KGI: Tödliche Rache (German Edition)
Frank auf einer Rollliege zu dem wartenden Krankenwagen, aber als Marlene ihnen und Donovan folgen wollte, hielten Rios Leute sie sanft, aber energisch zurück.
»Hör zu, Rusty«, flüsterte Rio ihr ins Ohr. »Er ist nicht tot. Noch nicht. Sie können ihn retten. Daran musst du fest glauben. Gib ihn nicht auf. Er würde das spüren.«
Tränen liefen ihre Wangen hinab. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so verloren gefühlt – nicht einmal, als ihre doofe Mutter sie verlassen hatte, als ihr bescheuerter Stiefvater ihr das Leben zur Hölle gemacht hatte oder als sie sich mit Prostitution ein neues Leben aufbauen wollte.
»Rio, wieso darf ich nicht mit?«, fragte Marlene mit gepresster Stimme. »Wo bringen sie ihn hin? Ich will bei ihm sein. Und bei Donovan.«
Rio führte Rusty sanft zum Sofa, setzte sich neben sie und legte die Hand an ihre Wange. Tränen liefen über seinen Handrücken. Er richtete den Blick auf Marlene.
»Meine Aufgabe lautet, Sie zu beschützen. Sie beide. Ich fahre mit Ihnen ins Krankenhaus. Aber eins muss klar sein: Sie fahren mit mir, und ohne mich fahren Sie nirgendwohin. Ist das klar?«
Marlene nickte wie betäubt. Kummer und Angst zeichneten ihr Gesicht. Schließlich ging sie zum Sofa, setzte sich neben Rusty und umarmte sie.
Rusty schlang die Arme um sie und vergrub das Gesicht an ihrem Busen. Alle Mütter sollten so riechen wie Marlene, warm und tröstlich. Rustys einzige andere Erfahrung mit mütterlichen Gerüchen bestand aus Alkohol und schalem Zigarettenrauch.
»Ganz ruhig«, sagte Marlene und schaukelte Rusty sanft vor und zurück. »Er ist ein Kämpfer. Wie alle Kellys. Ein Herzinfarkt kann Frank nicht umbringen. Er hat schon Schlimmeres überlebt.«
Rusty unterdrückte den Schluchzer, der in ihrer Kehle aufstieg. Verzweifelt klammerte sie sich an Marlenes Worte. Ihr war klar, dass Marlene sich nur wegen ihr so tapfer gab, und das wusste sie auch sehr zu schätzen – sie liebte Marlene dafür –, aber sie hörte das verräterische Zittern in ihrer Stimme und die Angst, die in ihren Worten mitschwang.
Rio legte Rusty die Hand auf die Schulter und drückte sie sanft. »Wenn ihr so weit seid, bringe ich euch jetzt ins Krankenhaus.«
20
Als Sophie wach wurde, war das Bett neben ihr leer, und die Sonne schien durch einen Spalt in den Jalousien ins Zimmer. Sie drehte sich von dem blendenden Licht weg, nahm Sams Kissen in den Arm und atmete tief seinen Geruch ein.
Sie war angenehm träge und wund vom Sex mit ihm, und zum ersten Mal hatte sie keine Angst mehr davor, ihm alles zu erzählen. Sie würde ihm von dem Schlüssel berichten und darauf vertrauen, dass er die Information richtig einsetzte. Er war ein anständiger Mann, und sie glaubte nicht eine Sekunde, dass er ihr Vertrauen missbrauchen würde.
Lächelnd stand sie auf und zog eine der Jeans mit elastischem Bund an, die für sie bereitlagen. Es hatte sie ganz sentimental gestimmt, dass sich unter den Kleidungsstücken auch Umstandshosen in ihrer Größe, ein passender BH und Unterwäsche befanden.
Sophie seufzte zufrieden und machte sich auf die Suche nach Sam. Sie wollte das Unvermeidliche nicht länger hinausschieben. Sobald sie ihm alles erzählt hatte, konnte sie die Vergangenheit hoffentlich hinter sich lassen.
Als sie in den Flur trat, hörte sie Stimmengewirr, das lauter wurde, je näher sie dem Wohnzimmer kam. Dann bog sie um die Ecke und sah zu ihrer Überraschung Garrett und Sam mit einem weiteren Mann dort stehen und reden. Sie wusste, dass Garrett heute zurückerwartet wurde, aber Sam hatte ihr nicht verraten, was er in der Zwischenzeit gemacht hatte.
Die drei Männer drehten sich zu ihr um, und da sie nun plötzlich von drei Augenpaaren prüfend gemustert wurde, wünschte sie sich, sie wäre im Bett geblieben.
»Wenn ich störe, gehe ich wieder …«
Sie wollte sich umdrehen, aber Sam trat auf sie zu und nahm ihre Hand. Sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten, aber er stand offensichtlich unter großer Anspannung. Nervös warf Sophie dem Neuankömmling einen Blick zu.
»Sophie, das hier ist Adam Resnick. Er möchte mit dir reden.«
Verblüfft riss sie die Augen auf und starrte die Männer nacheinander an. Garrett wirkte wie immer völlig cool. Resnick dagegen wirkte … begierig. Ein besseres Wort fiel ihr nicht ein. Sam dagegen schien … besorgt.
»Mit mir?«
Ihr Herz schlug schneller. Ihr brach der Schweiß aus, und sie versuchte verzweifelt, den Kloß in ihrer Kehle
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