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Killerspiel

Killerspiel

Titel: Killerspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marshall
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getötet wurde.«
    »Indizien?«
    »Man hat die digitale Aufzeichnung seines Überwachungssystems entfernt. Die Leute von der Spurensicherung haben Blutspuren in der Küche gefunden und eine Stelle, an der offenbar ein Projektil abgeprallt ist. Der ersten Aufarbeitung zufolge handelt es sich wahrscheinlich um Warners, aber bis wir die Bestätigung haben, hängen wir in der Luft. In der Zwischenzeit versuchen mein Deputy und ich, ein paar Informationslücken zu füllen.«
    »In Ordnung«, sagte ich. »Deputy Hallam war heute Morgen allerdings schon ziemlich gründlich. Ich weiß nicht, ob ich noch irgendwas beizusteuern habe.«
    Karren wandte sich zu mir um.
    »Er hat mir einen Besuch abgestattet, bevor ich zur Arbeit kam«, sagte ich zu ihr in einem Ton, als wäre der Pool-Reiniger da gewesen. »Ich hab’s nicht erwähnt, weil … na ja, der Mann wurde noch keinen Tag vermisst.«
    Sie nickte, doch ich sah, was sie dachte:
Mag sein – aber trotzdem hast du von Warner angefangen, kaum dass du das Büro betreten hast. Schon seltsam, findest du nicht?
    Sie sah auf die Uhr. »Mir fällt gerade ein, dass ich einen Termin habe«, sagte sie zu Barclay. »Ist es in Ordnung, wenn ich eben ins Büro zurückgehe und anrufe, um ihn zu verschieben?«
    »Nur zu«, sagte der Sheriff. »Wir kommen rein, wenn wir mit Mr. Moore gesprochen haben.«
    »Die Sache ist die«, fuhr er fort, als Karren gegangen war. Er legte ein Blatt Papier auf den Tisch. Es sah nach einer vergrößerten Fotokopie von einer Seite aus einem Notizbuch aus, versehen mit zusätzlichen Anmerkungen in einer energischen Handschrift. »Ich habe hier das Protokoll von Ihren Aussagen gegenüber meinem Deputy, und wir haben in Bezug auf einige Ihrer Auskünfte noch Fragen zu klären.«
    »Was für Fragen?«
    »Sie sollten sich mit Mr. Warner am Dienstagabend treffen, nicht wahr? Er erschien nicht und verlegte das Treffen durch seine Assistentin. Das haben Sie gesagt.«
    »Ja«, antwortete ich.
    »Also, sie sagt, das stimmt nicht.«
    »Wie bitte? Was genau?«
    »Alles. Wir haben, ähm, Melania Gilkyson vernommen, vor einer Stunde. Sie leugnet, am Dienstagabend oder zu irgendeinem anderen Zeitpunkt mit Ihnen gesprochen zu haben.«
    »Das ist Quatsch«, sagte ich wütend und zückte mein Handy. »Ich kann’s Ihnen zeigen, hier in meiner Rufdatenaufzeichnung.«
    Ich sah Hallam an.
    »Es ist nur so«, sagte der Cop, »das ist nicht Ms. Gilkysons Nummer.«
    »Also, das ist die Nummer, von der aus sie mich angerufen hat. Und ich hab sie darunter zurückgerufen und sie …« – ich sah in der Aufzeichnung nach – »um sechzehn nach neun erreicht.«
    »Nach ihrer Aussage nicht.«
    »Aber … wieso
sagt
sie so was?«
    »Das fragen wir uns auch«, sagte Barclay.
    »Moment mal«, fuhr ich ihn an. »Ich bin sicher, ich kann das klären.« Ich stieß mit dem Finger auf die Nummer. Die beiden Cops sahen ausdruckslos zu. Es klingelte und klingelte und klingelte. Und klingelte. »Geht keiner ran«, sagte ich und beendete den Anruf. »Auch keine Mailbox.«
    »Das haben wir auch festgestellt«, sagte Barclay. »Ms. Gilkyson sagt, sie sähe die Nummer zum ersten Mal. Sie hat uns ihre Aufzeichnung gezeigt, und da taucht sie auch nicht auf. Außerdem versicherte sie uns, ihr Chef habe nicht die Absicht, sein Haus zu verkaufen. Seine Schwester bestätigte dies ebenfalls. Er hat es selbst gebaut, als er hier in die Gegend zurückkam. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass er sich von der Immobilie trennen wollte.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte ich. »Sie haben doch am Telefon mit Karren gesprochen, oder? Sie wissen, dass sie sich wegen des Verkaufs mit ihm zusammengesetzt hat, oder?«
    »Das hat sie uns gesagt, ja.«
    »Das ist doch ein Beweis, oder nicht? Vielleicht hatte er nur die Frauen in seinem Leben noch nicht davon in Kenntnis gesetzt. Seine Schwester und seine Assistentin.«
    »Nur dass nach Ihrer Version Letztere die Verabredung mit Ihnen am Dienstag arrangiert hat. Zu der er, wie Sie einräumen, allerdings nicht erschienen ist.«
    »Es ergibt alles keinen rechten Sinn, ich weiß.«
    Die Cops sahen mich einfach nur an.
     
    Ich stand auf, als sie sich auf den Weg machten, um mit Karren im Büro zu sprechen. Ich stand immer noch da, als sie schon drinnen waren. Ich war nicht sicher, wo ich hingehen oder was ich machen sollte.
    Genau in dem Moment näherte sich ein Mann in Jacke, schwarzen Jeans und weißem T-Shirt aus Richtung Highway. Er blickte flüchtig zu

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