Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)
nicht.“
„Warum willst du dann nicht mitkommen?“, fragte er angespannt.
Sie rang hilflos die Hände und wich seinem Blick aus.
„Lucia“, mahnte er streng.
Sie gab heiser zu: „Ich habe doch keine Ahnung, wie ich mich unter all den Adeligen benehmen muss. Ich habe nicht mal ein passendes Kleid“, fügte sie schließlich beschämt hinzu. Er war fassungslos.
Er legte ihr einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie ihm ins Gesicht zu sehe, dann fragte er streng: „Sind das wirklich die einzigen Gründe?“
Sie murmelte nur: „Ja.“
Er verdrehte gequält die Augen und stöhnte: „Tu mir so was nie wieder an. Ich dachte gerade du reißt mir das Herz heraus.“ Sie starrte ihn nur verblüfft an. Ricardo erklärte sanft: „Lucia, bei den Göttern, du bist mir wichtiger als all diese Adeligen zusammen.“
Sie versuchte zu widersprechen: „Aber ...“
Er ließ ihr keine Chance und sprach einfach weiter: „Bevor du mir begegnet bist habe ich mich nur nach dem Ende meiner Existenz gesehnt. Ich habe nur noch weitergemacht, weil ich Sandro nicht im Stich lassen wollte. Aber seit ich dich kenne, will ich weiterexistieren. Das heißt, wenn du mir erlaubst dich in meiner Existenz zu haben. Du bedeutest mir so unglaublich viel. Du könntest dich gar nicht so danebengehen, dass ich lieber jemand anderen an meiner Seite hätte. Bitte Lucia, lass mich nicht mit denen allein. Und was das Kleid betrifft, da finden wir schon eine Lösung. Also wie ist es, sagst du ja?“ Noch deutlicher konnte er ihr seine Gefühle nicht zeigen, ohne ihr zu gestehen, dass er sie als Frau an seiner Seite wollte, aber damit würde er sie vertreiben. Innerlich zitternd wartete er auf ihre Antwort.
Lucia schluckte, sie fühlte sich wie ein Kaninchen in der Falle. Sie hatte panische Angst, dort bei all den Adeligen etwas falsch zu machen und damit den Unmut ihres Meisters auf sich zu ziehen. Schließlich war es Albinus überaus wichtig, sich vor dem Königshof möglichst gut zu präsentieren. Aber Ricardo sah sie so bittend und liebevoll an, sie schaffte es einfach nicht, nein zu sagen. Schließlich nickte sie nur. Ein strahlendes Lächeln glitt auf seine vollen Lippen und seine sanften braunen Augen leuchteten vor Glück. Er griff nach ihrer Hand, hob sie zu seinen Lippen und drückte ihr einen zärtlichen Kuss darauf.
9.Kapitel
Am nächsten Nachmittag
Beim Abschied am Vortag hatte er sie gebeten, schon am Nachmittag zu ihm zu kommen. Das war eindeutig zu früh für einen weiteren Ausflug, aber er hatte ihre Fragen schlichtweg ignoriert und sich nur lächelnd verabschiedet.
Jetzt stand Lucia vor der Tür, die zum Verließ, führte, und war furchtbar nervös. Die ganze Sache mit dem Bankett gefiel ihr immer noch nicht sonderlich. Albinus gegenüber hatte sie es erst gar nicht erwähnt, aber früher oder später würde sie das tun müssen, ihr graute schon jetzt davor. Schließlich gab sie sich einen Ruck und trat auf den Wächter zu, der ihr ohne Fragen zu stellen die Tür aufschloss. Sie ging die Treppe hinunter und den Gang entlang, bis sie vor Ricardos Zelle stand. Sie drückte zögernd die Tür auf und glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Ricardo hatte Besuch, und zwar von der Königin.
Königin Julia war mehr als außergewöhnlich, sie stammte aus einer anderen Welt und das sah man ihr auch an. Die hübsche Rothaarige, trug kein Kleid, sondern eine Hose und ein Hemd, das sehr an Ricardos gestrige Kleidung erinnerte, nur das ihres natürlich an der Brust höher geschlossen war und der Stoff teurer wirkte. Lucia wurde bewusst, dass sie die Königin anstarrte und sie sank in einen tiefen Knicks. Die Königin lachte: „Du lieber Himmel, lass das. Mir reichen schon diese furchtbaren Höflinge. Bitte steh auf und wage es ja nicht mich Hoheit zu nennen.“
Ricardo warf trocken ein: „Falls ich es noch nicht erwähnt habe, Julia ist noch weniger förmlich als Sandro.“ Das war die Untertreibung des Jahrhunderts. Wie befohlen stand Lucia wieder auf, war sich aber absolut unsicher, was sie jetzt tun sollte. Die Königin nahm ihr die Entscheidung ab, indem sie auf sie zukam und sie herzlich umarmte.
Sie sagte lächelnd: „Herzlich willkommen in der Familie, ich bin Julia.“
Lucia erstarrte und stotterte „Aber ihr … ich meine ich kann doch nicht …. ich ...“
Ricardo unterbrach sie sanft: „Du sprichst mit der Frau, die geholfen hat, den Herrn der Schrecken zu besiegen. Glaub mir, sie ist viel zu stur, um aufzugeben.“
Julia fügte
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