Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)
Familie.«
»Ich wusste, dass es seltsam sein würde, aber einen derartigen Empfang habe ich nicht erwartet.«
»Meine Mutter ... Ich weiß ...«
»Dein Opa ist ein cooler Typ, den finde ich super! Der hat auch deinen Vater und deinen Bruder mitgezogen, mit denen kann man sich echt unterhalten, aber die Frauen ...«
»Das wird schon werden! Die sind eben misstrauisch, und wenn sie jemanden kennenlernen, der ...«
»Misstrauisch? Weshalb?«
Rebecca suchte nach den richtigen Worten: »Na ja, wenn jemand ... also, ich meine, in unserer Familie ... Das heißt, wenn einer, den sie nicht kennen ...«
»Was ist d ann? Sag es gerade heraus!«
»S ie vermuten bei jedem neuen Bekannten, dass er sich nur für das Geld der Rosemans interessiert und einen Nutzen aus der Beziehung schlagen will!«
Rebecca umklammerte mit ihren Händen das Lenkrad dermaßen fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Sie starrte auf die Straße; eigentlich hatte sie dieses Thema nicht ansprechen wollen, sie wusste bereits, dass dies für Markus ein rotes Tuch war.
»Das ist es also? Die glauben, ich bin bei dir wegen der Kohle?«
»Vergiss es einfach, die werden dich schon noch besser kennenlernen!«
»Nein, das vergesse ich nicht einfach!«, schimpfte er laut. »Nur weil ich kein Geld habe, lasse ich mich nicht so behandeln!«
»Du wusstest doch gar nichts über meine Familie, als du mich kennengelernt hast! Trotzdem haben wir uns ineinander verliebt; noch dazu, obwohl ich viel älter bin als du. Das gefällt mir ja an dir!« Sie lächelte ihn an.
»Dir gefällt, dass ich arm bin? Dass ich mir eine Ältere nehme und nicht auf ihr Geld aus bin?« Seine Stimme wurde leise. »Ich dachte, dass es andere Gründe gibt, warum du dich in mich verliebt hast ...«
»Nein, nein! Du verstehst mich falsch! Ich meinte ...«
Rebecca blickte zur Seite, der junge Mann stierte traurig durch die Windschutzscheibe auf die vom Auto erleuchtete Straße. Sie wünschte sich, er würde sie anschreien, würde mit ihr streiten. Dieses resignierte Schweigen schmerzte sie mehr , als es jedes bösartige Argument vermocht hätte.
»Ich liebe dich!«, hauchte sie.
Markus blieb einige Minuten lang still. Plötzlich murmelte er: »Ich weiß nicht, ob das mit uns gutgehen kann ...«
In der Dunkelheit bemerkte er nicht, wie Tränen über ihre Wangen kullerten. Sie fühlten sich heiß an , doch der Schmerz saß wesentlich tiefer. In ihrem Herz, das sich zusammenkrampfte.
51.
Noch vor den ersten Sonnenstrahlen erwachte Markus. Er starrte in die Finsternis, neben ihm atmete Rebecca regelmäßig.
Was war da gestern überhaupt passiert? Nach der Autofahrt hatte er mit Becky nur mehr das Notwendigste gesprochen. Wütend war er gewesen. Auf die Rosemans, auf seine Freundin und auf die ganze Welt. Aber warum eigentlich?
Er wusste es nicht mehr. Natürlich konnte sie nichts für ihre Familie; wenn er es sich recht überlegte, waren die gar nicht mal so übel. Zumindest nicht für derartig reiche Pinkel. Der alte Theo war sogar richtig sympathisch, auch Hans und John schienen in Ordnung zu sein. Wahrscheinlich war ihm die affektierte Art von Rebeccas Mutter und Schwester einfach zu viel geworden. Leute, die dachten, sie seien etwas Besseres, weil sie Geld oder eine entsprechende Herkunft hatten, gingen ihm richtig auf die Nerven.
Jedenfalls hatte er überreagiert. Für ihn zählte nur, dass er Rebecca liebte. Der Grund dafür war ihm selbst nicht ganz klar. Natürlich war sie deutlich älter als er, und die Kohle, die für viele andere ein Anziehungsgrund gewesen wäre, stieß ihn eher ab.
Es waren Kleinigkeiten, die er sich selbst nicht erklären konnte. Ihr Stupsnäschen war unbeschreiblich süß. Wenn sie lächelte, wirkte sie unschuldig, wie ein kleines Kind. Manchmal benahm sie sich richtig linkisch, als ob sie nicht einundvierzig, sondern erst sechzehn wäre. Außerdem war für sie das viele Geld einfach nur eine Tatsache in ihrem Leben; sie war weder stolz darauf noch lehnte sie es ab. Es war selbstverständlich. Und obwohl er gegen diesen Reichtum war, imponierte ihm ihre Haltung.
Wie konnte er sich für seine schlechte Laune entschuldigen? Am besten mit einem Frühstück am Bett! Vorsichtig schlüpfte er unter der Decke hervor und schlich in die Küche.
»Was machst du da?«, gähnte Emma in der Tür. Ihre blonden Locken standen zerzaust in alle Richtungen ab.
»Frühstück für Becky, hilfst du mir?«
»Au ja! Im Bett zu frühstücken, ist
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