Ketten der Lust - Erotischer Roman
Zärtlichkeit und Brutalität. Am liebsten wäre sie vor diesem Mann auf die Knie gesunken und hätte ihm alles versprochen.
Er löste sich von ihr. Seine Augen glitzerten im Schein der Straßenlaterne.
»Komm mit mir, Karalee. Komm mit zu mir nach Hause.«
Ihr Herz machte einen Satz.
»Bist du sicher?«
Er schwieg einen Moment lang und blickte sie an.
Das Geräusch der Meeresbrandung ein paar Blocks entfernt wirkte auf einmal unnatürlich laut.
»Ja, ich bin sicher.«
Sie streichelte ihm über die Wange, etwas, das sie noch nie zuvor gewagt hatte. Nicht bei ihm. Aber plötzlich hatte sich alles geändert. Sie hatte Schmetterlinge im Bauch.
Alles hatte sich geändert .
Aber sie war endlich bereit dazu.
Natürlich war es keine gewöhnliche Romanze, aber das wäre für sie auch nicht richtig gewesen. Nein, sie brauchte jemanden, der so kraftvoll war wie Gideon. Jemand, der stark genug war, um sie zu beherrschen. Sexuell und auch emotional.
Sie ergriff seine Hand und verschränkte ihre Finger mit seinen. »Lass uns fahren.«
Gideon zog den Reißverschluss seiner Hose hoch und fuhr los. Er schien sich ausschließlich auf die Straße zu konzentrieren, und Karalee wollte nichts sagen, um den Zauber des Augenblicks nicht zu zerstören. Sie hatte Angst, er könnte seine Meinung noch ändern.
Sie wusste, was es für ihn bedeutete, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen. Als er in die Fulton Street einbog und am Golden Gate Park entlangfuhr, krampfte sich ihr Magen zusammen. War sie dazu bereit? Eben noch hatte sie geglaubt, diese Frage bejahen zu können, aber jetzt …
Sie blickte ihn an. Sein Profil war so stark. Er wandte sich zu ihr, lächelte sie an und ergriff ihre Hand. Da wusste sie, dass alles gut sein würde.
Sie kuschelte sich in ihren Sitz, und sie fuhren durch die Stadt. Die Fulton hinauf, um den Park herum und die Fell Street hinunter. Sie kamen an Reihen viktorianischer Häuser vorbei, manche heruntergekommen, andere restauriert und zu ihrer ursprünglichen Schönheit erwacht. Karalee dachte, dass diese Häuser Menschen ähnelten. Manchmal befand man sich in einem Zustand der Vernachlässigung, aber es brauchte nur die richtige Person zu kommen und einen zu neuem Leben zu erwecken.
Sie zu neuem Leben zu erwecken.
Ihr Herz raste. Aber sie wollte mit ihm fahren und bei ihm sein.
Bald schon fuhren sie durch die breiten Straßen des Portrero District. Gideon bog rechts ab und schaltete einen Gang herunter, als sie einen Hügel hinauffuhren. Er hielt vor einem dreistöckigen braunen Schindelhaus.
»Das ist es.«
Er wandte sich zu ihr, und auf einmal war sein Gesicht finster. Obwohl Karalee nervös war, lächelte sie ihn beruhigend an. Nach einem Moment entspannten sich seine Züge, und er erwiderte ihr Lächeln.
Er half ihr aus dem Wagen und führte sie über den schmalen Gehweg. Große Bananenpflanzen standen zu beiden Seiten der Haustür, ihre Blätter schimmerten dunkel und seidig im Licht der Veranda. Gideon schloss die Tür auf und führte sie hinein.
Sein Haus war genau so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Hohe Fenster, die den Blick auf die Stadt und die San Francisco Bay mit den Lichtern der Bay Bridge freigaben. Dunkle Holzböden mit ein paar Webteppichen in dezenten Farben, Bücherregale neben dem Kamin. Ein großes braunes Ledersofa dominierte den Raum, und neben dem Kamin stand ein roter Ledersessel. Wirklich überrascht jedoch war Karalee von der Kunst an den Wänden. Kühne Farben und Formen, Gemälde, die sie mit atemloser Ehrfurcht sofort erkannte.
Sie trat zu einem Bild und streckte die Hand aus, um es zu berühren, zog sie jedoch sofort wieder zurück.
»Das ist ein Miró«, hauchte sie.
»Ja.«
»Und das hier sieht aus wie ein Kandinsky.«
Gideon nickte.
»Mein Gott, Gideon, weißt du, was diese Stücke wert sind? Wie schwer sie zu erwerben sind? Ja, natürlich weißt du es, blöde Frage. Ich wusste gar nicht, dass du sammelst.«
»Noch nicht lange. Den Miró habe ich erst kürzlich gekauft.«
»Sie sind wunderschön.« Karalee schüttelte den Kopf. »Das habe ich nicht von dir erwartet.«
Er trat zu ihr und schlang einen Arm um die Taille. »Warum? Weil ich so einen perversen Sexualgeschmack habe?«
Er begann ihre Brust zu kneten, und ihre Nippel wurden hart unter seinen Fingern.
»Ah, Gideon, du weißt einfach, wie du mich zum Schweigen bringst.«
Er knabberte an der zarten Haut ihres Halses. »Im Gegenteil. Ich habe vor, dich zum Schreien zu bringen,
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