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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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sich doch noch anders überlegen?
    Quint übergab dem Portier den Wagenschlüssel und folgte ihr in die Eingangshalle. Greeley stand am Aufzug und wartete auf ihn. Er nutzte die Gelegenheit und strich ihr zärtlich das Haar aus dem Gesicht. Erschrocken blickte sie auf. In ihren Augen sah er nackte Angst und das brachte ihn endlich wieder zur Vernunft.
    Was war bloß los mit ihm? Vor ihm stand eine verletzliche Frau, deren heile Welt auf brutale Weise zerstört worden war. Er konnte und wollte die Situation nicht ausnutzen, so schwer es ihm auch fiel. Die Männer in seiner Familie mochten vieles sein, nur eins nicht: unehrenhaft.
    Er konnte Greeley natürlich jetzt sofort nach Hause schicken. Dann hätte sie allerdings wieder das Gefühl gehabt, dass sie unerwünscht war.
    Er wollte ihren Kummer nicht verschlimmern. Das brachte er nicht übers Herz. Fieberhaft dachte Quint nach. Plötzlich fiel ihm die Lösung ein. Wenn Greeley ihn abwies, war alles in Ordnung.
    Jetzt musste er ihr nur noch einen Grund dafür geben.
    Sie fuhren im Aufzug nach oben. Quint Damian spielte mit ihrem langem Haar und sah aus, als würde er noch in der Kabine über sie herfallen.
    Greeley lief ein Schauer den Rücken hinunter. Was hatte sie bloß getan? Wie war sie nur auf die verrückte Idee gekommen, Quint zum Sex aufzufordern? Sie konnte doch nicht einfach mit einem Wildfremden schlafen!
    Der Aufzug hielt, und Quint öffnete ihr die Tür. Er musterte sie anzüglich von oben bis unten. Sie wollte nur noch nach Hause, aber es war zu spät. Quint hatte ihren Arm genommen und führte sie zu seiner Suite. Sie konnte nicht mehr entkommen. Er schloss auf und ließ ihr den Vortritt. Greeley lächelte gespielt fröhlich und betrat die Höhle des Löwen.
    „Das hier werden wir noch brauchen." Quint nahm das „Bitte nicht Stören" - Schild und hängte es nach draußen. Dann verschloss er die Tür und wandte sich ihr zu. Sein Blick verhieß nichts Gutes. „Hier geht's lang."
    Benommen folgte sie ihm ins Wohnzimmer.
    „Ich mache uns einen Drink", sagte Quint. „Du kannst dich schon mal ausziehen. Es dauert nicht lange."
    „Wollen wir uns vorher nicht ein bisschen unterhalten?" fragte Greeley zaghaft.
    „Wozu? Ich will Sex. Dazu brauche ich dich nicht näher kennen zu lernen. Genauso mag ich die Frauen. Kein Mensch braucht ein Vorspiel. Anbaggern, ins Bett, danke und auf Wiedersehen, so muss es sein. Stimmt's?"
    „Ich brauche eigentlich ein bisschen mehr als ..."
    „Schon klar. Das hast du mir im Auto ja gesagt." Wieder betrachtete er sie mit diesem anzüglichen Blick. „Als du über diese kleinen Spielchen gesprochen hast, wusste ich, dass du genau mein Typ bist."
    „Spielchen?" Kartenspiele meinte er damit wohl nicht.
    „Na, schlagen! Ich habe es zwar noch nie probiert, aber ich habe nichts dagegen, neue Erfahrungen zu machen. Wir haben die ganze Nacht, Schätzchen. Es wird ein wundervoller Sexmarathon werden, da bin ich sicher. Weswegen habe ich sonst das Schild nach draußen gehängt? Endlich habe ich einmal eine Frau gefunden, die nichts von Blumen, Versprechen oder Verpflichtungen hält, sondern einfach so mit mir ins Bett geht. Also zieh dich endlich aus. Ich kann es gar nicht erwarten."
    „Ich muss vorher noch schnell ins Badezimmer", erklärte Greeley hastig.
    „Wenn's unbedingt sein muss." Wieder dieser widerliche Blick. „Lass mich aber nicht zu lange warten."
    Greeley schloss die Tür ab, lehnte sich an die Wand und schlug die Hände vors Gesicht. Wie sollte sie aus diesem Dilemma herauskommen? Quint Damian hatte sich plötzlich in ein Monster verwandelt. Woran sie allerdings auch nicht ganz unschuldig war. Sie war nicht nur freiwillig mitgegangen, nein, sie hatte ihn sogar ermuntert."
    Ich muss hier weg, dachte sie voller Panik.
    Ein Nein würde er bestimmt nicht mehr akzeptieren, dazu war sie bereits zu weit gegangen. Er schlug mit der Faust gegen die Tür. „Was ist nun, Schätzchen? Ich warte."
    „Ich komme ja schon." Ihre Stimme klang unnatürlich schrill. Die Zeit wurde knapp. Wenn ihr nicht bald ein Ausweg einfiel, war sie verloren. Gehetzt blickte Greeley sich um. Das kleine Badezimmer war zwar luxuriös eingerichtet, hatte aber kein Fenster. Es hätte ihr auch nichts genützt, denn sie befand sich im dritten Stock. Es gab kein Entkommen.
    Quint hatte nun endgültig die Geduld verloren. Er trommelte mit den Fäusten gegen die Tür. „Das reicht nun wirklich! Warum dauert es so lange? Planst du etwa eine

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