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Kinder der Nacht

Kinder der Nacht

Titel: Kinder der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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der von der Autobahn weg zu einer kleinen Gruppe weißer Bäume führte. Der Fahrer nickte und bog von der Autobahn ab. Ein einziger Dacia fuhr vorbei, dann war die Straße wieder verlassen. Die Stoßdämpfer des Mercedes fingen die Bodenunebenheiten auf, als sie im Schrittempo die hundert Meter zu den Bäumen und einem verfallenen Haus oder einer Scheune fuhren, die einmal dort gestanden hatte. Jetzt waren nur noch Steine und das eingestürzte Dach übrig.
    Ions Finger glitten an ihren Schenkeln entlang bis zum Schritt. Er befingerte sie durch den dünnen Baumwollstoff des Höschens.
    Wenn ich bis drei gezählt habe, kratze ich ihm die Augen aus. Ich schlage die Fingernägel hinein und reiße ihm die Augäpfel aus den Höhlen. Soll es hier zu Ende sein, wenn es sich nicht vermeiden läßt. Sie krümmte die Finger, spürte die ungepflegten Nägel und wünschte sich, sie wären länger. Eins ... zwei ...
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, schlug Ion ihr ins Gesicht. Es schien eine beiläufige, fast träge Bewegung gewesen zu sein, aber die Wucht der Hand des großen Mannes warf sie in das Sitzpolster zurück, und sie verlor fast das Bewußtsein. Sie schmeckte Blut in Mund und Nase. Als sie wieder richtig mitbekam, wo sie sich befand und was vor sich ging, lag sie halb auf dem Rücksitz ausgestreckt, der pockennarbige Mann, der nach Knoblauch roch, war ausgestiegen und stand hinter Ion und der offenen Tür, und Ion schob ihren Rock hoch und zog ihr den Slip hinunter. Ion stand halb, halb war er in das Auto gebeugt. Er hatte das Gewicht auf die Unterschenkel verlagert. Sie hatte keinen Ansatzpunkt zu treten, keine Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Der Fahrer hatte sich mittlerweile ganz auf dem Sitz herumgedreht; er ließ die Arme über die lederbespannte Sitzlehne hängen und verkrampfte und entspannte die Finger, wie sie es Männer schon bei Boxkämpfen und Footballspielen tun gesehen hatte.
    Ion fuhr die beiden anderen an und lächelte ihr dann zu. »Ich habe ihnen gesagt, wir wechseln uns ab. Jeder von uns dreimal. Einmal für jedes deiner Löcher, ja?« Er griff in die Jackentasche, holte eine Schere heraus, schnitt die Plastikfessel um ihre Handgelenke durch und reichte dem Fahrer die Schere. Er sagte etwas, worauf der mit dem Knoblauchatem gehässig lachte.
    »Ich sage ihm«, übersetzte Ion, »wenn du dich wehrst, soll er dir die Nase abschneiden.« Er schürzte die feuchten Lippen. »Und ich habe ihm gesagt, daß er dich runterdrücken soll, wenn er es macht, damit ich nicht gestört werde.« Ion knöpfte die Hose auf und riß sie mit einer brutalen Bewegung nach unten. Er spuckte sich in eine Hand, rieb sich den halb erigierten, unbeschnittenen Penis heftig, während er mit der anderen Hand ihre Schenkel spreizte.
    Ich bin nicht hier. Das bin nicht ich.
    Der Strogoi namens Ion beugte sich über sie und atmete ihr ins Gesicht. »Ich weiß noch ... du hast versucht, mich zu töten, Hure ... jetzt ficke ich dich zu Tode.« Er machte den Mund weit auf und senkte ihn über ihren. Seine Zunge strich wie feuchtes Schmirgelpapier über ihre zugekniffenen Lippen. Sie konnte spüren, wie sein nasses Glied gegen ihre Schenkel und den Schritt stieß.
    Kate konzentrierte sich so sehr darauf, nicht dazusein, nichts zu spüren und zu empfinden, daß der peitschende Knall zuerst fern wirkte und nichts mit ihr zu tun haben schien. Dann ertönte er wieder, wie ein brechender Zweig, und Kate schlug die Augen auf. Ion zog den Mund weg. Er war noch nicht in ihr, aber sein Gesicht zeigte schon den schlaffen, beängstigend leeren Ausdruck mancher Männer kurz vor dem Orgasmus. Ein weiterer peitschender Knall, dann schien der Strigoi mit dem Knoblauchatem hinter Ion sich von der offenen Autotür weg zu stürzen.
    Der Fahrer schrie etwas, der Zweig brach erneut, Glas barst und regnete herab, dann fiel die Schere neben Kates rechter Schulter auf den Teppichboden.
    Sie reagierte innerhalb eines Sekundenbruchteils, wand sich, schlang den rechten Arm über Ions Unterarm, ergriff die aufgeklappte Schere und riß diese mit einer einzigen Bewegung, gegen die es keine Abwehr gab, nach oben und links. Sie spürte, wie die Klinge Wangenmuskeln durchdrang und über Zähne glitt. Ion schrie und spuckte Blut auf die schwarzen Lederpolster. Dabei rieb er die ganze Zeit weiter die Lippen an ihr und drückte den Penis gegen ihren Schritt.
    Kate rutschte zurück, zog die Knie hoch, bekam die Füße auf Ions Schultern und stieß ihn zur Tür

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