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King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

Titel: King City: Stadt des Verbrechens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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hielt ihm eine Serviette hin.
    »Nehmen Sie. Sie haben sich mit Eiscreme bekleckert, während Sie mich in Angst und Schrecken versetzt haben.«
    Fallon sah hinunter auf den Klecks Eiscreme auf seiner Brust.
    »Scheiße!« Er schnappte sich die Serviette und tupfte wie besessen an dem Fleck herum, wobei er ihn immer tiefer in die Seiderieb. »Dieser Trainingsanzug hat zweitausendfünfhundert Dollar gekostet.«
    »Vielleicht sollten Sie es mal mit einem Lätzchen versuchen«, meinte Wade.
    Fallon hob den Kopf und funkelte Wade wütend an. »Vielleicht sollten Sie aufpassen, was Sie sagen.«
    Wade nahm noch einen Schluck Kaffee und setzte den Becher ab. »Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, Duke, dass Sie dem Chief geradezu eine Freude machen, wenn Sie mich und die Wache in Schutt und Asche legen?«
    »Hatte ich das nicht gerade gesagt?«
    »Es ist genau der Vorwand, den der Chief braucht, um mit fünfhundert Polizisten hier einzufallen, Sie und Ihre Leute hochzunehmen und sie im Triumphzug den Medien vorzuführen.«
    »Bevor das passiert, werden sich aber noch einige Cops die Radieschen von unten begucken.«
    »Sicher, aber was gibt es Besseres als einen Feldzug gegen die Kriminalität, um den Ruf der MCU zu rehabilitieren und den Korruptionsskandal aus den Schlagzeilen zu bekommen? Vielleicht kriegen Sie trotzdem einen großen Präsentkorb von ihm, allerdings wird der dann in Ihre Zelle geliefert.«
    Fallon warf die zerknüllte Serviette auf den Tisch und schob seinen Teller zur Seite. »Wie auch immer es kommt, Sie werden in jedem Fall auf der Verliererseite sein.«
    »Sie auch«, entgegnete Wade.
    »Zumindest werde ich nicht tot sein.«
    »Was macht Sie da so sicher?«
    Fallon grübelte einen Moment darüber nach. »Anscheinend haben wir ein gemeinsames Interesse«, meinte er schließlich.
    »Könnte sein«, sagte Wade.
    »Also schließen wir einen Kompromiss«, sagte Fallon.
    »Woran denken Sie?«
    »Sie können alte Damen über die Straße bringen, ein paar Tickets für Falschparker ausstellen, die Kids zurechtweisen, die Süßigkeiten aus dem Minimarkt klauen und die Besoffenen wegsperren,die auf dem Bürgersteig kotzen. Aber aus allem anderen halten Sie sich heraus. Falls Sie in irgendetwas hineingeraten, dem Sie nicht aus dem Weg gehen konnten, wenden Sie sich an mich und ich kümmere mich darum. Auf die Weise sind alle zufrieden.«
    »Ich hätte eine noch einfachere Lösung.«
    »Ich bin ganz Ohr«, meinte Fallon.
    »Ich mache einfach meinen Job, so gut ich kann, und hoffe, dass alles reibungslos funktioniert.«
    »Das ist aber kein Kompromiss«, wandte Fallon ein.
    »Nein, ist es nicht.« Wade glitt aus der Sitzecke und stand auf. »Danke für den Kaffee. Wie war die Apfeltorte?«
    »So gut, dass ich noch beim Vögeln daran denken werde«, erwiderte Fallon.
    »Irgendwann muss ich ihn auch mal probieren«, sagte Wade.
    »Wenn ich Sie wäre, würde ich damit nicht allzu lange warten«, sagte Fallon.

ZEHN
    Wade verließ die Pancake Galaxy, ohne Timos Anwesenheit auch nur die geringste Aufmerksamkeit zu schenken, und schlenderte zurück zur Wache, als würde er einen kleinen Spaziergang durch den Riverfront Park unternehmen.
    Charlotte wartete hinter dem Tresen auf ihn, die Hände in die Hüften gestemmt und den gleichen entrüsteten Ausdruck im Gesicht wie zu dem Zeitpunkt, als sie die Wache zum ersten Mal betreten hatte.
    »Sie brauchen professionelle psychotherapeutische Hilfe«, sagte sie.
    »Wie geht es Billy?«, erkundigte sich Wade.
    »Er ist draußen, macht die Wagen sauber und grinst wie ein verdammter Idiot. Er findet es ganz toll, angeschossen worden zu sein und meint, ich sollte es auch mal versuchen. Er wird eine enorme Prellung zurückbehalten, die teuflisch wehtut, sobald sich der Schock legt.«
    »Gut«, sagte Wade.
    »Sie hätten ihn umbringen können«, sagte sie.
    »Er hat nicht verstanden, was ich meinte«, entgegnete Wade. »Und er musste es unbedingt begreifen.«
    »Vielleicht sollten Sie mich dann auch lieber niederschießen, denn ich habe nur begriffen, dass sie psychisch labil sind und extrem gefährlich.«
    »Wenn man Cop ist und eine potenziell tödliche Situation überleben will, hilft einem keine Waffe und auch keine Weste«, sagte Wade. »Da hilft einem nur eins.«
    »Glück«, meinte sie.
    »Die Marke«, sagte er.
    »Herr im Himmel«, stöhnte sie. »Nicht schon wieder.«
    »Man muss auf die Marke vertrauen und vertreten, wofür sie steht. Die Leute spüren das. Und wenn sie

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