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King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

Titel: King City: Stadt des Verbrechens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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nickte.
    »Wollen Sie nicht auf Verstärkung warten?«
    Unterstützung zu rufen, wäre ohnehin sinnlos gewesen, und das wusste er. Wären tatsächlich ein paar Cops aufgetaucht, dann nur, um sich das Spektakel anzusehen und seine Gegner anzufeuern.
    Auf genau diese Art von Auseinandersetzung, die ihm jetzt bevorstand, hatten seine Vorgesetzten spekuliert, als sie ihn in dieses Viertel verbannten. Er brauchte sie ganz bestimmt nicht als Zeugen.
    »Außer mir ist niemand da«, sagte Wade und machte sich auf den Weg zur Tür.
    »Hätten Sie etwas dagegen zu zahlen, bevor Sie gehen?«, fragte Guthrie.
    Wade drehte sich um und warf ihm einen abschätzenden Blick zu. »Sie glauben nicht, dass ich zurückkomme?«
    »Ich bitte jeden zu zahlen, bevor er das Restaurant verlässt«, entgegnete Guthrie. »Besonders jene Kunden, die wahrscheinlich kurz danach auf der Straße über den Haufen geschossen werden.«
    Wade zückte seine Brieftasche, nahm zehn Dollar heraus und gab sie ihm. »Vielen Dank für das Vertrauen.«
    »Da bin ich ganz pragmatisch«, meinte Guthrie.
    »Ich auch«, erwiderte Wade.
    »Pragmatiker wissen, wie man überlebt«, erklärte der alte Mann.
    »Ich hoffe, da haben Sie recht.« Damit verließ Wade das Restaurant.
    Die Gang schlug mit ihren Radkreuzen immer noch auf den Mustang ein, während er auf die Kreuzung geschlendert kam. Sie sahen ihn kommen und warfen einen Blick zu dem Escalade, der ein Stück weiter die Straße hinauf parkte und Wache hielt. Sie bekamen irgendein Zeichen von dem Indianer mit den Haiaugen auf dem Fahrersitz und droschen weiter auf den Wagen ein, während sie Wade herausfordernd ansahen.
    Wade zog seine Waffe und feuerte schnell hintereinander vier Schüsse auf den Escalade ab, mit denen er die beiden Vorderreifen außer Gefecht setzte und zwei Mal den Kühler traf.
    Der Escalade sackte nach vorn auf die Felgen und zischte wie ein verwundeter Bulle.
    Das Echo der Schüsse war noch nicht verklungen, als auch schon die Fahrertür aufflog und der Indianer aus dem Wagen sprang. Er hielt eine Waffe in der Hand, die er aber zu Boden richtete. Seine muskulösen Arme und Schultern waren mit komplizierten, ineinander verwobenen Tattoos bedeckt.
    Ein lautes Klappern ertönte, als die sechs Männer um Wades Mustang herum ihre Radkreuze und Brechstangen fallen ließen und ebenfalls Waffen zogen.
    Aber Wade ließ den Indianer nicht aus den Augen. Ohne ein Zeichen von ihm würden die anderen nichts unternehmen.
    Der Indianer warf einen Blick auf seine platten Reifen, dann ging er zur Stirnseite des Escalade, um sich den durchlöcherten Kühlergrill anzusehen, ein nachgerüstetes kunstvolles Geflecht aus Chrom, das sicher nicht billig gewesen war. Jetzt allerdings war es ruiniert.
    Der Indianer wandte sich Wade zu.
    »Sie haben mein Auto gekillt«, sagte der Indianer mit vor Wut gefletschten Zähnen und blitzenden Augen.
    Er wirkte bedrohlich, aber Wade hatte den Eindruck, als sei das alles nur für sein Publikum bestimmt und nicht gegen ihn persönlich gerichtet. Allein bei dem Blick hätte sich manch anderer in die Hosen gemacht, aber er wirkte einfach zu theatralisch, um Wade wirklich zu beeindrucken.
    »Ich schätze, damit sind wir quitt«, meinte Wade.
    »Sie sind ein toter Mann«, knurrte der Indianer, die Waffe immer noch locker an der Seite, aber sein Arm zuckte, als würde er mit dem Gedanken ringen zu schießen.
    »Ich würde Ihnen raten, die Waffe fallen zu lassen und sich zu entfernen«, sagte Wade.
    »Sie sind allein und wir sind zu siebt«, entgegnete der Indianer.
    Wade schüttelte den Kopf. »Nur zu fünft.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Wenn Sie und Ihre Freunde bei drei nicht ihre Waffen fallen lassen, schieße ich Ihnen in den Kopf und dann töte ich den Kerl, der gleich seine Hosen verliert.«
    Die Männer, die um Wades Wagen herumstanden, tauschten Blicke untereinander.
    »Wer von uns ist das?«, wollte einer von ihnen wissen.
    Wade drehte sich nicht um, um zu sehen, wer gesprochen hatte. Er ließ den Indianer nicht aus den Augen.
    »Sie labern doch nur Scheiße«, sagte der Indianer.
    »Eins«, sagte Wade.
    Der Indianer blickte Wade in die Augen. Was er dort sah, war kein Selbstvertrauen oder Mut oder die Bereitschaft zu sterben. Aber er sah, dass eine Entscheidung gefallen war. Ohne Wenn und Aber.
    Aber vielleicht spiegelten sich auch nur all seine eigenen Zweifel darin.
    »Zwei«, sagte Wade.
    Der Indianer ließ seine Waffe fallen. Wade hielt seine weiter auf ihn

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