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Killer im Kopf

Killer im Kopf

Titel: Killer im Kopf
Autoren: Jason Dark
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Vorgarten. Ich gab zu, daß diese Stille an meinen Nerven zerrte, und auch der Druck verstärkte sich immer mehr.
    Er umschlang regelrecht meinen Körper. Ich spürte genau, daß jemand in der Nähe war, aber ich sah ihn nicht.
    Die Gefahr lauerte, verdichtete sich… Ich tastete nach meinem Kreuz.
    Keine Reaktion. Das Metall blieb kalt.
    Ich hörte mich atmen, vernahm auch das leise Rascheln in der Nähe und zuckte nach links.
    Blätter eines Strauchs hatten sich bewegt. Nicht durch Fremdeinwirkung, es hatte an dem leichten Wind gelegen, der durch den Garten geweht war. Ich beruhigte mich wieder und entspannte mich auch.
    Wohin?
    Das Haus doch umrunden?
    Ich drehte mich um und schaute den Weg zurück, den ich gekommen war. Der Eingang des Hauses lag im Licht der Außenleuchte wie auf dem Präsentierteller. Kein Schatten durchquerte ihn. Weder der eines Menschen, noch der eines Tieres.
    Es raschelte wieder. Diesmal an der linken Seite, und ich flirrte herum.
    Etwas raste auf meinen Kopf zu. Was es war, sah ich nicht genau, aber es erwischte mich mit unheimlicher Wucht an der Stirn und ließ mich taumeln.
    Ich bewegte mich, aber ich bewegte mich zu langsam, als würde ich durch tiefes Wasser laufen. Ich ging zurück, die Arme wollten mir nicht mehr gehorchen, und so konnte ich mich auch nicht abstützen. Dafür sorgte dann die Mauer, gegen die ich prallte, die mir aber nur für einen winzigen Moment den nötigen Halt gab, denn meine Beine sackten weg, und meine Bewegungen erlahmten immer mehr.
    Der Gegenstand, der mich erwischt hatte, war nicht von selbst vom Boden hochgehoben worden. Jemand hatte ihn geworfen. Ich wußte, daß dieser Jemand nur Riotta sein konnte.
    Ihn sah ich auch.
    Er kam auf mich zu.
    Er war kahlköpfig, er war ein Riese, zumindest empfand ich ihn aus meiner sitzenden Haltung so.
    Er ließ sich Zeit und kam doch schnell. Seinen rechten Arm hatte er leicht angewinkelt, um ihn schwenken zu können. Mit der Hand umklammerte er den Griff einer mörderischen Waffe, einer Machete, deren Stahl dunkel schimmerte.
    Ich wollte mich bewegen. Zumindest an meine Beretta herankommen, sie ziehen und schießen.
    Das schaffte ich nicht.
    Der Arm war zu lahm.
    Völlig leer. Ausgepumpt.
    Statt dessen spürte ich die Feuchtigkeit des eigenen Blutes auf meiner Stirn. Wenig später lief mir das Blut bereits über die Nase.
    Der andere kam näher.
    Ich hörte seine Tritte, und auch sein Atem oder Schnaufen drang an meine Ohren.
    Er freute sich. Er lachte leise. Sein Gesicht verschwamm in der Dunkelheit, so daß es mir unmöglich war, genaue Umrisse zu erkennen.
    Ich sah es nur als einen dunklen, tanzenden Ballon, auf dessen Vorderseite Schatten eingezeichnet waren.
    Den feuchten Boden des Vorgartens hatte er sehr schnell überwunden.
    Mit einem langen Schritt stand er dann vor mir.
    Ich starrte auf die Machete. Er bewegte sie vor und zurück, aber sie war für mich nicht mehr als ein dunkler Schatten in der Hand, und trotzdem würde sie tödlich sein.
    Er trat noch näher an mich heran.
    Ich hörte ihn leise knurren. Dabei hob er seine Machete an. Er suchte sich aus, wo er mich treffen wollte.
    Mein Kampf gegen die Bewußtlosigkeit war vergeblich. In Wellen drängte sie immer auf mich zu, verschwand mal, kehrte aber zurück und war immer wieder stärker.
    »Dann stirb!« sagte er noch, hob die Machete noch ein Stück an, um mehr Schwung in den Schlag zu legen.
    Ich konnte nichts gegen die erneute Welle tun. Sie war am aller stärksten und fraß mich auf.
    Hörte ich noch einen Schrei?
    Ich wußte es nicht, denn der Schatten unterschied bei mir nicht den Tod von der Bewußtlosigkeit…
    ***
    John Sinclair hatte das Haus zwar mit Sheilas Einverständnis verlassen, aber wohl fühlte sich die Frau nicht. Sie konnte auch nicht auf einen Platz sitzen bleiben und ging wie eine unruhige Tigerin in dem großen Wohnraum auf und ab.
    Ihrer Meinung nach war etwas schiefgelaufen, aber sie konnte nicht sagen, was es gewesen war. Es war einfach das Gefühl, einen Fehler begangen zu haben, nur mußte sie überlegen, auf was sie nicht geachtet hatte. Sollte sie nach John schauen?
    Ja, das wollte Sheila tun, aber erst später. Zuvor mußte sie einen Anruf hinter sich bringen, denn sie wollte unbedingt wissen, ob Glenda Perkins inzwischen Scotland Yard erreicht hatte, um dort etwas mehr über den Killer zu erfahren.
    Sheila hatte die Nummer im Kopf. Ohne Schwierigkeiten verband man sie weiter, und die müde Männerstimme in der
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