Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
ihr Dad durchkommen würde oder … Nein, an so etwas durfte sie gar nicht denken. Atme tief durch. Sei tapfer. Bete.
Der schreckliche Augenblick ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie hatte ahnungslos auf der Veranda gesessen und mit Luc telefoniert, dann dieser fürchterliche Knall, und das Haus explodierte vor ihren Augen. Und ihr Vater war im Haus gewesen. Das Feuer hatte sich blitzschnell ausgebreitet, erkannte sie im Nachhinein. Diese Tatsache hatte sie gar nicht realisiert, als sie ihrem Vater zu Hilfe geeilt war, der bewusstlos in dem lodernden Flammenmeer lag. Da sie die glutheiße Türklinke nicht anfassen konnte, hatte sie kurzerhand einen Stuhl in die rückwärtige Verandatür geschleudert und ihn ins Freie gezerrt.
Die Feuerwehrleute hatten ihr bestätigt, dass ihr Dad lebendig verbrannt wäre, wenn sie sich nicht beherzt in das flammende Inferno gestürzt und ihn gerettet hätte. Er war jedoch schwer verletzt. Und wenn er es nicht schaffen würde, wenn er diesen höllischen Brandwunden erläge?
Kimbers Blick glitt über die leeren Stühle im Warteraum, den abgetretenen Linoleumboden und ein paar künstliche Topfpflanzen, die traurig vor sich hin wuchsen. Nein, sie mochte sich nicht hinsetzen, sie konnte sich einfach nicht beruhigen.
Sie machte sich große Sorgen.
Verdammt, was konnte die Explosion ausgelöst haben?
Hinter ihr glitten die Automatiktüren auf. Abwesend drehte sie sich um.
Luc betrat den Wartebereich. Seine Miene angespannt vor Besorgnis, sondierte er mit hektischen Blicken den Raum und seufzte erleichtert auf, als er Kimber sah. Heilfroh ihn zu sehen, brach sie in Tränen aus, als er zu ihr stürmte und sie in seine warmen, starken Arme schloss.
Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter, atmete seinen tröstlichen Duft ein und fühlte sich augenblicklich geborgen. Dann klappte sie die Lider auf.
Deke!
Er stand hinter Luc, in seinen dunkel umwölkten blauen Augen mischten sich Panik und Mitgefühl. Sein Blick schoss zu ihr, erleichtert, dass sie unversehrt war.
Bei seinem Anblick verschlug es Kimber spontan den Atem.
Er war gekommen. Er hatte sich über seine Skrupel hinweggesetzt, um ihr in diesen schweren Stunden beizustehen.
Die Tränen rollten unaufhaltsam über ihre rußgeschwärzten Wangen. Deke presste die Lippen aufeinander, als litte er physische Schmerzen, sie so tief erschüttert zu sehen.
Sie hielt ihm unschlüssig ihre Hand hin. Er nahm sie, umklammerte sie fest und zog Kimber entschlossen aus Lucs Umarmung in seine. Sie prallte gegen seine stahlharte Brust, und er legte einen starken Arm um ihre Taille. Sie standen eng umschlungen. Kimber spürte seinen leise beruhigenden Herzschlag und schmiegte sich innig in Dekes Umarmung. Fühlte sich bei ihm geborgen, inhalierte seinen würzig-männlichen Duft.
»Kleines«, murmelte er in ihr Haar, seine Stimme rollend, dass es ihr ins Herz schnitt.
Luc, der Kimbers Blick auffing, erkundigte sich mitfühlend: »Bist du okay?«
Deke bog den Oberkörper zurück und betrachtete skeptisch ihr Gesicht.
Sie nickte. »Ich bin okay. Mein Dad …«
Kimber stockte, von einem erneuten Weinkrampf geschüttelt. Ein ersticktes Schluchzen entfuhr ihrer Kehle.
Sie versuchte, tapfer zu sein, gefasst zu bleiben, aber es war einfach zu schlimm. Deke zog sie abermals in seine tröstliche Umarmung. Luc streichelte ihre Haare und flüsterte begütigend auf sie ein.
»Schhht.« Beide Männer trösteten sie, und sie wusste nicht, wer gerade sprach. Es war auch nicht wirklich wichtig. Sie waren da, und das war wenigstens ein kleiner Lichtblick für Kimber.
»Ich bin so froh, dass ihr gekommen seid. Danke.«
»Wir lassen dich nicht im Stich.« Luc hauchte ihr einen Kuss aufs Haar.
Deke zog sie zu einem der Stühle. Er setzte sich und hob sie auf seinen Schoß. Luc setzte sich neben seinen Cousin. Beide betrachteten Kimber mit grenzenloser Zärtlichkeit. Das erleichterte ihr vieles, und ihr Herz verkrampfte sich bittersüß. Luc wischte ihr mit seinem Daumen behutsam die Tränen von der Wange, während Deke sie beschützerisch umschlungen hielt.
»Was ist passiert?«, wollte er wissen.
Die Befragung. Sie wusste, wie diese Militärleute operierten. Sie brauchten Antworten, um die Situation einzuschätzen. Dann konnten sie entsprechend handeln. Deke würde keine weiteren emotionalen Zugeständnisse machen, sondern aktiv werden, bis er sie alle in Sicherheit wusste. Sie musste sich konzentrieren und ihm Rede und Antwort stehen.
Kimber tat
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