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Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Titel: Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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sich sichtlich vor Unbehagen. Er nahm ihr die Entscheidung aus der Hand und ging einfach auf den Kuchenstand zu. Sie sah ihm ungläubig nach, als er aber nicht stehen blieb, beeilte sie sich, ihn einzuholen.
Sie zischte: „Was tust du denn da?“
„Ich hole dir deinen Kuchen. Sicher, dass du Apfel willst?“
„Ich sagte doch ...“
Er schnitt ihr das Wort ab: „Und ich sagte, dass ich dich nicht verhungern sehen will. Außerdem spielen wir ein frisch verliebtes Paar, schon vergessen? Keine Ahnung wie ihr das heute handhabt. Aber zu meiner Zeit war es üblich, seiner Liebsten etwas zu spendieren.“ Ehe sie antworten konnte, waren sie schon am Stand angekommen.
Die alte Frau fragte: „Was darf es denn sein.“
Ricardo antwortete freundlich: „Meine Verlobte hätte gerne ein Stück Apfelkuchen.“ Neben ihm sog Lucia scharf die Luft ein. Er zahlte, nahm den Kuchen entgegen und gab ihn Lucia.
Als sie wieder ein paar Schritte vom Stand entfernt waren, fauchte sie: „Wieso zur Hölle stellst du mich als deine Verlobte vor?“
Er zwinkerte ihr zu und erwiderte ironisch: „Ich will doch deinen Ruf nicht in Mitleidenschaft ziehen. Das könnte schließlich passieren, wenn die Leute glauben du würdest dir von wildfremden Männern Kuchen spendieren lassen.“ Röte schoss in ihre Wangen und ihre Augen funkelten ihn wütend an.
Sie knurrte: „Darum wollte ich ja auch keinen.“
Er erwidert unschuldig: „Jetzt hast du aber einen, also iss.“ Sie grummelte etwas Unverständliches biss dann aber in den Kuchen. Die Art wie ihre Augen dabei vor Glück leuchteten, ließ sein totes Herz einen Hüpfer machen. Er musste es einfach schaffen, sie in irgendeiner Weise an sich zu binden.

    Mit Ricardo durch die Stadt zu spazieren hatte Spaß gemacht. Er war an allem interessiert gewesen und hatte immer zur passenden Zeit eine Anekdote von früher oder eine seiner trockenen Bemerkungen eingeworfen. Aber dass er sie als seine Verlobte vorstellte und sie nötigte Kuchen zu essen, war einfach unverschämt. Sie hätte böse auf ihn sein sollen, aber mit diesem leckeren Kuchen im Mund fiel ihr das äußerst schwer, vor allem weil er sie jetzt auch noch so liebevoll ansah. Lucia verfluchte das Schicksal. Warum musste ihr ausgerechnet jemand der so wenig zu ihr passte so sehr gefallen? Nachdem sie gerade den letzten Bissen geschluckt hatte, sah er sie ernst an und fragte: „Ist es unangenehm für dich, an meiner Seite unter Menschen zu gehen?“ Sie sah ihn irritiert an.
„Natürlich nicht. Der Ausflug macht Spaß. Abgesehen von der Kuchen und Verlobungssache“, fügte sie dann tadelnd hinzu. Ricardos Blick wurde, wenn überhaupt möglich, noch ernster.
Er fuhr fort: „Wäre das auch so, wenn die Leute wüssten, dass ich ein Vampir bin?“
Sie keuchte erschrocken: “Du hast doch nicht vor, denen jetzt zu zeigen, was du bist? Das würde eine Panik auslösen.“
„Natürlich nicht“, beruhigte er sie. „Die Sache ist die, nachdem ich Sandro von unserem Erfolg erzählt habe, war er sehr erfreut. Er hat beschlossen, falls unser heutiger Ausflug gut verlaufen sollte, was er ja getan hat.“ Als sie ihn strafend ansah, fügte er lächelnd hinzu: „Bis auf die Kuchen und Verlobungssache natürlich. Dann möchte er mich als offizielles Mitglied in seinen Hofstaat aufnehmen. Und die Aufnahme soll bei einem Bankett stattfinden. Bei einem Bankett wird im Regelfall erwartet, dass man in Begleitung erscheint. Würdest du mich begleiten?“ Ihr fehlten die Worte, sie konnte ihn nur fassungslos anstarren. Als er schließlich besorgt fragte: „Lucia, geht es dir gut?“,
würgte sie hervor: „Ich kann nicht.“

    Ihre Worte durchbohrten sein Herz wie ein Pfahl und er schalt sich selbst einen Narren. Was hatte er denn geglaubt? Eine junge wunderschöne Frau würde doch nicht ihren Ruf ankratzen, indem sie mit einem Blutsauger auf einem offiziellen Bankett erschien. Obwohl ihm zum Sterben war, zwang er sich nach außen ruhig zu bleiben und erwiderte sanft: „Ist schon in Ordnung. Ich verstehe, dass du nicht mit einem Vampir in Verbindung gebracht werde willst. Ich werde einfach ….“
Sie unterbrach ihn: „Das ist es nicht.“
„Was dann?“, fragte er verwirrt. Er war seit Jahrhunderten ein Gelehrter, aber diese Frau war ihm ein Rätsel. Jedes Mal, wenn er dachte, sie einschätzen zu können überraschte sie ihn wieder.
Sie erklärte verlegen: „Bitte glaub nicht, ich würde mich für unsere Freundschaft schämen, das tue ich

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