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Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Titel: Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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hatte nach ihm gerufen, woraufhin Ringo nur lässig den Kopf gedreht und ihn mit Schaum vor dem Mund angegrinst hatte. Ein Flammenstoß gab Ringo und dem Mädchen schließlich den Rest.
    Als Ray mit seiner Geschichte fertig gewesen war, hatte Stinger gesagt: »Du bist echt ein Glückspilz, Raygun.«
    Ich schieß mir selbst das Hirn weg, bevor ich wie Ringo ende, hatte Mike sich in diesem Moment geschworen.
    So oder so, in ein paar Stunden weiß ich mehr.
    Bei diesem Gedanken schien eine Hitzewelle durch seinen Körper zu pulsieren und es fiel ihm zunehmend schwer, ruhig zu atmen.
    Wahrscheinlich ist alles okay.
    Gott, was, wenn ich es doch habe?
    Er wusch die Seife ab, behielt die Tür im Blick und seifte sich erneut ein.
    Woher weiß man, dass man es hat?, fragte er sich. Wird man mit einem Mal ohne guten Grund total geil?
    Falls Stinger mir plötzlich verdammt attraktiv vorkommt …
    Er hörte sich lachen. Es klang ein wenig wahnsinnig.
    Vielleicht fängt es ja an, wenn man über irgendwelchen Scheiß lacht, der gar nicht lustig ist.
    Gott, dachte er, ich werde wie einer von ihnen sein. Und wenn es ausbricht, gefällt es mir womöglich sogar. Dann will ich mich nachher gar nicht mehr umbringen, genauso wenig wie die anderen auch.
    Mike ließ den Duschstrahl über sein Gesicht regnen, bis die Seife abgewaschen war, und drehte sich dann mit dem Rücken zur Dusche. Er hob die Beretta vor sein Gesicht, konnte sie jedoch kaum erkennen.
    Mach schon, dachte er.
    Aber was, wenn ich nicht infiziert bin?
    Was, wenn du es bist? Willst du das riskieren? Was, wenn es dich erwischt hat und du Sarge oder Ray erledigst?
    Er kippte den Lauf nach unten, um sicherzugehen, dass kein Wasser darin war.
    Was, hast du etwa Angst, dir die Hand wegzuballern?
    Er machte den Mund ganz weit auf, steckte den Lauf hinein und klemmte die Waffe zwischen seine Zähne.
    Oh, Scheiße, dachte er. Ich will das nicht tun.
    Merideth ist tot. Und Mom und Dad. Das ganze Land ist im Arsch. Wahrscheinlich inzwischen schon die ganze Welt. Wenigstens bald. Hier ist keiner mehr, nur Sabberer und Soldaten. Selbst, wenn du heil aus diesem ganzen Chaos rauskommst, was bleibt da noch übrig?
    Komm schon, finde einen guten Grund, dir nicht das Hirn wegzupusten. Aber es sollte besser ein richtig guter sein.
    Okay. Was ist mit Sarge und Ray? Stinger kann von mir aus draufgehen. Aber was ist mit Sarge und Ray? Sie sind meine Freunde. Wie werden sie sich fühlen, wenn ich mich einfach unerlaubt von der Truppe entferne? Was, wenn sie in echte Schwierigkeiten geraten und mich brauchen?
    Ich geh wieder da raus und erzähl ihnen, was passiert ist. Sag ihnen, dass sie mich erledigen sollen, wenn ich durchdrehe.
    Mike zog die Pistole vorsichtig aus seinem Mund. Er steckte sie ins Holster zurück, sackte unter der kalten Dusche zusammen und schnappte zitternd nach Luft.
    In diesem Moment schlug die Tür krachend auf.
    Versteckkünstler
    Mike ging tief in die Hocke, holte seine Waffe aus dem Holster, drehte sich um und richtete sie auf die Badezimmertür, in der Stinger im grellen Lichtstrahl der Taschenlampe stand.
    »Ich bin’s nur, Volltrottel.«
    Mike richtete sich auf. Er steckte seine Waffe wieder weg und beugte sich unter den Duschstrahl, um das Wasser abzudrehen.
    »Was zur Hölle machst du hier drin?«, wollte Stinger wissen.
    »Ich bin vollgesabbert worden. Hast du den Typen im Flur gesehen?«
    »Doug?«
    »Das ist nicht Doug.«
    »Hätte mich beinahe getäuscht. Aber da war auch nicht mehr viel Gesicht übrig, um ihn zu erkennen.«
    »Er muss Doug umgebracht und seinen Anzug genommen haben.« Mike beugte sich nach unten, um sein Hemd aufzuheben, entschied sich dann jedoch dagegen.
    »Und dann hat er dich erwischt, ja?«
    »Er hat mich nicht erwischt. Es ist nicht wie bei Ringo. Er hat mich nur vollgeschleimt, also hab ich mich abgeduscht.«
    »Ja?«
    Während Mike aus der Wanne kletterte, nahm Stinger seine eigene Taschenlampe vom Gürtel und postierte sich in die Mitte des Badezimmers.
    Der Lichtstrahl traf Mike voll im Gesicht. Er kniff die Augen zusammen und wandte sich ab.
    »Du hast doch nichts dagegen, wenn ich dich mal durchchecke, oder?«
    »Nach was? Bissspuren?«
    »Auch. Und nach offenen Hautstellen.«
    »Und wenn du welche findest? Fackelst du mich dann ab?«
    »Jap.« Der Lichtstrahl wanderte langsam an Mikes Körper hinunter. »Dreh dich um.«
    Er tat es.
    »Zieh die Hose aus.«
    »Nicht für dich, Kumpel.« Er drehte sich langsam zurück und kniff

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