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Killer im Kopf

Killer im Kopf

Titel: Killer im Kopf
Autoren: Jason Dark
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damit gerechnet hatte, Sheila in diesem Fahrzeug zu finden. Nun war er durcheinander. Zugleich erschreckte Glenda, wie weit er sich dem Haus bereits genähert hatte, und sie selbst sah keine Chance, Sheila oder John zu warnen.
    Aber der Mann mit der Glatze fing sich schnell. »Du fährst jetzt ein kleines Stück weiter!« flüsterte er. »Und hältst genau dort an, wo ich es dir sage.«
    »Ja.«
    »Dann los!«
    Glenda schielte auf die Machete an ihrem Hals. Ein kleiner Ruck würde reichen, um ihr tödliche Verletzungen beizubringen.
    Eine Streßsituation, bei der die Beteiligten auf der Kippe standen. Das war der Tanz auf dem Drahtseil.
    »Ich muß mich bewegen«, flüsterte Glenda.
    »Kannst du, aber nicht falsch.«
    »Ist gut.«
    Sie schielte über die Klinge hinweg, als sie den Wagen startete.
    Glenda fuhr sehr langsam, und es vergingen nur Sekunden, bis sie den erneuten Befehl hörte. »Jetzt links ran. Stell dich genau in die dunkle Lücke zwischen den beiden Bäumen!«
    »Klar.« Glenda fuhr sehr vorsichtig. Und sie schaffte es auch, den Rover dort zu parken, wo der Killer es wollte.
    »Gut«, sagte er, »und lösch das Licht.« Auch das tat sie.
    Im Dunklen blieben die beiden sitzen. Glenda schielte dabei auf den dunklen Stahl der Machete. Sie fragte sich, was der Kerl mit ihr vorhatte, und sie mußte sich auch mit dem Gedanken vertraut machen, daß er sie töten würde. Einer wie er war es nicht gewohnt, Rücksicht zu nehmen.
    Noch tat er nichts. Er hatte sich nur ein wenig schräg hingesetzt, um Glenda besser sehen zu können. »Wer bist du?« fragte er.
    »Eine Freundin.«
    »Name?«
    »Glenda Perkins.«
    »Hm.« Er überlegte. »Den Namen habe ich noch nie gehört. Das wird wohl nicht stimmen.«
    »Doch, es stimmt«, erklärte sie hastig. »Aber wir sehen uns nicht so oft. Ich bin zu ihr gekommen, weil sie mich angerufen hat.«
    »Weshalb?«
    »Sie hatte Angst.«
    Riotta lachte. »Gut, sehr gut. Hat sie dir auch gesagt, wovor sie Angst hatte?«
    »Nein, das konnte sie nicht. Sie sprach nur von einer Bedrohung.«
    »Nannte sie keine Namen?«
    »Überhaupt keinen.«
    »Warum nicht?« keuchte er. »Sie wußte ihn nicht.«
    »Hat sie mich vergessen?« Riotta konnte es nicht fassen. Er zitterte plötzlich, und Glenda fürchtete, daß er die Beherrschung verlieren und die Machete gegen ihren Hals schlagen würde. »Es ist kaum zu fassen. Sie hat mich vergessen. Sie hat nicht mehr an mich und an mein Versprechen gedacht. Aber das wird sie büßen. Das bleibt nicht ohne Folgen für sie!« keuchte er. »Ich werde zuschlagen. Ich werde dafür sorgen, daß sie noch schlimmer stirbt, als ich es mir vorgenommen habe. Man macht mich nicht so einfach fertig. Man vergißt mich auch nicht. Nicht mich.«
    »Sheila sagte mir Ihren Namen nicht.«
    »Der tut jetzt auch nichts zur Sache«, erklärte Riotta, bevor er lachte. Es war ein hämisches und kicherndes Lachen, das sehr schnell wieder ausklang. »Was denkst du?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Hast du Angst?«
    »Ja«, flüsterte Glenda.
    Riotta kicherte. »Du bist so hübsch, kleine Glenda, du bist sogar sehr hübsch. Wenn ich Sheila nicht hätte, dann hätte ich dich auch genommen. Aber weißt du, was mir eingefallen ist?«
    »Nein.«
    »Ich kann euch beide nehmen. Zuerst sie, dann dich. Immer schön der Reihe nach.«
    Glenda schwieg, was dem Mann auch nicht paßte. »He, warum sagst du nichts?«
    »Mir fällt nichts ein.«
    »Weil du Angst hast, wie?«
    »Ja!«
    »Und du bist eine Freundin?« kam er wieder auf das erste Thema zurück.
    »So ist es.«
    »Kennt ihr euch schon lange?«
    »Einige Jahre.«
    »Ach ja.« Er war zufrieden, aber diesem Frieden traute Glenda auf keinen Fall. »Sheilas Wagen ist das nicht, in dem wir hier sitzen – oder?«
    »Er gehört mir.«
    »Nicht eben das neuste Modell.«
    »Ich habe kein Geld…«
    »Hör auf!« fuhr er sie an. »Hör auf zu lügen, verdammt! Für wie blöde hältst du mich eigentlich? Das soll dein Wagen sein? Schau dich mal um, das ist er nicht. Ich erkenne einen Bullenwagen sofort. Das Telefon hier, das Blaulicht zwischen den Sitzen, das auf das Dach gestellt werden kann. Oder habe ich mich geirrt? Mir etwas eingebildet?«
    Sie schwieg. Sie konnte nichts sagen. Glenda hatte nur gehofft, daß dem Kerl nichts aufgefallen war, aber die Hoffnung hatte sich nun zerschlagen. Es fiel ihr auch keine Ausrede ein. Jetzt war sie diesem unheimlichen Mann noch mehr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Ray Riotta lachte leise und böse.
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