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Kerzenlicht Für Eine Leiche

Kerzenlicht Für Eine Leiche

Titel: Kerzenlicht Für Eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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der Arbeiter vorwurfsvoll geantwortet.
    »Und der Preis für Steine ist auch gestiegen, ganz zu schweigen von Sand und …«

    »Schon gut!« Sie hatte nachgegeben, doch es wurmte sie immer noch. Sie verdrängte den Gedanken. Ein schwaches Lächeln schlich sich in ihre Gesichtszüge. Alan sah aus, als fühlte er sich unbehaglich. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, die langen Beine über das Pflaster ausgestreckt und den Kopf nach vorn geneigt, sodass die Haare sein Gesicht verdeckten. Er war unübersehbar in Gedanken versunken, und was für Gedanken dies auch immer waren – sie bedrückten ihn. Am anderen Ende der Häuserreihe trat eine ältere Frau aus der Tür. Sie bewegte sich steif und zog einen zweirädrigen Einkaufswagen hinter sich her, während sie näher kam. Selbst auf die Entfernung hin sah Meredith, dass die Frau den wartenden Alan mit abgrundtiefem Misstrauen betrachtete.
    »Hallo«, begrüßte Meredith ihn.
    »Warum hast du nicht im Wagen gewartet? Oder besser gesagt, wo ist eigentlich dein Schlüssel?«
    »Hab ich zu Hause vergessen.« Die ältere Frau war nun auf ihrer Höhe.
    »Verzeihung, junger Mann!«, sagte sie mit lauter Stimme.
    »Sie versperren den Weg.«
    »Tut mir Leid«, antwortete Markby und zog die Beine an, um aufzustehen.
    »Guten Tag, Mrs. Etheridge«, sagte Meredith.
    »Wie geht es Ihnen?«
    »Ganz gut, danke sehr«, erwiderte die Frau brüsk. Sie bedachte Markby noch einmal mit einem missbilligenden Blick und zog den Einkaufswagen weiter.
    »Etheridge?«, fragte Markby irritiert.
    »Den Namen habe ich schon mal gehört.«
    »Sie lebt in dem kleinen Haus am Ende der Reihe. Sie leidet unter Arthritis. Sie ist keine besonders freundliche Person und ziemlich affektiert, aber sie tut mir irgendwie Leid. Wahrscheinlich missbilligt sie meine Herrenbesuche. Ganz besonders, wenn sie draußen auf meiner Mauer herumsitzen. War es nicht zu feucht?«
    »Ich hab nichts bemerkt …« Er folgte ihr ins Haus.
    »Möchtest du eine Tasse Tee oder lieber ein Glas Wein?«
    »Tee. Ich muss noch mal zurück ins Büro.«
    »Bedeutet das, dass Simon French brauchbare Informationen hatte?« Es gelang ihr nicht, ihre Neugier zu verbergen. Markby zuckte die Schultern.
    »Das wird sich zeigen. Wir müssen seine Aussage überprüfen. Ich habe gerade auf der Bamforder Wache angerufen. Frenchs Angaben zufolge könnte es sich bei der Toten um eine vermisste Person handeln, die vor zwölf Jahren verschwunden ist. Ein junges Mädchen namens Kimberley Oates.« Während Meredith den Tee zubereitete, erzählte er ihr Frenchs Geschichte. Als er fertig war, fügte er hinzu:
    »Ein richtiger Klugscheißer, dieser French. So scharfsinnig, dass er sich selbst hinters Licht führt, wie meine Großmutter immer gesagt hat.«
    »Du magst ihn offensichtlich nicht. Ist er ein Verdächtiger?«
    »Mörder lassen sich häufig unter irgendeinem Vorwand aus der Reserve locken. Es ist, als hätten sie das Gefühl, alles drehe sich um sie, und sie wollen daran teilhaben. Möglicherweise glaubt French, dass er mit uns Katz und Maus spielen kann. Andererseits habe ich schon das Gefühl, dass er ehrlich ist, was seine Informationen betrifft. Ich bin bereit zu glauben, dass er keine Beziehung mit der Vermissten hatte. Ich glaube, er ist überhaupt nicht im Stande, irgendetwas anderes als sich oder seine Karriere zu lieben!« Alan wollte eindeutig das Thema wechseln.
    »Aber das ist nicht der Grund, aus dem ich gekommen bin, Meredith …« Er bemerkte ihren forschenden Blick.
    »Was diesen Fall angeht, oder besser gesagt, unseren gemeinsamen Urlaub …«
    »Du möchtest jetzt nicht aus den Untersuchungen aussteigen«, stellte sie mit einem schiefen Grinsen fest.
    »Du kannst es dir nicht leisten, in Urlaub zu fahren, das sehe ich selbst. Du steckst bis über beide Ohren in Arbeit. Außerdem geraten die Dinge in Bewegung, nicht wahr? Falls dieser French Recht hat und das Skelett der Leichnam von Kimberley Oates ist, heißt das. Du bist schon mittendrin, und du kannst jetzt nicht mehr aufhören. Es ist zu spät.« Er blickte sie unglücklich an.
    »Ich will dich wirklich nicht hängen lassen. Ich weiß, wie sehr du dich auf die Bootstour gefreut hast. Ich habe mich selbst darauf gefreut, ehrlich! Wenn du den Urlaub nicht stornieren willst, dann versuche ich selbstverständlich, den Fall jemand anderem zu übergeben. Aber alle stecken bis zum Hals in Arbeit, und es könnte so aussehen, als würde ich versuchen, den schwarzen Peter

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