Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich

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Rattengift? Er unternimmt nie etwas. Er sitzt nur vor der Glotze. Was ist das für ein Leben? Ich brauche Action. Ich brauche ein paar heiße Mamas.«
    »Ich habe dich in einem Park aufgelesen«, sagte Diesel.
    »Ich mag den Park. Viel frische Luft. Und zweimal am Tag kommen Leute in einem Van vorbei und verteilen Wurstbrötchen. Als Kind habe ich immer Wurstbrötchen gegessen. Ich habe jeden Tag eins mit in die Schule genommen. Mein Sohn isst nie Fleischwurst. Er behauptet, das Zeug in der Wurst würde einen umbringen. Ich möchte wissen, wann . Ich habe grauen Star, Bluthochdruck, eine vergrößerte Prostata, Hautkrebs, Hämorrhoiden, eine künstliche Hüfte und falsche Zähne. Und ich leide an Blähungen. Jeden Tag nehme ich elf verschiedene Tabletten und ein Abführmittel. Und da soll ich mir Sorgen wegen der Fleischwurst machen.«
    »Ich dachte, du würdest heute Nachmittag die Menschheit retten«, sagte ich zu Diesel.
    »Das habe ich immer noch vor«, erwiderte Diesel. »Wir müssen Morty mitnehmen.«
    Auf meinem Arbeitsplatz stand eine Tüte mit einer neuen Ladung missglückter Fleischpasteten. »Hast du etwas zu Mittag gegessen? Möchtest du eine Pastete?«, fragte ich ihn.
    »Nein, danke«, antwortete Diesel. »Ich habe im Park ein Wurstbrötchen gegessen.«
    »Ich bin in ein paar Minuten fertig«, verkündete ich.
    »Und was ist mit mir?«, meldete sich Glo zu Wort. »Ihr braucht mich doch, oder? Ihr könnt die Welt nicht ohne mich retten. Könnt ihr nicht bis drei Uhr warten? Dann bin ich hier fertig.«
    »Ich weiß zwar nicht, was ihr vorhabt, aber ich finde, wir sollten auf sie warten«, meinte Morty. »Sie ist ein süßer Fratz. Bei ihrem Anblick möchte ich gern einen Löffel verbiegen. Habe ich euch schon erzählt, wie ich einmal drei Löffel gleichzeitig verbogen habe? Das war auf einer Dinnerparty, und …«
    Clara stöhnte. »Ihr braucht nicht bis drei Uhr zu warten. Geht nur. Sofort. Alle . Wenn er noch länger hierbleibt, falle ich ins Koma.«
    Eine Stunde später standen wir vor der Old North Church.
    »Ich gehe zuerst hinein«, erklärte Diesel. »Gebt mir fünf Minuten, um mich umzusehen, und kommt dann nach. Alle drei. Wenn ihr mich die Treppe hinuntergehen seht, dann sorgt dafür, dass mir niemand folgt.«
    »Oh, Mann«, stieß Morty hervor. »Wir drehen ein Ding, richtig? Das ist schon mehr nach meinem Geschmack. Macht euch keine Sorgen. Niemand wird an mir vorbeikommen und die Treppe hinuntergehen. Ihr könnt euch auf mich verlassen.«
    »Behaltet ihn im Auge«, befahl Diesel. »Er ist raffiniert.«
    »Darauf kannst du wetten«, sagte Morty. »Ich bin ein gerissener alter Kerl. Dreh mir den Rücken zu und – wusch – schon bin ich weg. Außer wenn ich in Begleitung von zwei so heißen Mädels wie euch bin, dann bleibe ich schon mal etwas länger. Ich bin zwar steinalt, aber ich hab’s noch drauf. Letzten Monat hatte ich beinahe einen Ständer.«
    »Die goldenen Jahre«, bemerkte Diesel. »Ich würde gern mehr darüber hören, aber ich muss ein Grab ausrauben. Lasst mir einen Vorsprung, und kommt dann nach, und gebt mir Deckung.«
    Ich sah ihm nach, wie er die Kirche durch die rote Tür betrat. Nach fünf Minuten wandte ich mich an Glo. »Morty und ich werden uns in der Nähe der Treppe, die zur Krypta hinunterführt, postieren. Du stellst dich in den Mittelgang. Wenn wir jemanden sehen, der so aussieht, als würde er hier eine Funktion bekleiden, löchern wir ihn mit Fragen, damit er sich nicht der Treppe nähern kann.«
    »Verstanden«, erwiderte Glo. »Los geht’s.«
    Ein Touristengrüpplein, offensichtlich eine Familie, stand im Mittelgang und starrte auf die Empore. Eine Fremdenführerin erzählte ihnen offensichtlich etwas über die Orgel dort oben. Die Frau war um die fünfzig und wirkte sympathisch. Sie trug bequeme Schuhe, einen braunen Rock und ein hellbraunes Twinset. An ihrer Strickjacke befand sich ein Namensschild, aber aus der Entfernung konnte ich es nicht genau erkennen.
    Morty und ich gingen zu der Treppe hinüber und schirmten Diesel ab, während er über das Seil stieg, mit dem der Zugang versperrt war. In wenigen Sekunden war Diesel außer Sichtweite, und Morty und ich standen Wache.
    »Wonach sucht er dort unten?«, wollte Morty wissen. »Es muss sich um etwas wirklich Kostbares handeln. So etwas wie Juwelen oder ein Sack voll Geld oder eine Schatzkarte.«
    »Er sucht nach einer Glocke.«
    »Ist sie mit Juwelen verziert?«
    »Nein, aber wir hoffen, eine geheime