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Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skylar Hamill
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Leiche gesehen.« Williams hielt inne. Seine Mundwinkel zuckten. »Sah aus wie eine tote Bulldogge.«
    Seater lachte. Jack wollte mit einstimmen, hielt sich aber gleich den schmerzenden Schädel.
    »Geht es Ihnen gut?«
    »Sehe ich so aus? Entschuldigung. Nein, es geht mir nicht gut. Ich brauche eine Aspirin.« Er drückte auf die Klingel an seinem Bett. Erst dann verarbeitete er die neue Information. »Er ist tot, sagen Sie?«
    »Ja. Sein Name war Hank Tennant. Er wurde auf der Flucht erschossen, als er auf Polizisten feuerte.«
    »Oh nein.«
    Der Officer nickte ernst. »Zum Glück kam niemand zu Schaden. Niemand weiteres außer Ihrem Vater natürlich. Mein herzliches Beileid. Vielleicht ist es Ihnen ein Trost, dass der Mörder ihres Vaters nun ebenfalls tot ist.«
    Jack starrte wieder ins Leere. »Der Arzt sagte schon, dass mein Vater nicht überlebt hat. Ich wollte es nicht glauben.«
    »Ich fürchte, es ist wahr, Mr. Fuller. Daher ist der Tatort nun auch Ihr Appartement, nicht mehr das Ihres Vaters. Die Untersuchungen sind jedoch fast abgeschlossen. Ich bin sicher, bis Sie aus dem Krankenhaus entlassen werden, können wir die Wohnung freigeben.«
    Jack zuckte die Schultern. »Lassen Sie sich Zeit. Was ist mit dem anderen?«
    Eine Schwester kam herein. Es war eine neue. Sie war jung und trug ihr langes blondes Haar zu einem Zopf geflochten, der ihr über die Schulter hing. In einem Anflug von erneuter, unerklärlicher Heiterkeit taufte Jack sie in Gedanken Rapunzel.
    »Wo ist Schwester Stevens?«
    »Sie hat Feierabend. Sie müssen wohl mit mir Vorlieb nehmen.«
    Das war Jack so egal wie das Versiegeln des Appartements. Hauptsache Rapunzel brachte Tabletten. Er machte sich nicht die Mühe, ihr Namensschild zu lesen. Auch sie würde bald wieder Feierabend haben und durch die nächste ersetzt. Und schließlich hatte er nicht vor, allzu lange hier zu bleiben. Jack hatte nie zuvor im Krankenhaus liegen müssen und merkte nun, dass er es höchst unangenehm fand. Besonders den Geruch nach Desinfektion, Krankheit und Tod.
    »Was ist los?« fragte die Schwester.
    »Ich habe Kopfschmerzen.«
    »Kein Wunder. Ich hole Ihnen etwas. Und Sie«, wandte sie sich an die Polizisten, »bitte ich, den Patienten bald allein zu lassen. Mr. Fuller braucht Ruhe.«
    »Wir sind fast fertig«, lenkte Williams ein.
    Die Krankenschwester verließ das Zimmer.
    »Halt. Was ist mit dem anderen?« fragte Jack Williams. »Er hatte ein Mondgesicht und sah aus wie ein verwirrtes Kind. Er wusste eigentlich gar nicht, was er machen sollte, und hat ganz auf den anderen gehört.«
    »Er heißt Gene Barry. Wir haben ihn festgenommen und verhört. Er hat den Überfall sofort gestanden. Seine Beschreibung deckt sich mit Ihrer und mit Mr. Lewis'. Er sagte außerdem, dass Tennant den Auftrag bekam, ihren Vater zu töten. Aber er hat keine Ahnung, von wem. Mehr war nicht aus ihm herauszubekommen. Und dann ist er bei der Überführung ins Gefängnis verschwunden.«
    »Was?!«
    »Keine Sorge, wir finden ihn schon.« Beschwichtigend hob Williams die Hände.
    »Wie konnte er entkommen?«
    »Er hatte Hilfe von außen. Jemand wusste, dass Barry verlegt wurde, und welche Route das Auto nahm. Wie das geschehen konnte, wissen wir nicht. Wir arbeiten daran.«
    »Was ist mit denen, die ihn bewachen sollten?« fragte Jack skeptisch.
    »Zwei unserer vielversprechendsten jungen Beamten, voller Idealismus«, verteidigte Williams seine Leute. »Sie würden niemals einem Übeltäter helfen. Wir sind froh, dass ihnen nichts weiter passiert ist. Die beiden wurden k.o. geschlagen. Damit hatten sie Glück im Unglück, denn es waren gezielte Schläge auf Kopf und Nacken, die sie sofort außer Gefecht setzten. Das hat ihnen weitere Verletzungen erspart. Sie werden bald wieder auf den Beinen sein.« Er erhob sich. »Das war es fürs Erste. Vielen Dank für Ihre Zeit.«
    »Gerne. Finden Sie Barry.«
    »Wir tun unser Bestes, darauf können Sie sich verlassen.« Williams schüttelte Jack die Hand.
    »Alles Gute«, sagte Seater. Dann folgte er seinem Vorgesetzten hinaus.
    Rapunzel kam mit einer Aspirin zurück und beobachtete, wie Jack die Tablette mit einem Schluck Wasser hinunter spülte. Sie empfahl ihm, sich auszuruhen, ging und schloss die Tür. Jack drückte seinen brummenden Schädel ins Kissen und schlief ein, bevor er noch einmal jedes Detail des Gesprächs überdenken konnte.

8 Der Inquisitor

    ,Black Fridayʼ, der Freitag nach Thanksgiving, hielt sowohl gute als auch

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