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Killer im Kopf

Killer im Kopf

Titel: Killer im Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Deutsche, französische, auch welche vom Kap und aus Kalifornien lockten den Käufer. Ich entschied mich für einen deutschen Rotwein aus Württemberg, sehr dunkel, sehr kräftig. Sechs Flaschen schleppte ich im Karton zum Einkaufswagen. Als Glenda dies sah, hob sie die Augenbrauen an. »Sag, wenn du noch Besuch erwartest, dann kaufe ich die dreifache Menge an Pilzen und…«
    »Nein, nein, wieso Besuch? Wir werden zu zweit bleiben.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    Sie deutete auf den Wein. »Wer soll den denn trinken?«
    »Wir.«
    »Alle Flaschen leeren?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nur fünf, den Rest…«
    »Hör auf. Schon nach der ersten Flasche werde ich wohl passen müssen.«
    Ich zwinkerte ihr zu. »Hoffentlich nur beim Trinken.«
    »Mal sehen«, erwiderte sie lächelnd.
    Wir reihten uns in die Schlange ein. Ich hoffte nur, daß all die Lebensmittel in die Leinentasche paßten, die ich zusammengefaltet aus der Jackentasche gezogen hatte.
    Sie paßten soeben hinein. Glenda bot sich an, die Tasche zu tragen. Ich schleppte die Getränke. Der Hausmeister bekam große Augen, als wir das Haus betraten. »Gibt es eine Party, Mr. Sinclair?«
    »Ja, richtig geraten.«
    »Dann viel Spaß.«
    »Gleichfalls.«
    »Nicht bei mir, Mr. Sinclair. Ich habe meine Schwägerin aus Liverpool zu Besuch. Die redet ohne Unterlaß. Die hört gar nicht mehr auf. Es wird schlimm, ich ahne es.«
    »Ziehen Sie sich doch zurück.«
    »An den Tresen, wie?«
    »Aber immer.«
    »Dann steigt mir mein Weib aufs Dach.«
    »Tja, so ist das nun mal.«
    Wir fuhren hoch, und Glenda hatte ihr Lächeln wiedergefunden. Als wir den Lift verlassen hatten, setzte sie die Tasche ab und schaute sich befremdet um.
    »Hast du was?«
    »Im Prinzip nicht, aber die Umgebung kommt mir schon etwas fremd vor.«
    Ich winkte ab. »Für mich ist sie oft genug wie neu. Das kommt davon, wenn man viel unterwegs ist.«
    »Was bei mir nicht der Fall ist.«
    »Und was soll das heißen?«
    »Ha.« Sie lachte mich an. »Such es dir am besten aus, John.«
    »Daß du zu wenig bei mir bist.« Ich ging an ihr vorbei auf die Tür zu und hörte die Antwort nicht. Mit der linken Hand schloß ich auf. Unter meinen rechten Arm hatte ich noch immer den Karton mit den beiden Flaschen geklemmt.
    Die Wohnung war leer, sie roch wie immer ein wenig muffig, was auch Glenda feststellte, aber nichts sagte, sondern auf das Fenster zuging und es öffnete.
    »Das war eine gute Idee.« Ich hatte den Karton abgestellt und trug die Lebensmittel in die Küche.
    Kurze Zeit später drängte mich Glenda aus diesem Bereich heraus.
    »Hier bin ich jetzt die Meisterin«, erklärte sie. »Du kannst inzwischen den Tisch decken und schon eine Flasche öffnen. Der Wein muß schließlich atmen.«
    »Hauptsache, er stößt nicht auf«, murmelte ich.
    Ich winkte ab. »Schon gut.«
    Der Korken glitt leicht aus der Öffnung, über die ich meine Nase hielt. Ja, der Wein war gut. Seine Blume kitzelte in meiner Nase. Ich lächelte und goß mir bereits einen kleinen Schluck ein, um zu probieren.
    Enttäuscht wurde ich nicht. Der Rote aus Deutschland schmeckte samtig und hatte einen langen Abgang, wie Kenner immer so schön schreiben.
    Dann deckte ich den Tisch.
    Aus der Küche rief mir Glenda zu, daß ich die Salatteller nicht vergessen sollte.
    »Auch das werde ich noch machen.«
    »Hört sich ja nicht begeistert an.«
    »Soll ich jubeln?«
    »Klar, du bist schließlich mit mir zusammen.«
    »Vielleicht jubele ich dann später.«
    »Bei was?«
    »Wirst du schon sehen.« Ich lachte und wechselte das Thema. »Der Wein ist übrigens klasse.«
    »Du hast ihn schon probiert, wie?«
    »Das mußte ich doch.«
    »Warum?«
    »Ich kann dir doch nicht jeden Mist anbieten.«
    »Haha!«
    »Dauert es noch lange?«
    »Wenn ich zaubern könnte, wäre ich im Zirkus.«
    »Okay, alles klar, liebe Glenda.«
    Ich stellte die Glotze an und schaute auf die Mattscheibe, um zu sehen, ob mich irgendein Programm interessierte.
    Die Nachrichten waren wie immer schlecht, und die Werbung interessierte mich kaum, auch wenn eine knackige Frau in einen ebenso knackig aussehenden Hamburger biß.
    Wenig später kam Glenda mit dem Essen. Das heißt, sie trug die Pfanne zum Tisch, in der noch die Pilze brutzelten. Sie hatte sie mit vier geschlagenen Eiern vermengt. Kräuter, Gewürze und auch Paprika vervollständigten den Geschmack, und ihren geröteten Wangen nach zu urteilen, war Glenda mit dem Ergebnis zufrieden.
    Sie stellte die Pfanne auf die

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