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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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dafür, dass du anständig angezogen bist. Du sollst dich doch wohlfühlen.“ Er küsste sie flüchtig auf die Stirn und war so schnell verschwunden, dass Sabine es gar nicht richtig mitbekam.
    „Daran muss ich mich noch gewöhnen, bis heute hat sich noch nie jemand neben mir in Luft aufgelöst“, brummelte sie. Ein langer Blick über Lucas Badezimmer ließ sie kurzfristig alles andere vergessen. Sandfarbener Marmorboden, Wände in Terr akotta und zartem Gelb und dazu eine riesige antike Badewanne, eine begehbare Dusche, die allein doppelt so groß war wie ihr Bad in der Pension, und die kuschelig weichen, gelben Duschtücher begeisterten sie doch sehr. Der Mann hatte definitiv einen Sinn für Innenausstattung. Sabine ließ das Hemd zu Boden fallen und genoss eine ausgiebige Dusche.
    Frisch duftend und mit gewaschenen Haaren stand sie kurz d arauf vor dem langen Spiegel und sann darüber nach, von welchem Schrank Luca wohl gesprochen haben könnte. Hier war doch nur ein durchgehender Spiegel! Vorsichtig tastete sie sich an den Rändern entlang und erschrak nicht schlecht, als sich die Spiegelfront unvermittelt teilte und auseinanderglitt. Dahinter befand sich ein Sammelsurium aus Kosmetikartikeln, die das Sortiment in ihrem Bad ziemlich alt hätten aussehen lassen. Ganz offensichtlich legte Luca Wert auf ein gepflegtes Aussehen ... oder hatte hier eine Frau ihre Finger im Spiel? Einige der Düfte waren ganz klar Damenparfums, auch Cremes und Kämme, Bürsten und Schwämmchen deuteten auf eine Frau hin. Nun ja, das konnte sie ja in einer ruhigen Minute einmal ansprechen, wobei, was bildete sie sich eigentlich ein? So wie er aussah und so lange, wie er schon lebte, konnte sie kaum erwarten, dass er bis dahin wie ein Mönch im Zölibat gelebt hatte. Sabine entschloss sich, das jetzt nicht weiter zu hinterfragen, bürstete sich die Haare und föhnte sie so rasch wie möglich. Sie konnte es sich nicht verkneifen, sich mit einer der unverschämt teuer aussehenden Bodylotions großzügig einzucremen. Wenn schon, denn schon. Sauber, duftend und in eines der daunenweichen Duschtücher gewickelt, ging sie zurück ins Schlafzimmer. Luca hatte ihr Tablett bereits weggeschafft und ein Feuer im Kamin angezündet, sodass es angenehm warm war.
    „Du denkst aber auch an alles. Bist du immer so aufmerksam?“
    „Selbstverständlich! Zumindest wenn ich einen guten Eindruck machen möchte.“
    Luca ließ seinen Blick bewundernd über ihre Erscheinung gle iten. „Hatte ich schon einmal erwähnt, dass du eine wunderschöne und extrem begehrenswerte Frau bist?“
    „Noch nicht so direkt, nur andeutungsweise“, lachte Sabine. „Aber du kannst das sehr gern öfter sagen, es tut sehr gut, so etwas zu hören.“
    Gerade als Luca darüber nachdachte, eventuell den Morgenspaziergang doch gegen eine erstrebenswertere Variante der morgendlichen Aktivitäten zu tauschen, klopfte es leise. „Wer ist da?“
    Die Türe öffnete sich einen kleinen Spalt und eine leicht am üsiert klingende, tiefe Männerstimme meinte: „Rat mal, darf ich reinkommen?“
    Ehe Sabine etwas erwidern konnte, war Luca schon zur Tür g eeilt und hatte sie für seinen Freund geöffnet. „Aber sicher, wir sind beide vorzeigbar.“
    Sabine war sich dessen zwar nicht ganz so sicher, ein Dusc htuch war in ihren Augen nicht unbedingt ein präsentables Kleidungsstück, aber was sollte es. Neugierig sah sie dem Mann entgegen, der jetzt ins Zimmer trat.
    Sie mochte Raffaele von der ersten Sekunde an. Er kam ohne Umschweife sofort auf sie zu und strahlte sie an. „Was bin ich froh, dich in so ausgezeichneter Verfassung zu sehen! Du hast mich ein wenig erschreckt vorletzte Nacht. Wunderschöne Frauen, die kurz vor dem Verbluten sind, machen mich immer etwas nervös.“
    Er kam offenbar von draußen, denn als er sie kurzerhand u marmte, konnte sie den frühen Morgen in seinen langen silbernen Locken riechen, und die braune Lammfelljacke war ein wenig klamm.
    „Wie fühlst du dich? Alles in Ordnung?“
    Ein Blick in seine funkelnden blauen Augen zeigte ihr, dass er ehrlich besorgt und tatsächlich glücklich darüber war, sie hier gesund vor sich zu sehen. Noch ein traumhafter Mann, na bravo, wenn das so weiterging, konnte das ja noch heiter werden.
    „Mir geht es wunderbar, danke. Gehe ich recht in der Anna hme, dass Sie nicht ganz unschuldig daran sind?“ Sabine sah lächelnd zu Raffaele auf.
    „Tja, du hast mein Blut in dir, es macht mich schon ein wenig stolz, dass es

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