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Kleine Suenden zum Dessert

Kleine Suenden zum Dessert

Titel: Kleine Suenden zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clare Dowling
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seiner Abwesenheit getrieben hat.«
    »Und das würden Sie mit Wonne übernehmen, stimmt‘s? Das wäre eine schöne Rache dafür, dass ich Ihr Haus verrissen habe.«
    »Es wäre vielleicht schon verkauft, wenn Sie das nicht getan hätten«, erwiderte Frank.
    »Tom und Charlie hätten es auch nicht genommen, wenn ich es ihnen in den höchsten Tönen angepriesen hätte.«
    »Sandy sagt, wenn Sie sich das in den Staaten erlaubt hätten, wären Sie auf der Stelle gefeuert worden. Und sie hat Recht.«
    »Sandy hat immer Recht - das sollten wir inzwischen wissen«, murmelte Grace.
    Frank bedachte sie mit einem feindseligen Blick. »Es tut mir Leid, dass ich Sie beobachtet habe - aber es ist unfair, wenn Sie Ihren Zorn jetzt an Sandy auslassen. Ich habe es sowieso nur ihretwegen getan.«
    »Sandy hat Sie gebeten, Leute beim Liebesspiel zu beobachten?« Vielleicht bestand ja doch noch Hoffnung für sie.
    »Nein, nein.« Er kniff den Mund zu.
    Grace hatte so eine Vermutung, was ihm Sorgen bereitete. »Frank, hat es etwas damit zu tun, worüber wir vor einiger Zeit sprachen?«
    »Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen.«
    »Wissen Sie - jedes Paar ist nervös vor dem ersten intimen Zusammensein.«
    »Möchten Sie eine Tasse Tee?«
    »Sandy wird keine Perfektion von Ihnen erwarten.«
    Frank ließ sich in seinem Sessel zurücksinken und legte stöhnend den Kopf an das schmierige Polster. »Sie ist so schön! So wunderschön!«
    »Ja, aber ...«
    »Ich werde nicht einmal wagen, sie anzufassen. Eine Frau wie sie erwartet technisches Können und Erfahrung.«
    »Vielleicht auch nicht. Für mich hört es sich so an, als sei sie ebenfalls nicht sehr aktiv auf diesem Gebiet. Hat sie nicht im Fitnessstudio alle Annäherungsversuche abgeschmettert?«
    »Ja, schon - doch sie hatte natürlich Freunde. Sie haben das Foto gesehen, auf dem der eine abgeschnitten war. Greg. Greg. Ich wette, er hat sie glücklich gemacht.«
    »Das ist nicht gesagt...«
    »Ich wette, er war ausgestattet wie ein Stier und kannte alle Tricks!«
    »Beruhigen Sie sich, Frank. Ich bin sicher, Sie haben selbst ein paar Tricks drauf.« Der Gedanke bereitete Grace Unbehagen. Nachdem er sie und Adam beobachtet hatte, war sein Repertoire zweifellos um einiges vielseitiger. O Gott!
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte er.
    Grace schluckte trocken und kämpfte weiter. »Ach, kommen Sie! Wenn Sie an Ihre früheren Erfahrungen zurückdenken, wird Ihnen bestimmt dies oder das einfallen.«
    »Kaum«, erwiderte er. »Ich bin noch Jungfrau.«
    »Oh ...« Sie nickte weise und wünschte, er hätte ihr das nicht anvertraut. Angestrengt bemüht, weder überrascht noch erheitert zu wirken, sagte sie betont munter: »Stellen Sie sich vor, wie viel Spaß Sie beim Lernen haben werden!«
    Frank schaute noch jämmerlicher drein. »Ich dachte, wenn ich Ihnen und Adam zuschaute, könnte ich den Erfahrenen spielen.«
    »Haben Sie ... haben Sie lange zugesehen?«, fragte Grace mit erstickter Stimme.
    Hoffentlich hatte er sich keine Notizen gemacht. Oder Skizzen. Das sähe ihm ähnlich. »Ich finde, Sie sollten mit Sandy darüber sprechen.«
    »Ausgeschlossen.«
    »Es wird sie nicht stören, dass Sie keine Erfahrungen haben.«
    »Sie geht davon aus, dass ich welche habe.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Naja - sie schwärmte unentwegt von Greg, und da prahlte ich ein bisschen, was die Frauen in meinem Leben betrifft.«
    »Ein bisschen?«
    »Ich sagte, es seien drei gewesen.«
    »Das ist doch nicht schlimm.«
    »Aber dann machte ich hier und da noch ein paar mehr daraus, und plötzlich waren es zehn und dann zwanzig, und dann geriet das Ganze außer Kontrolle.«
    »Und wie viele waren es am Ende?«
    »Zweiundachtzig.« Frank rieb sich die Augen. »Ich hatte Angst, dass sie mir den Laufpass geben würde, wenn sie wüsste, dass ich noch nie eine Freundin hatte. Sie hätte vielleicht gedacht, dass mit mir etwas nicht stimmte.«
    »Aber zweiundachtzig, Frank!«
    »Ich weiß.«
    »Sie müssen ihr die Wahrheit sagen.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Sie hat so schon genug Sorgen.«
    »Wegen ihrer Schwester?«
    »Nein, nein, die ist wieder mit ihrem Mann zusammen. Erinnern Sie sich, dass ich Ihnen erzählte, Sandy sei ständig müde?«
    »Ja.«
    »Sie war endlich beim Arzt. Er machte einen Haufen Tests, und dabei hat sich etwas ergeben, worüber er nicht glücklich ist.«
    »Nämlich?«
    »Das wollen sie ihr erst sagen, wenn die restlichen Ergebnisse vorliegen. Die müssten heute kommen. Aber

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