Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
Explosion war Zeit irgendwie bedeutungslos geworden. »Eine gute Stunde bestimmt schon.«
»Deke hat mir erzählt, bei uns zu Hause ist eine Bombe explodiert?«
»Ja, die Feuerwehr geht davon aus, dass es Vorsatz war.«
»Und du hast Dad aus dem brennenden Haus gerettet?«
War das ein Pluspunkt für sie, oder würde Logan jetzt an die Decke gehen? Ihr Bruder war in solchen Dingen schwer einzuschätzen.
»Ja«, wiederholte sie und hielt tapfer seinem Blick stand.
»Mutig, aber auch mächtig bescheuert«, versetzte er und zog sie in eine brüderliche Umarmung. »Gut gemacht, Schwesterherz.«
»Du hättest genauso reagiert.«
Logan versuchte gar nicht erst, ihr zu widersprechen. »Bist du überhaupt schon von einem Arzt untersucht worden?«
»Mir fehlt nichts. Ich hab bloß ein paar Kratzer und Schrammen abbekommen.«
»Gott sei Dank.«
Er blickte zu Deke und Luc, die ein Stück von ihnen weg saßen, und nickte. Kontrolliert, widerwillig, herablassend. Wenn er wollte, war Logan ein richtiges Ekelpaket.
»So«, fuhr er fort, »mal was anderes … Verdammt, was für Spielchen treibst du eigentlich mit den beiden hier?«
Logan hob wütend die Stimme, woraufhin Deke aufsprang und sich hinter Kimber aufbaute. Sie konnte seine starke, beruhigende Aura fast körperlich spüren. Als sie einen Blick über ihre Schulter warf, war seine Miene genauso mordlustig wie die ihres Bruders. Dann schlang Deke besitzergreifend einen Arm um ihre Taille, was Logans Augen zornig aufblitzen ließ.
Zwei Krankenschwestern, die durch den Korridor kamen, blieben kopfschüttelnd stehen.
Na super. Vor Publikum. Um Schlimmeres zu verhindern, zeigte sie mahnend mit dem Finger auf Logan. »Bitte, dreh jetzt nicht durch, Logan.«
»Sie haben dich nicht bloß getröstet, Schwesterherz.« Er funkelte Deke an. »Erzähl ihr doch mal, wie du Frauen am liebsten vögelst, oder soll ich das machen?«
Die Krankenschwestern waren hellhörig geworden und musterten das ungleiche Quartett.
Deke versteifte sich hinter ihr. Kimber war klar, dass sie schleunigst eingreifen musste.
»Logan, halt die Klappe, verdammt.«
Der schoss Kimber einen todbringenden Blick zu. »Wieso zum Teufel lässt du es dir überhaupt von den beiden besorgen?«
»Verdammt«, schnaubte Deke hinter ihr. »Kann der nicht endlich …«
»Lass mal, ich regel das.«
Deke zögerte, bevor er sie widerstrebend losließ. Kimber seufzte. Mist, ihr stand der Kopf bestimmt nicht nach einer Auseinandersetzung mit ihrem Bruder. Dads Überleben stand auf dem Spiel, und sie war höllisch müde. Trotzdem wusste sie, dass Logan so leicht nicht aufgeben würde.
»Ich kenne ihre Sexpraktiken. Aus eigener Erfahrung, wenn du so willst«, zischelte sie. »Nicht dass es dich etwas anginge. Ich bin eine erwachsene Frau und kann tun und lassen, was ich will. Damit musst du leben. Ich will jedenfalls nichts mehr davon hören.«
Logan blieb der Mund offen stehen. »Du und … die beiden?«
Sein Verhalten raubte ihr den letzten Nerv. »Tu nicht so, als wärst du immer ein Engel gewesen. Ich weiß so einiges von dir, also fass dich an deine eigene Nase.«
Er war sprachlos. Sie wusste von seiner dominanten Veranlagung und dass er beim Sex total auf Whipping abfuhr. Scheiße, er hätte wirklich besser die Schnauze gehalten.
»Du bist seit drei Tagen mit einem anderen verlobt«, presste er zwischen zusammengebissenen Kiefern hervor.
»Nein, bin ich nicht.«
Die Antwort regte ihn zwar auf, trotzdem beließ er es dabei. Stattdessen torpedierte er Luc und Deke mit giftigen Blicken. »Wenn ihr meiner Schwester wehtut, bring ich euch um, alle beide.«
»Wir und Kimber wehtun?« Luc stand auf, zog sie von Logan und Deke weg und umarmte sie beschützend. »Niemals.«
»Im Übrigen ist sie mit jeder Minute, die wir hier blöd rumstehen, mehr in Gefahr«, meldete Deke sich zu Wort.
»Wie meinst du das?«, schnaubte Logan.
»Das Risiko ist groß, dass der Typ, der das Haus des Colonels in die Luft gejagt hat, weiter versucht, an eure Schwester ranzukommen. Wir nehmen Kimber unter unsere Fittiche und bringen sie an einen sicheren Ort.«
Logan wollte protestieren, doch Deke schnitt ihm das Wort ab.
»Du weißt, dass ich sie beschützen kann. Das ist schließlich mein Job.«
Ihr Bruder atmete tief durch, bevor er seine Schwester mit resignierter Miene musterte. »Willst du das wirklich machen?«
»Bleibst du solange bei Dad und kümmerst dich um ihn? Und informierst mich, falls irgendwas ist?«
Das
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