Oyster’ erinnert sich an Molly“, berichtete der Privatdetektiv. „Er erinnert sich auch an den Typen, mit dem sie zusammen war. Er hatte eine Protzkiste, wie die Teenager so sagen – ein gelbes 1971er Cuda-Cabriolet.“
    Kate hatte nicht viel Ahnung von Autos, aber dieses Modell kannte sie. „Ist das nicht der gleiche Wagen, den Nash Bridges fährt?“
    Jim lachte, als er den Namen des Helden der beliebten Fernsehserie hörte. „Genau.“
    „Wer ist der Mann?“
    „Sie haben schon von ihm gehört. Victor Harlow, Fernsehzuschauern besser bekannt als Onkel Vic. Ihm gehört ein Dodge-Automobilhandel in Bethesda.“
    Sofort tauchte vor Kates geistigem Auge das Bild eines großen Mannes in absurder Kostümierung auf, der in albernen Werbespots mitwirkte. Je nach Jahreszeit war er als Weihnachtsmann, Osterhase oder als großes rotes Valentinsherz auf dem Bildschirm zu sehen. Er war laut, geschmacklos und aufdringlich, aber irgendwie gelang es ihm, all diese Nachteile für sich arbeiten zu lassen. Sein Geschäft lief äußerst erfolgreich.
    „Ich könnte bei ihm vorbeischauen, wenn Sie wollen“, bot Jim sich an, „und mal hören, was er so zu sagen hat.“
    „Danke, Jim, aber ich glaube, ich rede lieber selbst mit ihm.“
    „Gut. Was ist denn nun mit Colorado?“
    Die Frage traf sie gänzlich unerwartet, und ein paar Sekunden lang suchte sie vergeblich nach einer Antwort.
    „Kate? Wollen Sie immer noch, dass ich hinfahre?“
    Sie schaute zu Mitch, der sie die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hatte. „So bald wie möglich.“ Sie hatte Schwierigkeiten, die Worte zu artikulieren.
    Kate legte auf. „Das war Jim“, sagte sie. „Eine der Streichholzschachteln aus Mollys Sammlung hat etwas gebracht. Ein Parkwächter vom ‚Blue Oyster’ erinnert sich an sie und an einen Mann, den sie offenbar regelmäßig getroffen hat.“
    „Wer war es?“
    „Victor Harlow – der berühmte Onkel Vic.“
    „Der Besitzer der Dodge-Autohandlung?“
    „Genau der.“ Sie bemühte sich, ihre Fassung zu bewahren, und betete, dass er sie nicht durchschaute. „Das könnte der Hinweis sein, auf den wir gewartet haben. Wenn wir Glück haben, ist er vielleicht der Schwarze Ritter. Das wäre doch was, oder? Wenn wir ihn durch einen glücklichen Zufall erwischt hätten?“ Sie hielt inne, als sie merkte, dass sie wie eine Närrin redete.
    „Das wäre wirklich was.“ Er sah sie durchdringend an. „Was soll Jim so bald wie möglich machen?“
    Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Sie suchte nach einer glaubwürdigen Antwort, aber alles, was ihr einfiel, war ein Vers aus einem Gedicht von Sir Walter Scott: „Wie schnell verfang’n wir uns in Lügen, wenn wir zum ersten Mal betrügen.“
    Zu ihrer Überraschung ging ihr die Lüge ganz glatt über die Zunge und klang durchaus wahr: „Ach, das. Er hat noch nicht alle Adressen auf den anderen Streichholzschachteln nachgeprüft. Und das soll er jetzt sofort tun.“
    Sie drehte sich um, damit sie Mitch nicht länger ansehen musste, und kippte den Rest ihres Kaffees in den Ausguss.
    Harlow Dodge lag an einem sehr belebten Teil der Wisconsin Avenue. Glitzernde rote, blaue und weiße Girlanden waren über den Platz gespannt, und am Eingang hing ein Plakat, auf dem Onkel Vic zu sehen war.
    Sie erkannte ihn sofort – den großen Mann in braunen Hosen, einem schreiend gelben Jackett und einem Hemd ohne Krawatte. Sein dichtes Haar, das viel zu schwarz war, um echt zu sein, umrahmte sein gerötetes Gesicht wie ein Helm. Er sprach mit einem Verkäufer, aber als er Kate erblickte, gab er dem Mann einen Klaps auf den Arm und eilte sofort mit weit ausholenden Armbewegungen zu ihr hinüber.
    „Hallo, junge Frau.“ Die laute, herablassende Stimme klang genauso heiser wie im Fernsehen. „Sie suchen ein Auto, um den Nachwuchs in die Schule fahren zu können?“ Ehe sie etwas erwidern konnte, packte er sie Besitz ergreifend am Ellbogen. Kate erinnerte sich an eine Bemerkung von Dr. Eileen Brown über

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