Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
einen stockenden Atemzug. »Ich weiß auch nicht. Ei… eine Explosion oder so was …«
Sie druckste herum, aber er brauchte klare Antworten, verdammt! Was war im Haus der Edgingtons vorgefallen? Und wieso kam nicht endlich mal ein Arzt, um sie über den Zustand des Colonels zu informieren?
Deke strich ihr leicht begütigend über den Rücken. »Als Luc die Explosion am Telefon hörte und du nicht mehr reagiertest, sind wir mit Bleifuß zu euch gebrettert. Einer von den Feuerwehrmännern war ein alter Army-Kumpel. Er meinte zu mir, dass du deinen Dad aus dem brennenden Haus geholt hast?«
Sie nickte.
»O mein Gott«, entfuhr es Luc leise. »Das Haus war bestimmt ein einziges Flammenmeer.«
»Was hätte ich sonst machen sollen?«
»Ich weiß.« Dekes raue Stimme wurde weich, zärtlich. »Wir sind heilfroh, dass dir nichts passiert ist. Wie geht es deinem Dad?«
»Er ist schon die ganze Zeit im OP . Sie haben mir noch nichts gesagt. Ich hab keine Ahnung …«
»Wann hast du das letzte Mal was gegessen?«, erkundigte sich Luc.
Gott, bei dem bloßen Gedanken an Essen wurde ihr schlecht. »Ich hab keinen Hunger.«
Luc zog die Stirn hoch. »Du musst was trinken. Soll ich dir ein Wasser oder einen Kaffee holen?«
Kimber schüttelte stumm den Kopf. Nicht jetzt. Sie glaubte nicht, dass ihr Magen das jetzt verkraftete.
Deke umfasste mit den Händen ihr Gesicht, lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Wo sind deine Brüder?«
Sie schluckte. Verdammt, ihr Hals schmerzte von dem ätzenden Brandrauch, als hätte sie Terpentinöl getrunken. Ihre Lungen brannten bei jedem Atemzug, aber das war halb so wild. Dads Verletzungen waren viel, viel schlimmer. Außerdem hatten die Ärzte Kimber bereits untersucht und sie beruhigt.
»Wenn ich das so genau wüsste! Ich glaube, Hunter ist bei einem Auftrag. Logan … rief vor ein paar Tagen bei mir an und löcherte mich wegen der Verlobung. Wo er ist, hat er nicht gesagt.«
Deke spannte den Bizeps an und umschlang sie fester. »Hast du nach der Explosion schon mit Logan telefoniert?«
Nein. Sie hatte kurz daran gedacht. Bei ihrem Vater ging es jedoch um jede Sekunde. Kaum hatte sie ihn nach draußen in Sicherheit gezerrt, war die Feuerwehr eingetroffen. Nicht lange danach hatte die Polizei Kimber mit Fragen gelöchert, während die Sanitäter ihren Dad für den Krankentransport stabilisierten. Auf der Fahrt in die Klinik hatte sie seine Hand gehalten. Hoffentlich hatte er es gespürt. Sie hatte nur noch ihren Dad und liebte ihn abgöttisch. Dann im Krankenhaus noch mehr Fragen und Formulare, das zermürbende Warten und die Angst, die sie fast um den Verstand brachte …
»Kleines?«, wiederholte Deke.
»Ich weiß nicht, wo mein Handy ist. Ich schätze, ich hab’s verloren, oder es ist in den Flammen verbrannt. Keine Ahnung …«
»Okay, dann ruf ich Logan an. Kein Problem, Kleines.« Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn, dann stand er auf und setzte sie behutsam auf Lucs Schoß, als wäre sie ein kostbares Kleinod.
Kimber verfolgte, wie Deke sein Handy aufklappte und sich halb wegdrehte.
Für einen langen Moment hielt Luc sie bloß fest, und sie genoss seine Wärme und Zuneigung, obwohl die Angst sie innerlich zermürbte. Wie lange dauerte das denn noch mit den Ärzten? Sie musste wissen, was mit ihrem Dad los war. Sonst würde sie noch verrückt werden! Gott, was wenn … Nein. Sie durfte nicht daran denken. Gleichwohl befürchtete sie das Schlimmste.
»Wir sind so froh, dass dir nichts passiert ist«, raunte Luc an ihrer Wange und brachte sie auf andere Gedanken. »Mir blieb fast das Herz stehen, als ich den Knall hörte. Mir schwante spontan, dass es eine Explosion war und dass du da mittendrin warst.«
»Ich kapier das alles nicht … Wieso und warum?«
Deke setzte sich wieder zu ihnen. »Logan ist in einer Viertelstunde hier, meint er. Er setzt sich mit Hunter in Verbindung.«
»Oh, gut«, seufzte sie erleichtert. »Gott sei Dank stehen Logan und Dad sich sehr nahe …«
Sie begann wieder zu weinen. Mit einer zärtlichen Geste wischte Luc ihr die Tränen von den Wangen. »Ich weiß, Schätzchen.«
»Kimber.« Warme, starke Hände strichen ihr übers Haar. Deke.
Sie blinzelte, senkte ihren Blick in seinen, fühlte sich geborgen.
»Du musst dich konzentrieren«, forderte er sie auf. »Das mit eurem Haus war kein Unfall. Das wissen wir dank der Ermittlungen der Feuerwehr. Die Explosion war geplant, sie hing nicht mit einer undichten Gasleitung zusammen
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