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Killing for Love: Thriller (German Edition)

Killing for Love: Thriller (German Edition)

Titel: Killing for Love: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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hinunter. Leise vor sich hin fluchend, stieg er wieder in seinen Truck, fuhr aus der Einfahrt und konnte gar nicht schnell genug wegkommen. Er ertrug den Anblick von Derek Lawrences Arm um Lories Schultern nicht.

7
    N achdem er die Tür verschlossen und verriegelt hatte, so dass auch mit Schlüssel niemand hereinkam, holte er den Laptop aus seiner Tasche und trug ihn zu dem schmalen Schreibtisch seines Motelzimmers. Als Nächstes nahm er die DVD aus dem Seitenfach der Laptoptasche, klappte die Plastikhülle auf und zog sorgfältig die Silberscheibe aus der Halterung. Mit ruhiger Hand legte er sie in den CD-Schlitten des Laptops und wartete, dass der Film geladen wurde. Derweil griff er ans Ende des Tisches nach einem Glas, drehte es um und schüttete Eiswürfel aus dem Behälter hinein, den er vorhin draußen befüllt hatte. Der Vorspann lief bereits, als er sich Cola in das Glas goss. Auf die Einleitung musste er ohnehin nicht achten, denn er kannte sie auswendig.
    Mitternachtsmaskerade. Drehbuch: Casey Lloyd und Laura Lou Roberts; Regie: Grant Leroy; Produzent: Travis Dillard.
    Er schob den Stuhl ein bisschen zurück und setzte sich seitlich hin, so dass er seine Füße unten auf das Bett legen konnte.
    Dewey Flowers und Woody Wilson waren die Stars, die Hauptdarsteller in diesem Stück Dreck.
    Nie wieder würden Dewey und Woody einen sündigen Film wie diesen drehen. Sie waren für ihre Verkommenheit bestraft worden, für das Beschmutzen der Gedanken und Herzen eines jeden, der sich diesen Film ansah. Sie waren bestraft worden, weil sie die Leben Unschuldiger zerstört hatten, die unter der Pornoindustrie litten, ganz besonders unter diesem ekelhaften, vulgären Film. Es entbehrte nicht einer gewissen ironischen Gerechtigkeit, dass er derjenige sein sollte, der sie für ihre Verfehlungen zur Rechenschaft zog. Aber wahrscheinlich war ihm schon seit Jahren unbewusst bestimmt gewesen, eines Tages Wiedergutmachung zu fordern.
    Und das nicht bloß für sich selbst.
    Sein Blick verharrte auf dem Monitor. Diese perversen Handlungen anzusehen, bereitete ihm heute keine Übelkeit mehr wie früher. Mit den Jahren war er immun gegen die widerwärtigen Obszönitäten und bestialischen Perversionen geworden.
    Gut ausgestattete Männer und vollbusige Frauen vergnügten sich auf einem Kostümball, nur dass ihre einzigen Kostüme die hübschen Masken waren, die ihre Gesichter verhüllten.
    Sie küssten sich, leckten sich gegenseitig ab und sogen aneinander, die Leiber in einer Orgie der Fleischeslust verschlungen. Zwei Männer, von denen einer eine Teufelsmaske und der andere eine Hofnarrenmaske trug, legten eine üppige schwarze Frau auf den Boden, und während einer sie penetrierte, spielte der andere mit ihren silikonverstärkten Titten.
    Die beiden Männer waren Charlie Hung, ein auffallend gutaussehender Mann asiatischer Herkunft, und ein großer Blonder, Sonny Shag. Die dunkelhäutige Schönheit, deren rote paillettenbesetzte Maske heruntergefallen war und auf dem Boden neben ihr lag, war Ebony O.
    Im Hintergrund tanzten die beiden Stars, die ihre Körper aneinanderrieben. Woody fasste Dewey in der Taille, hob sie hoch in die Luft und ließ sie vorn an seinem Leib hinuntergleiten, bis sie kniete und sein erigierter Penis vor ihrem Gesicht aufragte.
    Außerdem waren noch drei andere Frauen im Bildhintergrund: eine Blonde, eine Brünette und eine Rothaarige. Sie hielten sich an den Händen und tanzten im Kreis, so dass die langen bunten Bänder ihrer Masken um ihre Schultern wehten und über ihre nackten Brüste strichen.
    Puff Raven, die große elegante Brünette.
    Cherry Sweets, die exotisch schöne Rothaarige.
    Und Candy Ruff, die Sexhäschen-Blondine.
    Ihre Künstlernamen waren natürlich lachhaft, aber die Pseudonyme waren nun einmal Teil der Phantasie. Auch in anderen Filmen, die der Travis Dillard produziert hatte, waren einige der Schauspieler schon aufgetreten, und bei jedem las sich die Besetzungsliste wie das Who’s Who der dämlichsten Pornonamen.
    Er wusste nicht mehr, wie oft er Mitternachtsmaskerade gesehen hatte. Hunderte Male. Vielleicht sogar Tausende.
    Er konnte die Dialoge – die spärlich ausfielen – mitsprechen, konnte jedes Stöhnen, Ächzen, Seufzen und Wonnejuchzen nachahmen.
    Er sah die Gesichter der Frauen, und, Gott stehe ihm bei, auch ihre nackten Körper in seinen Träumen. Ganz besonders ein Gesicht. Das der Frau, die er liebte und zugleich hasste. Der Frau, die sein Leben ruiniert hatte.

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