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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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großen Früchte sind köstlich und ebenso sättigend ...«
    »Auch wenn sie nicht fermentiert sind ...«
    »Exakt.«
    »Und der Brotbaum wächst nur auf den Inseln?«
    »Das ist richtig, und hier ist Ihr Zimmer, Gildenfrau.«
    Er hielt ihr die Tür auf.
    »Gibt es denn hier kein Schloß?« Killashandra hatte diesen Mangel bei ihrer ersten flüchtigen Inspektion nicht bemerkt.
    »Das ist hier im Complex nicht nötig.« Ihr Führer schien über ihre Reaktion überrascht. »Niemand würde es wagen, ohne Ihre ausdrückliche Erlaubnis einzutre-ten.«
    »Gibt es denn keine Diebe auf Optheria?«
    »Aber doch nicht im Konservatorium!«
    Sie dankte ihm für die Begleitung und betrat ihr sa-krosanktes Apartment. Sie schloß mit einem erleichterten Seufzen die Tür. Erst jetzt fiel ihr Blick auf den Tisch. Sie stieß einen entzückten Schrei aus, als sie die Flaschen in verschiedenen Größen und Formen sah, die Becher, Poka-le und Weingläser, die ordentlich aufgereiht auf dem wei-
    ßen Tuch bereitstanden. Auf einem zweiten Tablett standen verschiedene Leckereien, Nüsse und kleine Waffeln.
    In einem Schränkchen standen gekühlte Flaschen und zwei getöpferte Amphoren.
    Diese Versammlung konnte auf keinen Fall nach ihrem stürmischen Abgang aus dem Speisesaal aufgebaut worden sein. Dann erinnerte sie sich an die Bemerkung, die jemand auf der Fahrt vom Raumhafen gemacht hatte. Nun, der Älteste Pentrom mochte ein zimperlicher, dogmatischer und enthaltsamer Mann sein, aber offenbar war ihr Wunsch den anderen Befehl.
    Da ihr Führer Bascum erwähnt hatte, stand ihre Wahl unter den vielen Flaschen in der Kühltruhe schon von vornherein fest. Sie löste die Verschlußkappe und goß das braune Getränk langsam in einen passenden Becher. Der Malzgeruch, der ihr in die Nase stieg, verhieß Angenehmes.
    »Das wurde aber auch Zeit«, sagte sie, während sie sich einige Knabbereien zusammensuchte und sich in den nächsten Sessel fallen ließ. »Auf meine abwesenden Freunde!« Sie hob den Becher und nahm den ersten Schluck.
    Sie betrachtete das Gebräu anerkennend und begeistert.
    »Ob Bascum etwa aus Yarra stammte?« fragte sie sich.
    »Vielleicht ist dieser Auftrag doch nicht so übel!«

06
    ALS DAS ALLABENDLICHE SCHAUSPIEL des raschen optherianischen Sonnenuntergangs vorbei war, hatte Killashandra neun Getränkesorten probiert. Sie wünschte, sie hätte jemand bei sich, mit dem sie diese Fülle teilen konnte; und dies ganz besonders, da Alkohol eigentlich verboten war.
    Sie dachte an Corish und seinen eigenartigen Onkel.
    Solange sie nicht wußte, wie aufmerksam sie von ihrem diskreten Quartett überwacht wurde — und wie leicht es ihr fiel, die vier zu überlisten —, wollte sie es nicht riskieren, sich mit ihm zu treffen. Ob ihre Bewacher mißtrauisch wurden, wenn sie bei der Piper Facility eine Nachricht hinterließ? Corish hatte ihre Neugierde geweckt, und sie hätte ihm gern gezeigt, daß sie ihn an der Nase herum-geführt hatte.
    Jemand klopfte an die Zimmertür, und als Mirbethan auf ihren Ruf hin eintrat, glaubte Killashandra in den Bewegungen der Optherianerin eine Spur von Unsicherheit zu erkennen.
    »Da Sie nicht von nörglerischen Alten begleitet werden, sind Sie willkommen. Bei dem armseligen Essen, das es sogar bei Staatsempfängen gibt, wundert es mich nicht, daß Sie dünn sind wie eine Bohnenstange.«
    Mirbethan errötete. »Da der Älteste Pentrom freundlicherweise unsere Einladung annahm, waren wir gezwungen, auf seine Eßgewohnheiten Rücksicht zu nehmen. Hat der Älteste Ampris Ihnen dies nicht er-klärt?«
    »Das hat er leider nicht getan. Aber das hier«, — Killashandra machte eine ausladende Geste zu der Fla-schenbatterie auf dem Tisch —, »macht dieses Versäumnis wieder wett; allerdings würde feste Nahrung meine Forschungen etwas erleichtern ...«
    »Wir hatten leider noch keine Zeit, Ihnen die Versor-gungsgeräte zu zeigen.« Mirbethan eilte zu einem der Wandschränke. Als sich die Tür geöffnet hatte, standen sie vor einer kompletten Versorgungseinheit. »Alkoholische Getränke gibt es hier nicht. Studenten haben ein beunruhigendes Geschick darin, gesperrte Codes zu knacken.« Killashandra glaubte beinahe eine Andeutung von nachsichti-gem Humor in Mirbethans Stimme zu hören. »Deshalb haben wir Ihnen eine Sammlung aller verfügbaren Gifte gegeben.«
    »Gegen den Willen des Ältesten Pentrom.«
    Mirbethan schlug die Augen nieder.
    »Sagen Sie, Mirbethan, wissen Sie zufällig, ob der Braumeister

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