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KGI: Tödliche Rache (German Edition)

KGI: Tödliche Rache (German Edition)

Titel: KGI: Tödliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Putz, die von der Decke gefallen waren, und in der freien Hand hielt er das Lederband.
    »Du verdammtes Miststück, wo ist der Schlüssel?«
    Ihr Selbsterhaltungstrieb erwachte. Sie trat mit dem freien Fuß nach ihm und stemmte die Hände in den Boden, um sich von ihm wegzuschieben. Gleichzeitig versuchte sie mit aller Kraft, sich seinem Griff zu entziehen. Als sie bemerkte, dass er bei dem Versuch, ihr hinterherzurobben, das Bein nachzog, keimte Hoffnung in ihr auf. Sein Hosenbein war vom Knie abwärts aufgerissen, und Blut tropfte auf den Boden.
    Ein weiterer verzweifelter Tritt, und ihr Knöchel war frei. Rasch sprang sie auf und rannte auf die Tür auf der gegenüberliegenden Seite zu. Keine zwei Sekunden später hatte er sie eingeholt und warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie. Sie spürte seinen Atem an ihrem Ohr. Er packte ihre Haare, riss ihren Kopf zurück und schlug sie ins Gesicht.
    Sophie fiel hin, doch er zog sie sofort wieder hoch und zerrte sie Richtung Flur. Tomas lag am Boden, eingeklemmt unter einem Teil des Türstocks, der bei der Explosion herausgebrochen war.
    Sophie wehrte sich wie wild. Sie wollte nicht sterben. Nicht jetzt. Und schon gar nicht durch die Hand ihres Vaters. Sie trat nach seinem verletzten Bein.
    Fluchend versetzte er ihr einen Boxhieb. Das kalte Metall einer Waffe glitt über ihre Wange, dann senkte er die Waffe und bohrte sie in ihren Bauch.
    »Tu, was ich dir sage, oder ich schieße dir in den Bauch, und du verblutest wie ein abgestochenes Schwein«, zischte er.
    »Jetzt gib endlich auf«, erwiderte sie und schnappte nach Luft. »Du kannst nicht gewinnen. Sam und seine Leute haben dich eingekesselt. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du hier lebend rauskommst?«
    »Das wirst du schon noch sehen.«
    »Wohin bringst du mich?«, fragte sie, als er sie durch das Haus schleifte. Draußen waren Schüsse zu hören, erst weiter entfernt, dann immer näher. Und wenn Sam nun getötet worden war? Oder einer seiner Brüder? Oder wenn sie Marlene nicht in Sicherheit bringen konnten?
    Oh Gott, so viele Fragen. Sam glaubte, sie hätte ihn verraten. Bestand denn überhaupt noch eine Chance, dass er für sie die Sicherheit seiner Familie riskierte? Sie war nicht so überzeugt wie ihr Vater, dass Sam kommen und sie retten würde, selbst wenn es ihm in erster Linie um das Kind ging. Nachdem sie ihn so offensichtlich verraten hatte, zweifelte er vielleicht daran, dass das Kind von ihm war.
    Ihr Vater schubste sie in die Bibliothek und auf die gegenüberliegende Holzwand zu. Türen glitten auf, und dahinter kam ein Fahrstuhl zum Vorschein. Er schob sie hinein, zog einen Schlüssel aus der Tasche und steckte ihn in die Öffnung unter dem untersten Knopf. Die Türen schlossen sich, und es wurde stockfinster. Mit einem Ruck setzte sich die Kabine abwärts in Bewegung.
    Die ganze Zeit hielt Mouton ihren Arm wie in einem Schraubstock fest. Ihr Gesicht schmerzte, ihre Lippen waren geschwollen und der eine Mundwinkel eingerissen. Sie hatte den metallischen Geschmack von Blut auf der Zunge, aber sie lebte. Noch würde sie die Hoffnung nicht aufgeben.
    Bitte, Sam. Finde mich. Rette unser Kind. Rette mich.
    Ich liebe dich.
    Der Fahrstuhl hielt an, und die Türen öffneten sich. Auch hier herrschte tiefste Finsternis. Waren sie in der Hölle gelandet?
    Ihr Vater gab ihr einen Schubs, und sie stolperte schwerfällig hinaus. Er war jetzt nicht mehr so schnell wie vorher, sein Hinken hatte deutlich zugenommen, und er stieß immer wieder gegen sie.
    Sie tat so, als würde sie straucheln, und schrie erschreckt auf. Er lief in sie hinein, stöhnte vor Schmerz, erholte sich aber gleich wieder. Immerhin hatte sie ihn ein wenig aufgehalten.
    Ihre Gedanken rotierten fieberhaft. Sie konnte nur versuchen, Zeit zu schinden, in der Hoffnung, dass Sam zu ihrer Rettung kam. Sie platzte einfach mit der erstbesten Frage heraus, die ihr einfiel. Sie musste ihren Vater ablenken, ihn zum Reden bringen, all das tun, was man eben so tat, wenn man um sein Leben kämpfte. Was blieb ihr anderes übrig?
    »Wie hast du überlebt? Ich habe auf dich geschossen. Du müsstest eigentlich tot sein.«
    Ihn an die Tatsache zu erinnern, dass sie ihn niedergeschossen hatte, wie er es mit ihrer Mutter gemacht hatte, war vermutlich nicht gerade die beste Idee.
    Ihr Vater schwieg. Er wollte sich nicht in ein Gespräch verwickeln lassen. Seine einzige Antwort bestand darin, sie gegen den Knöchel zu treten, damit sie schneller ging. Sie tat

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